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Trainer Robert Klauß soll den 1. FC Nürnberg zurück in die Erfolgsspur führen - © imago images/Zink
Trainer Robert Klauß soll den 1. FC Nürnberg zurück in die Erfolgsspur führen - © imago images/Zink
2. Bundesliga

1. FC Nürnberg: Mit cleveren Transfers wieder nach oben?

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Gerade so mit einem blauen Auge ist der 1. FC Nürnberg in der letzten Saison noch einmal davongekommen. Erst in allerletzter Sekunde gelang dem Club in der Relegation der Verbleib in der 2. Bundesliga. Für die Spielzeit 2020/21 bedeutet dies, dass sich etwas ändern muss. Der neue Sportvorstand Dieter Hecking packt den Kader an und versucht mit cleveren Transfers wieder für neuen Schwung und gute Stimmung zu sorgen.

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"Was wir jetzt brauchen, ist Aufbruchstimmung", erklärte Dieter Hecking bei seinem Amtsantritt Ende Juli. Wenige Wochen zuvor hatte der 1. FC Nürnberg gerade in der Relegation gegen den FC Ingolstadt die 2. Bundesliga gesichert. Nach einer desaströsen Saison war klar: Es muss sich etwas ändern im Verein. Warum also nicht die sportliche Verantwortung in die Hände eines Mannes legen, der in den vergangenen zehn Jahren wohl die erfolgreichste Zeit mit den Franken hatte und den Verein gut kennt. Drei Jahre lang (2009-2012) war Hecking Trainer in Nürnberg, startete von dort nach Wolfsburg und Mönchengladbach, wo er die Teams in Champions League und Europa League führte. Warum also nicht auf einen "renommierten und hoch angesehenen Fußball-Fachmann", so die Worte von FCN-Aufsichtsratschef Dr. Thomas Grethlein, mit Club-Vergangenheit zurückgreifen, dessen Name im Vereinsumfeld für gute Stimmung sorgt.

Doch gute Stimmung alleine ist nicht alles. Deshalb hat Hecking seinen Worten auch gleich Taten folgen lassen und den Kader aufgemöbelt. Als erstes holte er mit Robert Klauß einen neuen Cheftrainer. Vielleicht kein großer Name, aber ein Trainer, der bei seiner letzten Station bei RB Leipzig als Co-Trainer viel Erfahrung auf hohem Niveau sammeln konnte und für einen jungen Kader durchaus der richtige Mann ist. "Robert ist ein mutiger Trainer mit frischen und innovativen Methoden. Das wirkt sich auch auf den von ihm favorisierten Spielstil aus", weiß Hecking, der damit gleich die von ihm verordnete Aufbruchstimmung unterstrich.

Bayern-Talente sollen helfen

Und auch wenn der Weg für gewöhnlich in die andere Richtung läuft, Hecking schreckte auch nicht davor zurück, seine Fühler in Richtung FC Bayern München auszustrecken. Mit Erfolg. Mit Torhüter Christian Früchtl und Mittelfeldspieler Sarpreet Singh gelang es ihm zwei der größten Talente des deutschen Rekordmeisters auf Leihbasis nach Nürnberg zu holen. Beide hatten in der letzten Saison großen Anteil an der Drittliga-Meisterschaft der Münchner und sollen sich beim 1. FC Nürnberg jetzt weiterentwickeln. Große Verantwortung, der sich die Neuzugänge aber durchaus bewusst sind. "Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass dieser Club eine erfolgreiche Saison spielt", erklärt der neuseeländische Nationalspieler Singh.

Aus 30 Jahren Bundesliga-Erfahrung weiß Hecking aber auch, dass es eine zu große Bürde für die jungen Spieler wäre, wenn sie in der aktuellen Situation auf sich alleine gestellt wären. Deshalb hat er ihnen erfahrene Akteure zur Seite gestellt. Einer von ihnen ist Pascal Köpke, mit dem ein großer Name und viele Erinnerungen an bessere Zeiten nach Nürnberg zurückkehren. Der Sohn von Welt- und Europameister Andreas Köpke lässt die Fans träumen und wieder nach vorne blicken, dass es möglich ist, mit dem Club sogar internationalen Fußball zu spielen. Pascal Köpke ist in Nürnberg fußballerisch groß geworden. Zuletzt spielte er für Hertha BSC, wo er sportlich aber nicht glücklich wurde. Dementsprechend groß ist seine Freude über die Rückkehr zu den Franken. "Es ist ein richtig schönes Gefühl, wieder nach Hause zu kommen", erklärte er bei der Vertragsunterzeichnung bei seinem "Herzensclub". Dass sich der 24-jährige Stürmer voll reinhängen wird, um Nürnberg eine weitere derart desaströse Spielzeit zu ersparen, versteht sich von selbst.

Auf Neuzugang Manuel Schäffler ruhen in Nürnberg große Hoffnungen - Sportfoto Zink / Daniel Marr via www.imago-images.de/imago images/Zink

Sturmtank Schäffler soll helfen

Einer, der ebenfalls alles für den Erfolg tun wird, ist Manuel Schäffler. Auch ihn konnte Hecking für das Projekt Nürnberg begeistern. Mit 31 Jahren blickt der Angreifer, der vom SV Wehen Wiesbaden gekommen ist, auf die Erfahrung von 151 Zweitliga-Spielen (34 Tore) und 188 Drittliga-Partien (65 Tore) zurück. Derzeit erlebt Schäffler seinen zweiten Frühling und ist richtig gut drauf. Letzte Saison traf der Angreifer in 32 Spielen 19 Mal und war damit zweitbester Torjäger in der 2. Bundesliga. Er soll die Mannschaft mitreißen. "Es beschreibt mich gut, dass ich ein Arbeitstier bin. Ich lasse auf dem Platz kaum etwas aus, das wehtut", sagt er über sich selbst. "Ich bin dafür bekannt, viel für den Erfolg zu tun. Das werde ich auch hier nicht ändern. Ich werde alles dafür tun, um den Verein nach vorne zu bringen. Das ist nur mit maximaler Leistung zu erreichen", erklärt er auf der Vereinshomepage weiter.

Es tut sich etwas beim 1. FC Nürnberg. Und Hecking scheint bislang die richtigen Entscheidungen in Sachen Kaderplanung getroffen zu haben. Nach dem Trainingslager in Saalfelden erklärte Cheftrainer Klauß: "Ich hätte nicht gedacht, dass wir so schnell in die gleiche Richtung agieren und denken können. Ich habe das Gefühl, dass alle Spieler verstanden haben, was wir auf dem Platz machen wollen und wie wir als Mannschaft auftreten möchten. Da bin ich positiv überrascht und das freut mich auch sehr."

Prüfender Blick: Sportvorstand Dieter Hecking krempelt den 1. FC Nürnberg um - imago images/Zink

Wieder bessere Zeiten erleben

Das heißt aber nicht, dass in Nürnberg jetzt die Füße hochgelegt werden. Im Gegenteil: Es gibt noch viel zu tun beim Club. Der neue Sportvorstand hat seine Aufgabe erst einmal erledigt. Jetzt ist die Mannschaft gefragt, die Aufbruchstimmung mit in die Saison zu nehmen und das letzte Jahr mit einer erfolgreichen Spielzeit vergessen zu machen. Denn eines ist klar: Der Club soll wieder bessere Zeiten erleben, das ist nicht nur der Wunsch von Sportvorstand Hecking.