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Martin Dausch (r.) durfte erst zum dritten Mal von Beginn an für Union ran. Am Ende stand ein knappes 1:0 - der FCU macht Köln weiter Druck
Martin Dausch (r.) durfte erst zum dritten Mal von Beginn an für Union ran. Am Ende stand ein knappes 1:0 - der FCU macht Köln weiter Druck

Dausch: "In Köln nicht verstecken"

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Berlin - Neben dem Torschützen Torsten Mattuschka war er beim des 1. FC Union Berlin gegen Erzgebirge Aue der Matchwinner: Martin Dausch. Immer wieder kurbelte der Neuzugang die Offensive der Eisernen an.

Dabei stand der Ex-Aalener erst zum dritten Mal in einem Pflichtspiel in der Startelf des 1. FC Union, erstmals durfte er durchspielen. Und das auch nur, weil der bis dato gesetzte Benjamin Köhler kurzfristig mit einer Magen-Darm-Grippe ausgefallen war.

Im Interview spricht der 27-Jährige über seine persönliche Situation, die Lage an der Tabellenspitze und warum sein Team trotz des gelbsperrebedingten Fehlens von Kapitän Mattuschka dem Topspiel beim 1. FC Köln gelassen entgegen sieht.

Frage: Herr Dausch, heute konnten Sie dem Verein endlich mal etwas zurückgeben - darauf hatten Sie lange gehofft, oder?

Martin Dausch: Ja, das stimmt. Für Benny (Köhler, die Red.) tut es mir natürlich leid, aber wir haben einen guten Kader und ich denke, dass ich heute gezeigt habe, dass ich auch von Anfang an gut spielen und der Mannschaft helfen kann. Aber letztlich ist es egal, wer auf dem Platz steht. Entscheidend ist, dass wir einen ganz wichtigen Dreier gelandet haben. Wir haben jetzt vier Punkte Vorsprung auf den 3. Platz - für den Moment schaut das sehr schön aus. Jetzt fahren wir nach Köln...

Frage: ... mit Martin Dausch in der Startelf, wie es aussieht, weil Torsten Mattuschka sich die fünfte Gelbe Karte abgeholt hat.

Dausch: Ja, das tut uns allen weh. "Tusche" brauchen wir einfach. Jetzt sind wir gespannt, was wir ohne ihn können.

Frage: Aber wir haben heute zumindest einen Dausch gesehen, der anders als bei seinem letzten Startelfeinsatz vor über einem Monat im Pokal in Osnabrück Akzente setzen konnte. Da waren Sie bemüht, aber es war lange nicht so ein gutes Spiel wie heute, oder?

Dausch: Es ist natürlich nicht einfach, wenn man nur wenig spielt - da fehlt einfach die Spielpraxis. Das hat man heute auch in der einen oder anderen Situation gesehen. Aber letztlich war ich schon ganz gut im Spiel drin.

Frage: Gerade in der zweiten Halbzeit haben Sie nochmal aufgedreht, die Initiative übernommen und viele gute Szenen gehabt. Ist da die zweite Luft gekommen?

Dausch: Ja, das sehe ich ähnlich. Das liegt aber auch daran, dass wir gut trainieren - wir sind alle topfit. Da kann man dann halt nochmal ein Scheibchen drauflegen.

Frage: War es das erwartete Geduldsspiel?

Dausch: Ja. Aue hat das sehr gut gemacht, sie standen sehr sicher. Aber ich finde, wir waren deutlich besser. Wir haben nichts zugelassen und jederzeit das Spiel kontrolliert. Wir haben den Ball sehr gut laufen lassen und uns Chancen herausgespielt. An einem besseren Tag machen wir zwei, drei Tore mehr.

Frage: Aber die letzten zehn Minuten wurde dann nochmal ein bisschen gezittert, oder?

Dausch: Ja, aber ich glaube, die Fans wollen das auch. So klare Siege gefallen denen auch nicht. So konnten sie mit den Emotionen dabei sein, das ist dann manchmal auch nicht schlecht.

Frage: Trotzdem haben Sie jetzt die Favoritenrolle für das Topspiel nächste Woche Köln überlassen, weil Sie nur als Zweiter anreisen. Als Union als Spitzenreiter gegen den Zweiten Fürth spielte, gab es prompt eine Niederlage.

Dausch: Jedenfalls glaube ich, dass Köln ein ganz anderes Spiel wird als das gegen Aue. Da müssen alle hundert Prozent geben, da müssen alle noch mehr laufen als heute. Und dann schauen wir mal, was der FC uns entgegensetzen kann.

Frage: Aber viel zu verlieren hat Union ja nicht, nur wenn Kaiserslautern die nächsten zwei Spiele gewinnt, könnte es schlimmstenfalls auf Rang 3 runtergehen.

Dausch: Ich denke, dass wir aktuell Zweiter sind und vier Punkte Vorsprung haben, spielt nicht so eine große Rolle. Entscheidend ist, wie viele Punkte wir am Ende haben.

Frage: Inklusive Pokal hat Union jetzt das fünfte Spiel in Folge zu Null gespielt. Auch gegen Aue hatte man trotz der Schlussoffensive des Gegners nicht das Gefühl, das noch ein Gegentor fallen könnte.

Dausch: Das tut der Mannschaft natürlich gut. Das merkt man auch, dass die Sicherheit da ist. Und so müssen wir einfach weitermachen. Wir müssen weiter an uns glauben. Zumal wir auch auswärts sehr stark sind - ich glaube nicht, dass wir uns in Köln verstecken müssen.

Aufgezeichnet von Andre Anchuelo