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Nicht zu fassen: Aufgrund der schwachen Chancenverwertung gegen Fortuna Düsseldorf schwoll Fürths Trainer Mike Büskens der Kamm
Nicht zu fassen: Aufgrund der schwachen Chancenverwertung gegen Fortuna Düsseldorf schwoll Fürths Trainer Mike Büskens der Kamm

"Der Schlag tat weh"

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Fürth - Fürths Trainer Mike Büskens war nach dem knappen Verpassen des Relegationsranges sichtlich geknickt. Doch spätestens zum Trainingsstart wird er seine Spieler wieder heißmachen.

Nach dem Schlusspfiff hatte es Mike Büskens nicht eilig, vor die Mikrofone zu kommen. Minutenlang ließ er sich stattdessen in der Nähe des Mittelkreises von Bernd Restle trösten. Den Physiotherapeuten von Fortuna Düsseldorf kennt der heutige Fürther Trainer, seit er in der B-Jugend zur Fortuna kam, die er später, als 24-Jähriger, Richtung Schalke verließ. Büskens wohnt noch heute in Gelsenkirchen, er gilt den Schalke-Fans spätestens seit dem Europapokalgewinn 1997 als einer der ihren. Doch die Wurzeln des Michael Büskens aus Düsseldorf-Benrath liegen bei der Fortuna.

"Bin ein emotionaler Mensch"

Allerdings fiel der Trost des Düsseldorfer Physios offenbar nicht allzu überzeugend aus. Büskens musste sich ein paar Staubkörner aus beiden Augen wischen, ging dann einige Minuten zum Durchschnaufen in die Kabine, um dann zu erklären, warum er sich ein paar Minuten gegönnt hatte, ehe er der Öffentlichkeit Rede und Antwort stand. "Ich bin ein emotionaler Mensch", bekannte er, "manchmal gibt es Momente, da fällt etwas von einem ab. Die macht man dann besser mit sich alleine aus."

Ein paar Tafeln Schokolade werde er sich zum Trost genehmigen, kündigte Büskens an. Ob er sich die Partie seiner Mannschaft noch einmal anschauen wird, ließ er dabei offen. Er würde jedenfalls ein zweites Mal 90 engagierte Minuten seiner Mannschaft sehen - und eine beklagenswerte Torausbeute, die dazu führte, dass eine überlegen geführte Partie dennoch Unentschieden endete.

Fürth hat nach dem 1:1 gegen Düsseldorf die Hoffnung auf den Aufstieg wieder erst in letzter Minute fahren lassen müssen. Statt der Franken trägt nun der VfL Bochum, der parallel 3:1 gegen Duisburg gewann, die Relegationsspiele gegen Mönchengladbach aus. Und dennoch: die Art und Weise, wie diese aus Nobodys zusammengesetzte Mannschaft Fußball spielt, wie sie kombiniert und den eigenen Erfolg sucht, statt das Spiel des Gegners zu zerstören, imponiert zurecht vielen Trainern der Branche.

Lob von Meier

Norbert Meier, dessen Fortunen sich mit viel Engagement und noch mehr Glück einen Punkt erkämpften, ist einer davon. "Kompliment an Fürth für eine tolle Saison", sagte er: "Das wird meinen Kollegen nicht trösten, aber mein Lob ist sehr aufrichtig gemeint." Büskens bedankte sich artig und gratulierte dem Team aus Bochum: "Sie haben dem Druck, den wir aufgebaut haben, standgehalten, das spricht für ihre Qualität." Es wird wohl noch eine Weile dauern, gab er zu, bis er das Scheitern am 34. Spieltag verarbeitet hat und die Vorfreude auf die neue Saison die Oberhand über den Frust gewinnt. "Das", meinte Büskens "wird wohl nicht heute passieren - und auch nicht morgen."

Man darf indes davon ausgehen, dass die Fürther Spieler spätestens bei Trainingsbeginn wieder auf einen hochmotivierten Trainer treffen werden. Dass man aus dem knappen Scheitern am 34. Spieltag nur eine Lehre ziehen kann, hat Büskens ja auch schon selbst am frühen Sonntagabend zu Protokoll gegeben: "Ab und zu - bitte entschuldigen Sie den Ausdruck - kriegst du eins in die Fresse. Der Schlag tat weh, jetzt müssen wir wieder aufstehen."

Aus Fürth berichtet Christoph Ruf