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Seit Januar 2008 ist Norbert Meier bereits Trainer von Fortuna Düsseldorf und schaffte den Aufstieg in die 2. Bundesliga
Seit Januar 2008 ist Norbert Meier bereits Trainer von Fortuna Düsseldorf und schaffte den Aufstieg in die 2. Bundesliga

Fortuna freut sich auf "geile Endspiele"

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Düsseldorf - Die Fortuna hat ihr erstes Etappenziel erreicht. Nach 15 Jahren Abstinenz trennen die Düsseldorfer "nur" noch die beiden Relegationsspiele gegen Hertha BSC von der Rückkehr in die Bundesliga. Doch gegen die Berliner müssen sich die Rheinländer gegenüber ihren Leistungen in der Rückrunde erheblich steigern, wollen sie eine realistische Chance haben.

Nervenstarke Fortuna mit Punktlandung

Erleichterung und Zuversicht waren groß, nachdem Fortuna Düsseldorf gegen den MSV Duisburg den noch einen fehlenden Punkt zur Sicherung des 3. Platzes unter Dach und Fach gebracht hatte. 2:2 endete das Nachbarschaftsduell, das noch keine letzten Erkenntnisse über die wahre Stärke des Aufstiegskandidaten offenbarte.



Denn einerseits holte der entthronte Herbstmeister aus den letzten drei Saisonspielen jeweils genau das Resultat, das benötigt wurde. Erst wurde Union Berlin geschlagen, dann in Fürth und zum Abschluss gegen Duisburg mit zwei Remis die Konkurrenz auf Distanz gehalten. Fortuna behielt die Nerven und kam punktgenau ins Ziel.

Doch auf der anderen Seite bleibt zu bemängeln, dass die Düsseldorfer im Abschlussspiel 70 Minuten in Überzahl agierten, vor ausverkauftem Haus in Führung lagen und es am Ende nicht schafften den Zehnten der 2. Bundesliga zu bezwingen. So rettete sich die Fortuna auch dank der Schützenhilfe des FC St. Pauli, der den SC Paderborn mit 5:0 abfertigte, gerade eben über die Ziellinie.

Relegation entspannt den Trainer



Den Düsseldorfern war es egal. "Die Truppe hat etwas Außergewöhnliches geschafft und die ganze Saison immer am Limit spielen müssen. Einfache Spiele gab es für uns nicht", lobte Fortuna-Trainer Norbert Meier sein Team. "Es ist viel Ballast von uns abgefallen. Wir sind auch in der Rückrunde immer dran geblieben und haben die entscheidenden Punkte geholt. Die Spieler haben sich die Relegation verdient. Wir werden diese Bonusveranstaltung mit Freude angehen."

Viel Zeit zur Vorbereitung für das erste Spiel am kommenden Donnerstag in Berlin bleibt nicht. Über den Gegner wollte der Coach noch gar keine Worte verlieren. Er sorgte sich im Spaß mehr darüber, wie die Berlin-Reise logistisch zu meistern sei. "Wir müssen erst einmal gucken, dass wir überhaupt ein Hotel bekommen", scherzte Norbert Meier in Anspielung auf das DFB-Pokalfinale im Olympiastadion zwei Tage später. "Vielleicht sollten wir auch schon am Montag losfahren, um rechtzeitig anzukommen."

"Die Hertha ist klarer Favorit"



Die Favoritenrolle schieben sie den Berlinern bis dahin schon einmal gerne rüber. "Die Hertha ist klarer Favorit", behauptet Fortuna-Stürmer Sascha Rösler, für den es nach eigener Aussage die beiden letzten Spiele seiner Profikarriere werden: "Wir können in Berlin als Außenseiter ohne Druck aufspielen und haben da nichts zu verlieren."

"Hertha war lange auf einem Abstiegsplatz und hat sich auf den Relegationsplatz gerettet. Die sind jetzt in einer Euphorie", stapelt auch Fortuna-Geschäftsführer Wolf Werner tief. Mehr Optimismus versprüht Offensivmann Thomas Bröker, der die Erfolgsaussichten mit 50:50 beziffert. "Wir können noch alles erreichen. Es werden zwei geile Endspiele", freut sich der 27-Jährige.

Noch größer ist die Vorfreude beim gebürtigen Berliner Ranisav Jovanovic. "Ich könnte in Berlin einen eigenen Block mit meinen Freunden füllen", lacht der Fortuna-Stürmer. "Aber darauf werde ich mich nicht konzentrieren. Nur dem einen oder anderen guten Freund werde ich eine Karte besorgen." Wollen die Düsseldorfer in Berlin aber bestehen, müssen sie sich fraglos steigern. In der Rückrunden-Tabelle der 2. Bundesliga belegte die Fortuna nach ihrer überragenden Hinrunde nur noch Platz 9. Nur vier Siege gelangen. Aber die Rheinländer haben auch in der gesamten Saison nur vier Partien verloren, allesamt nur knapp mit jeweils einem Tor Differenz.

Raul drückt die Daumen



Holt die Meier-Elf an der Spree ein gutes Resultat, könnte der Aufstieg klappen. "Wir wollen uns in Berlin richtig gut präsentieren und ein ordentliches Spiel machen. Dann wollen wir zuhause vor den eigenen Fans das Ding rocken", gibt Kapitän Andreas Lambertz die Marschroute aus.

Mit den Fortunen mitfiebern wird auch Superstar Raul, der schon beim auf der Tribüne der ESPRIT arena saß und den Düsseldorfern die Daumen drückte. "Jetzt hat Fortuna gute Chancen auf den Aufstieg. Ich hoffe, sie schaffen das", sagte Raul, der seit seinem Engagement auf Schalke mit seiner Familie in der NRW-Hauptstadt wohnt und dessen Sohn in der Fortuna-Jugend Fußball spielt. Der Schalke-Stürmer wird auch am kommenden Dienstag beim Relegations-Rückspiel an selber Stelle den Rot-Weißen die Daumen drücken.

Aus Düsseldorf berichtet Tobias Gonscherowski