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Nach dem Schlusspfiff kannte die Freude bei Dynamo Dresden keine Grenzen mehr. Durch den 2:0-Sieg gegen den VfL Osnabrück halten die Sachsen die Klasse und spielen auch nächste Saison in der 2. Bundesliga
Nach dem Schlusspfiff kannte die Freude bei Dynamo Dresden keine Grenzen mehr. Durch den 2:0-Sieg gegen den VfL Osnabrück halten die Sachsen die Klasse und spielen auch nächste Saison in der 2. Bundesliga

Dynamo: "Der Druck war unglaublich"

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Dresden - Dem Abstiegsgespenst in letzter Minute von der Schippe gesprungen, feiernde Spieler und Fans, als erster Zweitligist in der Relegation gegen den Drittligisten die Oberhand behalten - durch das gab es bei Dynamo Dresden jede Menge Grund zum Jubeln. Trotzdem war am Dienstagabend nicht alles eitel Sonnenschein in der Elbstadt - nicht nur wegen des völlig verregneten Tags.

"Wie ein Champions-League-Sieg"

Um genau 22:22 Uhr brach ohrenbetäubender Jubel im Stadion von Dynamo aus: Nach, aus Sicht der Fans, quälend langen drei Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Peter Gagelmann die Partie abgepfiffen. Damit stand fest, dass Dynamo sich zum zweiten Mal nach 2011 in der Relegation gegen den VfL Osnabrück durchgesetzt hatte. Und zum ersten Mal überhaupt seit Einführung der Relegationsspiel zwischen 2. und 3. Liga der Zweitligist die Oberhand behalten hatte.



Das alles war den Beteiligten in diesem Moment erst einmal herzlich egal. "Wir sind überglücklich, dass wir in der Liga bleiben", sagte DynamoTrainer Peter Pacult und räumte ein: "Von uns allen fällt eine riesengroße Last." Präsident Andreas Ritter konstatierte, die Erleichterung sei riesig und führte aus: "Das ist für uns wie ein Champions-League-Sieg, vor allem finanziell bedeutet der Klassenerhalt für uns enorm viel."

Auch den Spielern war vor allem die Erleichterung anzumerken. "Das war ein bisschen zu viel Drama dieses Jahr", gab Kapitän Romain Bregerie zu. Augenzwinkernd fügte der Franzose hinzu: "Ich bin erst 26, aber für sowas bin ich ein bisschen zu alt - das ist zu hart für das Herz und den Kopf." Filip Trojan pflichtete bei: "Wir sind eigentlich nur noch froh, dass es vorbei ist", denn es sei "brutal schwer" gewesen: "Der Druck war unglaublich." Aber auch der Tscheche konnte noch Witze darüber machen: "Ich habe zwar keine Haare mehr, aber wenn ich noch welche hätte, dann hätte ich sie heute verloren."

Schuppan macht's zum dritten Mal gegen Osnabrück



Sebastian Schuppan, der diesmal überraschend nur als Einwechselspieler zum Zug kam, analysierte derweil schon die Parallelen zwischen dem Relegationskrimi am Dienstag und der gesamten Saison: "Man hat wieder gesehen, was uns in der Saison gefehlt hat: Wir haben uns viele Chancen herausgespielt und hätten viel früher schon den Sack zumachen müssen." Der Dresdener Vize-Kapitän, für den die diesjährige Relegation bereits die dritte bedeutete - alle gegen Osnabrück -, sah vor allem das Fehlen eines Vollstreckers im Sturmzentrum als Knackpunkt: "Uns fehlte einfach einer, der in
der Saison zehn, 15 Tore macht. Die Verletzung von Mickael Pote war da natürlich bitter."

Schuppan hofft, dass Pote "schnell wieder fit wird und vielleicht noch ein guter Stürmer dazukommt." Denn, so der Linksverteidiger: "Ansonsten sind wir gut aufgestellt. Viele Leute haben weiter Vertrag, wir bleiben zusammen."

Solga: "Mein Weg endet hier"



Einer gab allerdings schon kurz nach dem Spiel seinen Abschied aus Dresden bekannt: "Mein Weg endet heute hier", erklärte ein sichtlich bewegter David Solga. "Ich habe woanders einen Vertrag unterschrieben", bekannte der Mittelfeldspieler, der seit 2009 bei der SGD war und dessen Kontrakt dort diesen Sommer ausläuft.

Bereits kurz vor dem Anpfiff der Partie hatte der übertragende MDR berichtet, dass es unabhängig vom Ausgang das letzte Spiel für Peter Pacult als Dynamo-Cheftrainer sein werde, die Entscheidung sei in der Vereinsführung längst getroffen worden. Dresdens Sportdirektor Steffen Menze sagte dazu: "Ich kann nicht bestätigen, was da im Raum steht."

Pacult: "Ich feier' jetzt trotzdem"



Pacult selber antwortete auf die Frage nach den Berichten über seine mögliche Entlassung mit Sarkasmus: "Das ist ein super Gefühl." Der Coach verwies auf seinen Vertrag, der sich durch den Klassenerhalt automatisch um ein Jahr bis 2014 verlängerte. Es sei traurig genug, dass trotz erfolgreichen Bestehens der Relegationsspiele darüber diskutiert werde. "Und es ist schade, dass ein so schöner Abend kaputtgemacht wird", so der Österreicher.

Schließlich beendete der gebürtige Wiener die Posse zumindest für den Abend mit den Worten: "Ich feier' jetzt trotzdem." Was seine Mannschaft und die Fans schon längst taten. "Ich habe die Mannschaftskasse und bin bereit, da was auf den Kopf zu hauen", hatte Vize-Kapitän Sebastian Schuppan schon kurz nach Abpfiff angekündigt.

Aus Dresden berichtet Andre Anchuelo