Nichts als Jubel: Rekordjäger Sehrou Guirassy (M.) feiert mit seinen Teamkameraden - © Getty Images
Nichts als Jubel: Rekordjäger Sehrou Guirassy (M.) feiert mit seinen Teamkameraden - © Getty Images
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Bester Saisonstart: VfB Stuttgart explodiert vor Glück

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Sechs Siege in den ersten sieben Spielen. Schon 22 Tore erzielt, aktuell Platz zwei in der Tabelle. Beim VfB Stuttgart läuft es derzeit so gut wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Das Team von Coach Sebastian Hoeneß hat sogar den besten Saisonstart der Clubgeschichte in der Bundesliga hingelegt.

Natürlich spielte Sebastian Hoeneß den Mahner. Das gehört zu seinem Beruf schließlich dazu. Wenn es gut läuft, muss der Trainer dafür sorgen, dass seine Spieler alle auf dem Teppich bleiben. Es sei daher "wichtig, ruhig zu bleiben", gab Hoeneß zu Protokoll. Doch so richtig konnte der Chefcoach des VfB Stuttgart das selbst nicht. Man habe ein "großartiges Team, einen großartigen Teamgeist", berichtete Hoeneß und gab dann auch unumwunden zu, dass man auch mal "genießen soll, was man hat."

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Und die Schwaben haben derzeit viel. Denn so gut war der VfB in 60 Jahren Bundesliga noch nie. Sechs Siege aus den ersten sieben Spielen stellen den besten Saisonstart der Clubhistorie dar. Das 3:1 gegen den VfL Wolfsburg war bereits der fünfte Bundesliga-Sieg in Folge, das hat es beim VfB seit acht Jahren nicht mehr gegeben. Zumal das Team die jüngsten fünf Erfolge allesamt mit mindestens zwei Toren Unterschied gefeiert hat, ein weiterer Clubrekord.

Mit Hoeneß kam der Aufschwung

18 Punkte befinden sich bereits auf dem Konto des Clubs, nach sieben Spieltagen. Das sind bereits zwei mehr als in der gesamten Hinrunde der Vorsaison und einer mehr als in der Rückrunde. Stuttgart befindet sich auf einem absoluten Höhenflug. Und der Grund dafür hat einen Namen: Sebastian Hoeneß. Denn seit der Sohn von Bundesliga-Legende Dieter Hoeneß am Neckar das Zepter schwingt, geht es mit dem Club steil bergauf.

Startrekord für Serhou Guirassy

Tabellenletzter war der VfB, als Hoeneß Anfang April diesen Jahres engagiert wurde, hatte ganze 20 Zähler gesammelt. Seitdem hat das Team (saisonübergreifend) kein Heimspiel mehr verloren (fünf Siege, drei Remis). Mit einem Endspurt von 13 Punkten in den letzten acht Partien der Saison 2022/23 sprang Stuttgart noch auf Platz 16 und schaffte dann in der Relegation den Klassenerhalt.

Abwehr steht sicher

Und in der neuen Saison geht die rasante Fahrt gen Himmel weiter. Unter Hoeneß hat der VfB in 15 Bundesliga-Spielen stattliche 31 Punkte (neun Siege, vier Remis, zwei Niederlagen) geholt. Nur Borussia Dortmund, RB Leipzig (jeweils 35) und der FC Bayern München (33) waren in dieser Zeit erfolgreicher - Stuttgart rangiert in der Hoeneß-Tabelle auf Platz vier. In der aktuellen, realen Bundesliga-Tabelle sogar auf Rang zwei.

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Erreicht hat der 41-Jährige das mit schnellem, offensivem Fußball, aber auch mit einer deutlich gefestigteren Abwehr. Acht Gegentreffer stehen bisher zu Buche. Fünf davon gab es jedoch beim 1:5-Ausrutscher gegen Leipzig. In den übrigen sechs Partien musste Keeper Alexander Nübel hingegen zusammen nur dreimal hinter sich greifen. Stattdessen spielte das Team bereits dreimal zu Null, das ist schon jetzt einmal häufiger als in der kompletten Vorsaison.

Der Vorlagengeber: Chris Führich bereitete schon fünf Stuttgarter Tore vor - IMAGO/Sportfoto Rudel

Guirassy knackt alle Rekorde

Und dann ist da natürlich noch Serhou Guirassy. Der Mann der Rekorde, der Überflieger dieser Saison. 13 Tore hat der Nationalspieler aus Guinea bisher erzielt - so viele wie noch nie ein Stürmer zuvor nach sieben Spieltagen in der Bundesliga-Historie. Dabei traf Guirassy bereits fünfmal mehrfach – auch das ein Rekord. Mit seinen 13 Treffern schwebt Guirassy auch in der Stuttgarter Clubgeschichte über allen großen Torjägern des VfB, egal ob Klinsmann, Allgöwer, Walter, Bobic oder Elber: nie erzielte ein Stuttgarter 13 Treffer in der Hinrunde - und Guirassy hat noch zehn Spiele (!) Zeit, um die Rekordmarke kräftig nach oben zu korrigieren!

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Seine Treffer haben dazu geführt, dass die Schwaben mit 22 erzielten Toren einen Clubrekord nach sieben Spieltagen aufgestellt haben. Auch, weil sie allesamt unheimlich effizient auftreten. Denn der VfB nutzt seine Chancen eiskalter aus, als alle anderen, hat sechs Tore mehr erzielt als nach den Expected-Goals (xGoals) zu erwarten gewesen wären. Einen entscheidenden Anteil daran hat auch Chris Führich. Mit fünf Assists ist der Neu-Nationalspieler der beste Vorlagengeber der Bundesliga und hat damit jetzt schon mehr Tore vorbereitet als in seinen gesamten 60 Bundesliga-Spielen zuvor.

Es gebe einfach "so viele positive Faktoren", meint Sebastian Hoeneß. Vor allem aber "haben wir einen Lauf". Und den wollen die Stuttgarter noch so lange wie möglich genießen.