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Oliver Schäfer (M.) und der FCK: Der Einstand des neuen Coaches glückte, obwohl es am Ende 2:2 gegen Cottbus hieß. Schäfer bleibt wohl bis nach der Länderspielpause in der Verantwortung (© Imago)
Oliver Schäfer (M.) und der FCK: Der Einstand des neuen Coaches glückte, obwohl es am Ende 2:2 gegen Cottbus hieß. Schäfer bleibt wohl bis nach der Länderspielpause in der Verantwortung (© Imago)

Echtes "Betze-Spiel" mit "Oli und Roger"

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Kaiserslautern - "Wann hat es das zuletzt gegeben, dass selbst die Nordkurve geschlossen die Mannschaft schon kurz vor dem Abpfiff bejubelt, obwohl sie nicht führt?" Stefan Kuntz kann sich an solche Szenen kaum noch erinnern. Und selbst noch lange nach dem Abpfiff dieses aufregenden feierten die Fans des FCK ihre Mannschaft euphorisch.

Es war eben ein richtiges "Betze-Spiel", wie man in der Pfalz so gerne sagt, wenn man an frühere FCK-Mannschaften denkt, die verloren geglaubte Spiele drehten und Gegnern in Heimspielen das Fürchten lehrten. Das Pfälzer Publikum sehnt sich nach solchen Erlebnissen, nach vielen Jahren zweiter Liga und vielen Enttäuschungen im letzten Jahrzehnt.

Kuntz: "Das war mehr als nur ein Punkt heute"

Das Remis gegen Cottbus erinnerte von seiner Dramaturgie her an manches Spiel der Vergangenheit, in denen leidenschaftliche Lauterer zusammen mit ihrem Publikum besseren Gegnern trotzten. Diesmal schafften es die Lauterer, zweimal in Unterzahl einen Rückstand wettzumachen, nachdem die Partie mit einer Roten Karte für FCK-Verteidiger Florian Dick und einem Elfmetertor von Ivica Banovic zum 1:0 für Cottbus begonnen hatte (8.). Vom DFB wurde Dick für ein Spiel gesperrt.

Am Ende aber meinte der Vorstandsvorsitzende Kuntz nach 90 Minuten Leidenschaft und Einsatzwille des aktuellen FCK-Teams: "Wir haben heute mehr erreicht, als wir uns vielleicht ausgemalt haben. Das war mehr als ein Punkt heute." Der FCK befindet sich in einer schwierigen Situation - am letzten Mittwoch wurde Trainer Franco Foda entlassen, der Aufstiegsfavorit hatte 0:4 in Aalen verloren.

Gegen Cottbus führte der bisherige Fitnesstrainer Oliver Schäfer zusammen mit seinem neuen Assistent und dem bisherigen Teammanager Roger Lutz das Team als Cheftrainer. Zwar redet Kuntz auf der Suche nach einer langfristigen Nachfolge für Foda auch mit externen Kandidaten, aber Schäfer wird sicher auch nach der Länderspielpause in Sandhausen die Mannschaft betreuen. "Wenn wir nach diesem Lauf was ändern würden, käme zurecht Kritik auf", sagte Kuntz: "Wir haben die Leute emotional gepackt."

Mannschaft steht hinter Schäfer und Lutz

Schäfer machte von 1991 bis 1999 157 Bundesligaspiele für den FCK, seit 2007 ist er im Trainerstab. Der gebürtige Badener ist längst heimisch geworden in der Pfalz mit Frau und zwei Kindern, Meistertrainer "Kalli" Feldkamp ist sein Vorbild. Der im Club und Umfeld beliebte 44-Jährige will die Chance nutzen. Emotional und mit großen Gesten coachte er am Spielfeldrand gegen Cottbus. Hinterher sagte er: "Alle haben sofort gebrannt heute und überzeugt. Wenn wir weiter diesen Aufwand so betreiben, sind wir auf einem richtigen Weg."

Die Mannschaft will diesen Weg weiter mit Schäfer und Lutz gehen. Beide werden von den Spielern geduzt und ihre Arbeit ist schon nach ein paar Tagen voll anerkannt. Torschütze Simon Zoller sagt: "Es macht Riesenspaß, unter Oli und Roger zu arbeiten." Verteidiger Dominique Heintz schloss sich an: "Warum sollte man auf dem Trainerposten was ändern? Ich hoffe, die Konstellation bleibt noch lange so."

In drei Tagen hätten "Oli und Roger" einen super Job gemacht, das Team sei ein Stück enger zusammengerückt, findet auch Linksverteidiger Chris Löwe: "Heute haben wir endlich das gezeigt, was die Fans sehen wollten. So muss es weiter gehen." Der hochgelobte Schäfer meinte dazu nur: "Ich denke das Spiel spricht für sich. Ich lasse es locker laufen und mich überraschen."

Aus Kaiserslautern berichtet Tobias Schächter