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Analyse: Das hat sich bei RB Leipzig unter Trainer Marco Rose geändert

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Unter Cheftrainer Marco Rose besinnt sich RB Leipzig auf seine alten Stärken und ist seit dem Trainerwechsel das punktbeste Team der Liga. bundesliga.de zeigt auf, an welchen Stellschrauben der 46-Jährige bei den "Roten Bullen" gedreht hat.

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"Wir haben hier einen 'Perfect Fit'", sagte der ehemalige Geschäftsführer von RB Leipzig, Oliver Mintzlaff, bei der Verpflichtung seines neuen Cheftrainers Marco Rose. "Wir haben mit Marco einen Trainer geholt, der eine klare Überzeugung besitzt, was unsere Spielphilosophie anbelangt. Marco bringt die Dinge mit, die uns in unserer DNA ausmachen", erklärte Mintzlaff zuvor. Fünf Monate liegen diese Aussagen jetzt zurück, acht Plätze hat RBL seither unter Rose gutgemacht. Leipzig und Rose: das passt bislang in der Tat wie angegossen.

Die "Roten Bullen" haben die letzten elf Spiele immer gepunktet und insgesamt neun Siege in der Bundesliga eingefahren. Lediglich bei Roses Ex-Club Borussia Mönchengladbach verloren die Sachsen. Im DFB-Pokal-Achtelfinale hat Leipzig jüngst die TSG 1899 Hoffenheim ausgeschaltet, im Champions-League-Achtelfinale warten die Kracher-Spiele gegen Manchester City. Kumuliert ist RBL unter Rose seit 17 Spielen ungeschlagen. Einzig Ralf Rangnick ging in der Spielzeit 2018/2019 18 Mal in Folge nicht als Verlierer vom Platz. Knackt Rose diesen Rekord?

Jubelschrei beim 2:1 gegen Stuttgart: Cheftrainer Marco Rose hat RB Leipzig zu alter Stärke verholfen - IMAGO/Christian Schroedter/IMAGO/Christian Schroedter

Rose kennt das RB-Rezept in- und auswendig

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Sieht ganz so aus, denn unter Rose wirkt Leipzig so gefestigt und siegeshungrig wie lange nicht. "Es wird derzeit viel über unsere starke Serie geredet, die ist außergewöhnlich und wir haben sie uns mit vielen guten Leistungen verdient. Aber wenn wir sie fortsetzen wollen, müssen wir selbstkritisch sein und auch in diesem Spiel haben wir Dinge gesehen, die wir besser machen können", mahnte Rose nach dem Weiterkommen im Pokal trotz aller berechtigten Freude zur Vorsicht.

Top-Teams im Check: Die Bundesliga ist historisch spannend

Die Gründe für diesen furiosen Lauf liegen auf der Hand. Seit Rose die Zügel in der Hand hält, spielt Leipzig wieder RBL-Fußball. Vor seinen Stationen in Gladbach und Dortmund hat der 46-Jährige die typische RBL-Spielidee mit aggressivem Pressing und schnellem Umschaltspiel als Trainer von RB Salzburg aufgesaugt. Bei seinem aktuellen Arbeitgeber musste Rose diese Philosophie praktisch wieder aus der Schublade hervorholen und in einem weitaus stärkeren Kader als dem in Österreich implementieren.

Defensive wie offensive Verbesserungen

Der gebürtige Leipziger hat die wesentlichen Schwachstellen des Saisonbeginns beseitigen können. Eine davon: die Defensive. "Natürlich geht es auch um Stabilität in der Defensive", machte Rose bereits bei seiner Antrittspressekonferenz klar. Unter ihm verteidigt RBL kompakter und formiert sich mit mehr Spielern als zuvor am eigenen Sechzehner. Die Balance zwischen Defensive und Offensive passt nun erheblich besser. Im Schnitt kassierte Leipzig an den ersten fünf Spieltagen 1,8 Tore, während es unter Rose bis zum 18. Spieltag nur noch 1,2 waren.

RB Leipzig hat die Bundesliga-Spitze im Visier

Diese Rechnung geht umso mehr auf, weil die Sachsen immer in der Lage sind, mindestens einen Treffer mehr als der Gegner zu erzielen. Nach der Balleroberung geht es mit den schnellen Offensivspielern um Timo Werner und Co. im High-Speed auf direktem Wege in Richtung gegnerischer Strafraum. Bei 2,5 Toren im Schnitt erzielten die Sachsen so von Spieltag sechs bis 18 mehr als doppelt so viele wie an den Spieltagen eins bis fünf. Sieben Kontertore - zuvor Null - gelangen den Sachsen unter Rose - Bestwert in der Bundesliga!

"Es bleibt spannend in der Bundesliga"

Der neue, alte fußballerische Ansatz, den Gegner maximal zu stressen und auf dem Weg nach vorne keine Zeit verlieren zu wollen, lässt die Leipziger aktuell von mehr als "nur" einem Champions-League-Platz träumen. Eine "Marco-Rose-Tabelle" von Spieltag sechs bis 18 zeigt: RB Leipzig steht mit 30 Punkten vor Wolfsburg (27 Punkte) und Bayern (26). In der offiziellen Tabelle jagt RBL (35) den FCU (36) und Spitzenreiter FCB (37). "Wir wollen Fußballspiele gewinnen - und zwar eins nach dem anderen. Ich denke, es bleibt spannend in der Bundesliga", sagt Leipzigs "Perfect-Fit" Rose, der die grandiose Serie mit einem Sieg am 19. Spieltag gegen Köln ausbauen will.