Dortmund siegt in Köln, Leverkusen dreht das Topspiel, Werder schockt Bayern - © Imago Images
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Die Themen des 18. Spieltags: Leverkusen dreht das Topspiel, Werder schockt Bayern

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Bayer 04 Leverkusen dreht das Topspiel, Werder schockt den FC Bayern, Dortmund siegt souverän in Köln – das solltet ihr nach dem Bundesliga-Wochenende wissen!

1) Last-Minute-Leverkusen weiter auf Kurs

Rund eine halbe Stunde war Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen im Topspiel bei RB Leipzig klar unterlegen und lag völlig verdient zurück. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel drehte die Werkself dann auch nicht unverdient die Partie, dabei gelang der Siegtreffer wie schon letzte Woche in Augsburg erneut in der Nachspielzeit - diesmal durch Piero Hincapie. "Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen, alles hätte passieren können. Wir sind glücklich, dass wir am Ende das dritte Tor erzielen konnten. Leipzig war ein starker Gegner, es war sehr hart", resümierte Trainer Xabi Alonso, der sich derzeit auf Pep Guardiolas Spuren befindet. Leverkusen hat nach 18 Spieltagen 48 Punkte (15 Siege, drei Unentschieden). Das schaffte in einer Bundesliga-Historie sonst nur der FC Bayern, 2013/14 (50 Zähler) und 2015/16 (49) jeweils unter Guardiola.

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Durch den erneuten Sieg in der Nachspielzeit mausert sich der Tabellenführer immer mehr zum Comeback-König. "Es ist ein neues Gesicht dieser Mannschaft, dass wir nach so einer ersten Halbzeit zurückkommen können“, betonte Granit Xhaka, der mit seinem Team auf Rekordkurs ist. Erst zum fünften Mal in der Bundesliga-Historie blieb eine Mannschaft an den ersten 18 Spieltagen ungeschlagen. Leverkusen war das zuvor schon 2009/10 gelungen (zudem zweimal Bayern und einmal der HSV). Vor 14 Jahren blieben Heynckes und Co. sogar an den ersten 24 Spieltagen ungeschlagen.

Durch Bayerns Niederlage gegen Bremen liegt Leverkusen nun sieben Punkte vor dem engsten Verfolger aus München. Dieser hat am Mittwoch aber noch das Nachholspiel gegen Union Berlin und könnte mit einem Sieg den Abstand zumindest verringern. Am nächsten Spieltag empfängt Leverkusen Borussia Mönchengladbach zum Duell der rheinischen Teams, in dem es wieder um den Ausbau der aktuell besten Serie eines europäischen Teams gilt.

2) Doppelpacker Malen macht Dortmunds Top-Start perfekt

Nicht verausgabt und dennoch „sauber, klar und deutlich 4:0 gewonnen“, wie Edin Terzic es nach dem Spiel von Borussia Dortmund beim 1. FC Köln zufrieden zusammenfasste. Damit verbesserte der Vizemeister seine Bilanz 2024 auf sechs von sechs Punkten aus zwei „schwierigen Auswärtsspielen“ und erzielte dabei 7:0 Tore. Im Kampf um die Champions-League-Plätze rückt die nach wie vor auf Rang fünf geführte Borussia durch den starken Jahresauftakt bis auf einen Punkt an den VfB Stuttgart heran.

Die Zahlen des Spieltags

Sieggarant in Köln war Donyell Malen, der die Westfalen mit seinem ersten Doppelpack in dieser Saison auf die Siegerstraße brachte. Wie schon am 1. Spieltag traf der Niederländer nach einer Ecke zum 1:0 gegen die Domstädter. Sein Treffer zum 3:0 war sein persönlich siebtes Saisontor und das 500. in dieser Bundesliga-Spielzeit.

Was das dank Elfmeterschütze Niclas Füllkrug und Joker Youssoufa Moukoko deutliche Endergebnis nicht verrät: Der BVB kann noch mehr! Gegen harmlose Kölner reichten dem Terzic-Team punktuelle Druckphasen für einen souveränen Sieg. Damit sind die Weichen gestellt für eine mal wieder starke Rückrunde unter Terzic. Seine erste endete 2021 mit dem DFB-Pokalsieg inklusive Champions-League-Quali, die zweite letzten Sommer um ein Haar mit der Meisterschaft.

3) Werder schockt den FC Bayern

28 Anläufe hat der SV Werder Bremen gebraucht, um den FC Bayern München wieder einmal in der Bundesliga besiegen zu können. Erstmals seit dem 20. September 2008 schaffte es der Nordclub und holte ausgerechnet in der Allianz Arena einen 1:0-Sieg, dank des Traumtores von Mitchell Weiser. "Die Bundesliga ist sehr eng beieinander und wir hatten den perfekten Tag und dann kannst du auch die Bayern schlagen", erklärte der Torschütze nach dem Spiel und fügte hinzu: "Ich bin einfach froh, dass wir das geschafft haben.

Alle Tore und Highlights des Spieltags im Konferenz-Liveticker

Spielerisch war Werder vor allem in der ersten Halbzeit das bessere Team, am Ende führte der FC Bayern aber klar die Statistiken an (21:8 Torschüsse, 64 Prozent Ballbesitz). Die Bremer durften sich an diesem Tag auch bei Schlussmann Michael Zetterer bedanken, der in seiner Heimatstadt mit starken Paraden glänzte. "Wir wussten, dass wir einen guten Tag brauchen und die Jungs haben es super hinbekommen. Dieses Selbstvertrauen müssen wir mitnehmen und in der nächsten Woche auch wieder auf den Platz bekommen", so der Torhüter.

Werder blieb erstmals seit dem Wiederaufstieg und damit erstmals unter Ole Werner fünf Bundesliga-Spiele in Folge ungeschlagen (zwei Siege, drei Remis) und holte drei sehr wichtige Punkte, denn das Team konnte vorerst die Gefahrenzone verlassen und kletterte auf Platz zwölf. Am nächsten Spieltag wird dann mit breiter Brust der SC Freiburg empfangen, gegen den der nächste Sieg her soll.

4) Darmstadt rettet Punkt im Hessen-Duell

Zum Rückrundenauftakt haben sich der SV Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt 2:2 getrennt. In einem phasenweise unspektakulären Hessen-Duell gingen die Gäste aus der Mainmetropole durch die Tore von Niels Nkounkou (33.) und Ansgar Knauff (51.) sogar 2:0 in Führung. Danach wurde die SGE aber viel zu passiv und ließ Darmstadt immer besser ins Spiel kommen. Lilien-Neuzugang Julian Justvan gelang der Anschluss und in der Nachspielzeit belohnten sich die Hausherren durch ihren mutigen Auftritt sogar noch mit dem 2:2 durch Christoph Klarer (90. +5). 

Im zehnten Bundesliga-Duell der beiden hessischen Teams gab es somit erstmals ein Remis, das vor allem für die Darmstädter im Laufe der Saison mit Sicherheit noch wichtig werden könnte. Auf Seiten der SGE ärgerte man sich, da eine komfortable Führung aus den Händen gegeben und der dritte Sieg in Folge verpasst wurde. Trotz des Remis ist Darmstadt zwar noch auf dem letzten Tabellenplatz, die Südhessen konnten aber mit Köln und Mainz gleichziehen und haben nun elf Punkte.

Die Tabelle

Das späte 2:2 wird vor allem Darmstadt-Trainer Torsten Lieberknecht freuen, denn er konnte erstmals als Trainer gegen Frankfurt etwas Zählbares einfahren (zuvor sechs Niederlagen in sechs Pflichtspielen). Das gibt den Lilien Aufwind für das nächste Duell im Tabellenkeller, wenn es am 19. Spieltag gegen den 1. FC Union Berlin geht. Für die Eintracht steht ebenfalls ein wichtiges Spiel auf dem Plan, am Freitagabend empfangen die Adlerträger den 1. FSV Mainz 05 zum Nachbarschaftsduell.

5) Abschied von Kay Bernstein

Auch die 2. Bundesliga startete ins neue Jahr sowie am 18. Spieltag in die Rückrunde. Doch während es für viele ein Restart war, stand in Berlin vor allem ein Abschied im Mittelpunkt. Hertha BSC trauerte beim ersten Heimspiel des Jahres um den verstorbenen Vereinspräsidenten Kay Bernstein, der mit 43 Jahren jung verstorben ist. Die Fanszene organisierte einen großen Trauermarsch zum Stadion, wo mit Kerzen, Schals und persönlichen Botschaften ein Raum zum Abschiednehmen geschaffen wurde. 

Bernstein verkörperte in Berlin einen neuen Weg. Der ehemalige Ultra kam direkt aus der Kurve und wurde mit dem Slogan "Wir Herthaner" im Juni 2022 zum Vereinspräsidenten der Hertha gewählt. In seinen eineinhalb Jahren in Führungsposition leitete er eine Wende beim Hauptstadtklub ein und war für viele Hertha-Fans das Leitbild für die neue Hertha. "Wir Herthaner in tiefer Trauer" prangte immer wieder auf der Anzeigentafel während die Stadionhymne "Nur nach Hause" gemeinsam gesungen wurde, während der Schweigeminute sowie während des gesamten Spiels. Die Fanszene nahm über Spruchbänder und Doppelhalter Abschied - auch die Gästefans von Fortuna Düsseldorf gedachten Bernstein.

Nach dem Spiel ging auch die gesamte Mannschaft in die Kurve, um zusammen mit den Fans von Bernstein Abschied zu nehmen. "Der Verein tut alles dafür, dass wir entsprechend trauern können", bedankte sich Kapitän Toni Leistner bei der Hertha für ihr Verständnis in dieser schwierigen Zeit. "Es war ein sehr, sehr emotionaler Tag", erklärte Sportdirektor Benjamin Weber, der eng mit Bernstein zusammengearbeitet hatte, nach der Partie. "Kay war ein Teil von uns und wir wollten dieses Spiel für ihn bestreiten, so habe ich auch die Mannschaft wahrgenommen. Unter den Umständen ist es uns ganz gut gelungen. Es geht weiter, wenn auch anders", richtete Weber trotz der schwierigen Zeit den sportlichen Blick in Richtung Zukunft.

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