Das Spitzenquartett der Bundesliga gibt weiter den Ton an: Bayer 04 Leverkusen gewinnt ebenso wie der VfB Stuttgart, der FC Bayern München und Borussia Dortmund. Der 1. FC Köln feiert im rheinischen Derby gegen Borussia Mönchengladbach den ersehnten Befreiungsschlag. Die Themen des 8. Spieltags.

1) Bayern siegt weiter - Kane und Müller mit Rekorden

Es war das Spiel der Unterschiede am Samstagabend, das der FC Bayern München beim 1. FSV Mainz 05 letztendlich für sich entscheiden konnte. 3:1 gewann der Rekordmeister gegen den Tabellenletzten und blieb dran am Spitzenduo Bayer 04 Leverkusen und VfB Stuttgart. "Den Sieg kann man heute nicht hoch genug bewerten. Es war das erwartet schwere Spiel, das erwartet intensive Spiel", sagte Thomas Tuchel nach der Partie gegen seinen ehemaligen Verein und fügte hinzu: "Die Mannschaft verdient sich ein großes Lob. Jetzt versuchen wir, am Dienstag nachzulegen."

Kingsley Coman (11.) und Harry Kane (16.) benötigten nur fünf Minuten, um die Gäste auf die Siegerstraße zu bringen. Anthony Caci (43.) brachte die Mainzer vor der Pause noch mal ran, ein starker Leon Goretzka machte aber im zweiten Durchgang alles klar (59.). "Zum Glück haben wir schnell den dritten Treffer gemacht, das hat uns sehr geholfen. Insgesamt war es ein wichtiger Sieg", wusste Torschütze Kane, der an diesem Spieltag den nächsten Bestwert aufstellen konnte: Der Engländer ist der erste Spieler, der in den ersten acht Bundesliga-Spielen für den FC Bayern neun Tore erzielte - den bisherigen Vereinsrekord hielten Luca Toni und Miroslav Klose mit je acht Treffern.

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Bei all dem Lob und Kanes starkem Lauf ging ein weiterer Rekordmann fast unter, denn Thomas Müller wurde in der 88. Minute eingewechselt und stellte damit still und heimlich etwas Historisches auf: Er feierte in seinem 449. Bundesliga-Spiel seinen 323. Sieg (zuvor gleichauf mit Manuel Neuer)! Für die Bayern läuft es weiterhin rund, nun will der Rekordmeister am Dienstag in der Champions League bei Galatasaray Istanbul nachlegen.

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2) Leverkusen mit dem besten Saisonstart der Vereinsgeschichte

Bayer 04 Leverkusen ist in dieser Saison ein absolutes Top-Team. Ein Satz, der vor dem 8. Spieltag schon stimmte und nach der Partie der "Werkself" am Samstag gegen den VfL Wolfsburg mit mindestens einem Ausrufezeichen versehen werden muss. Beim 2:1 der Rheinländer bei den Niedersachsen bewies die Mannschaft von Xabi Alonso erneut, wie reif sie schon ist: Gegen defensiv kompakt agierende und aggressiv auftretende Wolfsburger tat sich Leverkusen in der Anfangsphase noch recht schwer.

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Doch von Minute zu Minute brachte die Alonso-Elf ihre PS immer besser auf den Rasen – vor allem der emsige und blitzschnelle Jeremie Frimpong, der in der 15. Minute für den Treffer zum 1:0 sorgte. Der VfL ließ sich nicht hängen, die Elf von Niko Kovac hielt mit ihrer Körperlichkeit dagegen und konnte kurz vor der Pause noch ausgleichen. "Nach der Länderspielpause mussten wir reinfinden, die erste Halbzeit war hart", sagte der deutsche Nationalspieler Jonathan Tah nach der Partie und nannte den Grund für den letztendlichen Dreier: "Wir haben nicht aufgegeben."

Frimpong schob immer wieder an über seine rechte Seite, der bullige Victor Boniface machte viele Bälle fest und brachte seine Gegenspieler durch seine Körpertäuschungen regelmäßig Verzweiflung. In der Mitte führte Granit Xhaka gewohnt souverän Regie, hielt das Zentrum dicht und verteilte gekonnt Bälle. Nach der Einwechslung von Spielmacher Florian Wirtz wurde die "Werkself" immer bestimmender und holte dank eines Gewaltschusses von Alejandro Grimaldo, Vorlage Frimpong, das verdiente 2:1, den 250. Auswärtssieg in der Historie von Bayer 04. Acht Spiele, sieben Siege, ein Remis und mit 22 Punkten Tabellenführer: Es ist der beste Saisonstart der Leverkusener Vereinsgeschichte. Leverkusen ist ein Top-Team! Und auch ein Titel-Kandidat. Um dieser Aussage ebenfalls ein Ausrufezeichen hinzufügen zu können, bedarf es weiterer Auftritte wie in Wolfsburg.

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4) Brandts besonderer Abend

Im Freitagsspiel des 8. Spieltags stand ein Mann besonders im Fokus: Julian Brandt. Der 27-Jährige traf in seinem 300. Bundesliga-Spiel zum entscheidenden 1:0 für Borussia Dortmund gegen den SV Werder Bremen und sorgte somit dafür, dass der BVB seine beeindruckende Serie weiterführen konnte: Die Schwarzgelben sind nun saisonübergreifend seit 16 Bundesliga-Partien ungeschlagen, für eine Nacht thronten sie nun sogar schon an der Tabellenspitze.

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"Ich bin sehr happy und müde. Die erste Nacht habe ich ganz gut verkraftet, heute Nacht waren es drei, vier Stunden. Dementsprechend bin ich froh, wenn ich im Bett liege", hatte ein erschöpfter, aber glücklicher Brandt im Anschluss an das Spiel gesagt. Im Anschluss an die USA-Reise mit dem DFB-Team blieb nicht viel Zeit für Regeneration - aber gerade genug, um die Partie gegen Bremen zu entscheiden!

BVB auf leisen Sohlen Richtung Tabellenspitze

Von einem "knappen, aber hochverdienten Sieg", sprach Trainer Edin Terzic im Nachgang. Und auch Sportdirektor Sebastian Kehl ergänzte: "Wir hatten genug Tormöglichkeiten, um den Sack früher zumachen zu können." An der Effizienz gilt es nun zu arbeiten, bevor am Mittwochabend um 21 Uhr die nächste schwere Aufgabe in der Champions League bei Newcastle United ansteht.

4) "Stolze" Stuttgarter im Stile eines Spitzenteams

Der VfB Stuttgart hat in einem schwierigen Spiel gegen den 1. FC Union Berlin mit 3:0 (1:0) gewonnen. Dabei mussten die Schwaben einige Widerstände überwinden, konnten sich aber trotzdem durchsetzen. Weil Serhou Guirassy den VfB zum Zeitpunkt seiner verletzungsbedingten Auswechslung (muskuläre Probleme) in der 30. Minute bereits auf die Siegerstraße gebracht hatte (Treffer in der 16. Minute), konnten die Stuttgarter das Spiel mit Ruhe und Geduld angehen und sicher drei Punkte aus der Hauptstadt entführen.

Die Zahlen zum Spieltag

"Dass wir das Spiel am Ende so klar auf unsere Seite ziehen, macht mich stolz", erklärte Trainer Sebastian Hoeneß nach dem Spiel, "wir haben aktuell einen Lauf und den wollen wir so lange wie möglich mitnehmen." Auch Kreativspieler Chris Führich freute sich besonders über den Auswärtssieg im Stadion An der Alten Försterei. "Wir wussten, wie schwierig es ist, hier zu gewinnen. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute unsere Taktik durchgezogen. Wir haben letztlich verdient gewonnen."

Gegen alle Widerstände: Stuttgart siegt weiter

Von einer Phase ohne eigene Torgefahr ließ sich Stuttgart nicht verunsichern. Die Schwaben konzentrierten sich darauf, über ihr gewohntes Spiel in die Offensive zu kommen und dabei immer die defensive Stabilität beizubehalten – das klappte perfekt. Als Union dann ins Risiko gehen musste, schlugen Silas und Deniz Undav eiskalt zu. "Wir haben einen breiten und starken Kader. Es war wichtig, welche Impulse die Einwechselspieler in die Partie gebracht haben", beteuerte Startelf-Debütant Maximilian Mittelstädt nach dem Duell in seiner Geburtsstadt Berlin, "das Kollektiv macht uns aktuell stark."

5) "Licht am Ende des Tunnels": Köln feiert Befreiungsschlag im Derby

Der 1. FC Köln kann doch noch gewinnen: Ausgerechnet im Derby gegen Borussia Mönchengladbach feiern die "Geißböcke" ihren ersten Saisonsieg und reichen durch das verdiente 3:1 (1:0) die "Rote Laterne" an den 1. FSV Mainz 05 weiter. In einem turbulenten Prestigeduell mit dem rheinischen Rivalen war Kapitän Florian Kainz der umjubelte Held – der Österreicher traf gleich doppelt per Elfmeter (9., 76.) für die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart.

"Das war schon ein sehr, sehr wichtiger Sieg für uns – gerade in so einem Derby, wenn man vorher noch keinen Sieg hatte. Wir haben gewusst, um was es geht. Und so sind wir auch aufgetreten, vor allem in der ersten Hälfte haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir sind sehr erleichtert, dass wir das Derby gewonnen und jetzt erstmals drei Punkte eingefahren haben", betonte Kainz im Anschluss. Im achten Saisonspiel der erste Erfolg – der Druck vor dem Aufeinandertreffen mit Mönchengladbach war groß in Köln.

Die Trainerstimmen zum Spieltag

Und der FC hielt dem stand, war nach über 90 Minuten im RheinEnergieStadion der verdiente Sieger. Schon vor der Pause hätten die Kölner im Anschluss an Kainz' erstes Strafstoßtor (Handspiel durch Manu Koné) höher führen können, doch gleich zweimal stellte sich Aluminium in den Weg. Nach dem Seitenwechsel glich zwar Nico Elvedi für blutleere "Fohlen" aus, doch nach dem Platzverweis gegen Koné (72.) gingen die Gastgeber wieder in Führung. Kainz verschoss erst den Foulelfmeter, durfte aber nochmals ran – mit Erfolg. Luca Waldschmidt machte in der Nachspielzeit dann den Deckel drauf.

"Der erste Sieg, gerade in so einem Spiel – das tut sehr gut. Es kann sich jeder vorstellen, wie schnell hier in Köln Druck aufkommt. Wie die Jungs damit umgegangen ist, wie der Verein damit umgeht, das war auch schon einmal anders. Deswegen ist es schön zu sehen, dass es auch Licht am Ende des Tunnels gibt", war auch Coach Baumgart erleichtert. Köln jubelt im Derby – ein Erfolg zum richtigen Zeitpunkt aus Sicht aller FC-Fans.