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Fatmir Vata (v.) erzielte drei Scorerpunkte in den vergangenen drei Spielen
Fatmir Vata (v.) erzielte drei Scorerpunkte in den vergangenen drei Spielen

"Der dritte, vierte oder fünfte Frühling"

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Lange Zeit war die Saison 2008/09 kein Zuckerschlecken für die TuS Koblenz. Ein Drei-Punkte-Abzug zum Saisonstart, nur vier Siege sowie Platz 16 am Ende der Hinrunde und sieglos an den ersten beiden Rückrundenspieltagen. Doch nach zuletzt drei Siegen in Serie schaut die Welt in Koblenz wieder ganz anders aus.

Ein wichtiges Puzzleteil bei der wieder erstarkten TuS ist Fatmir Vata. Bei allen drei Siegen in der zweiten Saisonhälfte war er direkt an einem Treffer beteiligt. Nach überstandenem Kreuzbandriss erlebt der Albaner seinen dritten Frühling.

Dies bestätigt Vata im Interview mit bundesliga.de. Dabei hatte er sogar schon an ein Karriere-Ende gedacht. Außerdem spricht der Angreifer über die Gründe des Aufschwungs in Koblenz, sein Verhältnis zu Trainer Uwe Rapolder und den kommenden Gegner.

bundesliga.de: Herr Vata, die TuS Koblenz befindet sich ganz klar im Aufwind. Wie und wann hat die Mannschaft den Hebel umgesetzt?

Fatmir Vata: Das war im Spiel beim SV Wehen Wiesbaden, das wir 3:1 gewonnen haben. Da haben wir endlich so gespielt, wie man in der 2. Bundesliga spielen muss: aggressiv in den Zweikämpfen, mit Laufbereitschaft und Leidenschaft.

bundesliga.de: Nach einer Nullnummer und einer Auswärtspleite gegen direkte Konkurrenten zum Rückrundenstart folgten drei Siege in Serie - zuletzt ein 2:0 in Augsburg. Was war ausschlaggebend für den "Dreier" beim FCA?

Vata: Die eben erwähnten Tugenden haben wir auch in Augsburg und schon zuvor beim Heimspiel gegen Greuther Fürth an den Tag gelegt, das war entscheidend. Wie gesagt: Die Mannschaft hat endlich verinnerlicht, worauf es in dieser Liga ankommt. Natürlich hatten wir in Augsburg auch ein bisschen Glück, als wir durch ein Eigentor früh in Führung gegangen sind. Aber Glück muss man sich auch verdienen. Das 2:0 haben wir dann genau zum richtigen Zeitpunkt gemacht.

bundesliga.de: Sie selbst haben in Augsburg Ihr zweites Saisontor erzielt und waren im dritten Spiel in Folge direkt an einem Treffer beteiligt. Kann man respektvoll davon reden, dass Sie gerade Ihren dritten Frühling erleben?

Vata: Gerne, damit habe ich überhaupt kein Problem. Ich weiß auch nicht, ob es der dritte, vierte oder fünfte Frühling ist. Die Mannschaft hilft mir, meine Leistung zu bringen, und ich zahle dies mit meiner Erfahrung und meiner Ruhe, aber auch mit meiner Leidenschaft zurück.

bundesliga.de: Ein halbes Jahr haben Sie Koblenz verletzungsbedingt gefehlt. Gab es in dieser Zeit je einen Moment, in dem Sie über ein mögliches Karriere-Ende nachgedacht haben?

Vata: Direkt nach der Verletzung habe ich darüber nachgedacht. Aber dann habe ich zusammen mit meiner Familie entschieden, es noch einmal zu probieren. Mit einer Verletzung wollte ich meine Karriere nicht beenden. Ich wusste, was auf mich zukam, schließlich hatte ich schon zwei Kreuzbandrisse. Aber ich genieße jede Minute, die ich auf dem Platz stehen kann - und das wollte ich einfach noch einmal erleben. Ich bin froh und dankbar, dass ich wieder dabei sein kann.

bundesliga.de: Nachdem Sie den Großteil Ihrer Laufbahn im Mittelfeld gespielt haben, sind Sie in dieser Saison wieder im Angriff zu finden. Wie kam es dazu und wie sehr liegt Ihnen diese Rolle bei der TuS?

Vata: Meine beste Saison hatte ich mit Bielefeld in der Bundesliga, damals auch unter Trainer Uwe Rapolder. Er hat mir das Vertrauen geschenkt, ganz vorne zu spielen - mit einer Größe von 1,70 m gegen Verteidiger wie Lucio, van Buyten oder Boulahrouz. In dieser Saison habe ich immerhin fünf Tore und sieben Assists gemacht. Ein richtiger Torjäger war ich nie, aber der Trainer wusste, dass ich dennoch wichtig für die Mannschaft war. Und so ist es auch hier in Koblenz.

bundesliga.de: Nach Mannheim und Bielefeld ist Koblenz die dritte Station, in der Sie von Uwe Rapolder trainiert werden. Was mögen Sie an seiner Arbeit und verbindet Sie mittlerweile schon mehr als ein normales Trainer-Spieler-Verhältnis?

Vata: Wir haben zum ersten Mal in Mannheim zusammengearbeitet, haben dort den Aufstieg in die Bundesliga ganz knapp verpasst. Dann bin ich nach Bielefeld gewechselt, wo Uwe Rapolder später Trainer wurde. Dort hatten wir ein tolles Jahr in der Bundesliga, sind bis ins Halbfinale des DFB-Pokals gekommen und erst gegen Bayern München ausgeschieden. Wir haben einfach ein gutes Verhältnis, der Trainer weiß, was er an mir hat. Deshalb bin ich dann auch gerne zur TuS Koblenz gewechselt.

bundesliga.de: Der nächste Gegner der TuS ist der VfL Osnabrück. Mit einem Sieg könnte sich Ihr Team schon ein kleines Polster auf die drei Tabellenletzten verschaffen. Wie wird Koblenz gegen den VfL spielen müssen, um erfolgreich zu sein?

Vata: Wir müssen genauso spielen wie in den letzten Spielen, denn das wird ein richtiges Kampfspiel. Die werden sehr zweikampfstark bei uns auftreten und versuchen, über Konter zum Erfolg zu kommen. Wir müssen mit Aggressivität und Leidenschaft dagegenhalten und vorne unsere Chancen nutzen. Je länger es 0:0 steht, desto schwieriger wird es, aber wir müssen dann eben Geduld haben. Ich hoffe auch, dass uns die Fans wieder zahlreich unterstützen. Es gibt keinen Grund, am Freitag nicht ins Stadion Oberwerth zu kommen.

bundesliga.de: Spieler schauen zwar ungern über das kommende Spiel hinaus, dennoch die Frage: Nach dem Osnabrück-Spiel warten sechs der besten sieben Teams in den folgenden acht Partien. Ist es daher umso wichtiger, das Spiel gegen den VfL erfolgreich zu bestreiten?

Vata: Natürlich wollen wir uns ein Polster verschaffen und den Abstand nach unten vergrößern. Uns ist dabei aber egal, gegen wen wir spielen. Dass wir gegen die Spitzenmannschaften in dieser Liga bestehen können, haben wir ja schon mehrfach bewiesen, zuletzt mit dem 3:0 gegen Fürth. Entscheidend ist nicht, gegen wen wir spielen, sondern dass wir in diesen Spielen die gleichen Tugenden an den Tag legen wie in den letzten Wochen. Denn eins ist klar: Unsere Mannschaft hat Qualität und wir gehören einfach in diese Liga.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz