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Willi Landgraf (r., gegen Ailton) hat in seiner Karriere sagenhafte 508 Mal in der 2. Bundesliga gespielt
Willi Landgraf (r., gegen Ailton) hat in seiner Karriere sagenhafte 508 Mal in der 2. Bundesliga gespielt

"Büskens ist Fürths großes Plus"

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München - Seine unnachahmliche Spielweise brachte ihm einst den Spitznamen "Kampfschwein" ein. Mit 508 Einsätzen ist Willi Landgraf einsamer Zweitliga-Rekordspieler. Aktuell betreut der 41-Jährige den U15-Nachwuchs von Schalke 04. Mit bundesliga.de sprach "Mr. 2. Bundesliga" exklusiv über den spannenden Aufstiegskampf im "Unterhaus".

bundesliga.de: Herr Landgraf, Sie verfolgen die 2. Bundesliga nach wie vor sehr intensiv. Wie bewerten Sie die Situation an der Tabellenspitze?

Willi Landgraf: Es ist schon sehr ungewöhnlich, dass fünf Teams praktisch gleichauf oben liegen und die nachfolgenden Mannschaften fast schon abgeschlagen sind. Die fünf werden es wohl unter sich ausmachen. Ich denke nicht, dass noch eine andere Mannschaft oben eingreifen kann.

bundesliga.de: Jeder Spieltag kann die Ausgangssituation in der Spitzengruppe wieder komplett ändern. Wie geht man als Spieler damit um?

Landgraf: Wichtig ist, dass man nur auf seine eigenen Spiele guckt und nicht auf die der anderen. Jede Woche kann sich die Lage ändern, denn die Top-Fünf haben noch nicht gleichzeitig gewonnen. Gerade in der Rückrunde könnten die Aufstiegskandidaten auch gegen Vereine, die ganz unten stehen und um ihre Existenz kämpfen, Probleme bekommen. Gerade in solchen Spielen kann man ganz schön ins Straucheln kommen.

bundesliga.de: Wird Düsseldorf auch am Ende oben stehen?

Landgraf: Die Fortuna hat eine beeindruckende Hinrunde gespielt, vor allem auch Spiele nach Rückstand noch gedreht. In Sascha Rösler hat sie einen Spieler, der vorneweg geht und viele Dinge vorlebt. Das ist im Aufstiegskampf sehr wichtig. Ich glaube aber nicht, dass Düsseldorf Erster wird. Platz 2 oder 3 sind aber drin.

bundesliga.de: Wie schätzen Sie die beiden Bundesliga-Absteiger Frankfurt und St. Pauli ein?

Landgraf: Es ist das erste Mal nach langer Zeit, dass zwei Absteiger auf Anhieb wieder oben mitspielen. Normal haben die Absteiger im ersten Jahr große Probleme und kommen erst spät in Fahrt. Frankfurt hat traditionell ein sehr unruhiges Umfeld, damit muss man als Spieler umgehen können. Alle erwarten den Wiederaufstieg, aber die Mannschaft hat dafür auch die nötige Qualität. Ich denke, dass sie sich Platz 1 sichern werden. Bei St. Pauli fehlt mir ein wenig die Konstanz. Sie schlagen die Großen, verlieren aber auch bei den Kleinen. Für sie wird es schwer.

bundesliga.de: Hat die SpVgg Greuther Fürth in diesem Jahr das Zeug zum Aufstieg?

Landgraf: Fürth ist mein Geheimfavorit. Ich kenne Trainer Mike Büskens gut und weiß, was für ein Motivator er ist. Das ist sein großes Plus. Einen Trainer, der so viele Sachen vorlebt, gab es in Fürth noch nie. Er lebt den Fußball, ist authentisch. Das wollen die Leute sehen und das kann sehr viel in einer Mannschaft bewirken.

bundesliga.de: Welche Rolle könnte Paderborn spielen?

Landgraf: Paderborn hat mich überrascht. Sie spielen wirklich toll und schwimmen auf einer Euphoriewelle, das ist gut für den Verein. Ich glaube aber, dass Sie das Niveau nicht halten können und nicht bis zum Ende oben mitspielen werden.

bundesliga.de: Von welcher Mannschaft haben Sie vor der Saison mehr erwartet?

Landgraf: Vom VfL Bochum. Nach dem Durchmarsch in der vergangenen Rückrunde fehlt es momentan an der Qualität. Vielleicht hat das Team zu viel von sich erwartet. Bochum hat zudem viele ältere, erfahrene Spieler, so dass ein Umbruch kommen wird. So dürfte es auch nächste Saison schwer werden.

bundesliga.de: Auf welchem Weg sehen Sie ihren ehemaligen Verein Alemannia Aachen?

Landgraf: Seit Friedhelm Funkel übernommen hat, beschränken sie sich auf die Sachen, die sie können. Sie stehen sicher, das Spiel hat Struktur. Bald wird sich das auch wieder in Siegen widerspiegeln. Durch die Verpflichtung von Albert Streit hat das Team an Qualität gewonnen. Ein guter Griff von Manager Erik Meijer. Streit ist für mich der beste Spieler auf seiner Position in dieser Liga.

bundesliga.de: Sie selbst kennen aus der Saison 2005/06 mit Aachen zwar das Gefühl des Aufstiegs, haben aber nie in der Bundesliga gespielt. Bedauern Sie dies im Nachhinein?

Landgraf: Nein, überhaupt nicht. Ich habe als Fußballer sehr viel erlebt. Ich bin auch stolz und fühle mich geehrt, wenn man mich "Mister 2. Bundesliga" nennt. Das können schließlich nicht viele von sich behaupten (lacht). Ich habe wohl einiges richtig gemacht.

bundesliga.de: Aktuell trainieren Sie den Nachwuchs von Schalke 04, betreiben eine Fußballschule und spielen noch beim VfB Bottrop in der Kreisliga. Wie fit sind Sie noch?

Landgraf: Wer rastet, der rostet. Ich gehe jeden Tag laufen, denn ich möchte nicht einen dicken Kessel vor mir herschieben (lacht). Das Wichtigste ist doch, dass ich meinen Jungs auch etwas vormachen kann.

Das Gespräch führte Markus Hoffmann

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