Fokussierter Blick: Marcel Sabitzer von RB Leipzig - © 2019 DFL
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Marcel Sabitzer - der introvertierte Leistungsträger bei RB Leipzig

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Marcel Sabitzer ist bei RB Leipzig und in der österreichischen Nationalmannschaft zu einer konstanten Größe gereift. Das bringt eine hohe Erwartungshaltung mit sich - vor allem mit Blick auf die Europameisterschaft 2020. Doch damit kommt der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler gut klar.

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Im Blickpunkt stand Marcel Sabitzer zur Abwechslung einmal nicht. Der österreichische Nationalspieler, der beim Bundesliga-Zweiten RB Leipzig unter Vertrag steht, war beim 2:1-Sieg über Nordmazedonien, durch den sich Österreich vorzeitig für die Europameisterschaft 2020 qualifiziert hat, nur ein Nebendarsteller. David Alaba von Rekordmeister FC Bayern München und Stefan Lainer von Tabellenführer Borussia Mönchengladbach waren die Torschützen, die den Erfolg gesichert hatten und über die später alle sprachen. Sabitzer wiederum hatte zwar einen bedeutenden Anteil am zweiten Treffer, aber er blieb im Hintergrund.

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Dort mag es der Mittelfeldspieler auch lieber als im gleißenden Rampenlicht. Doch er weiß, dass viele Augen auf ihn gerichtet sein werden, wenn das kontinentale Turnier im kommenden Jahr eröffnet wird.

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Dann kann sich der 25-Jährige bei einem weiteren großen Turnier zeigen und beweisen. Anders als bei der EM 2016 in Frankreich, als er zwar in allen drei Vorrunden-Partien zum Einsatz kam, mit Österreichs Nationalteam aber keine herausragende Rolle gespielt hatte. Seither ist Sabitzer zu einem Eckpfeiler eines Bundesliga-Spitzenteams geworden, hat seine Bedeutung für RB Leipzig schon oft unterstrichen. In dieser Saison etwa ist er in herausragender Verfassung: in wettbewerbsübergreifend 17 Spielen war er an 16 Toren beteiligt. Neunmal schoss er selbst ein, zu sieben Treffern legte der 1,77 Meter große Mittelfeldmann auf.

Ein Tor aber war in dieser Spielzeit besonders wichtig. Für Sabitzer selbst, und auch für die Sachsen, die zuvor seit 32 Tagen auf einen Sieg in einem Pflichtspiel gewartet hatten. Der Österreicher traf zum 2:1 in der Champions League gegen den russischen Vertreter Zenit St. Petersburg - ein Treffer wie gemalt, ein regelrechtes Traumtor, mit der er seine herausragende Form einmal mehr unterstrich.

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"Er hat eine Grundbedeutung, weil er immer eine gute Leistung bringt und total stabil ist", erklärte Trainer Julian Nagelsmann jüngst über seinen Dauerbrenner, der in jedem der 17 RB-Pflichtspiele zum Einsatz kam und nur viermal ausgewechselt wurde. Bemerkenswert: In den letzten vier Partien steuerte Sabitzer immer einen Treffer bei. Leipzigs neuer Coach lobt seinen Schützling weiter: "Egal, ob er mal müder oder total fit ist. Du weißt genau, was du immer von ihm bekommst - eine gute Gier, ein sehr gutes taktisches Verhalten, die Fähigkeit, die letzten 20 Minuten nochmal was draufzupacken, wenn es vonnöten ist."

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Darüber hinaus sei Sabitzer auch abseits des Fußballplatzes ein Zeitgenosse, mit dem er sich gern umgibt: "Er ist eher ein introvertierter Spieler, der einen guten Humor hat und ein angenehmer Mensch ist. Ich komme gut mit ihm klar und hoffe, dass er das gleiche über mich sagt."

Marcel Sabitzer lobt seinen Trainer Julian Nagelsmann

Nun - Sabitzer hält große Stücke auf seinen Trainer. Nagelsmann habe ihn "noch einmal weitergebracht. Er bringt andere Attribute ein, wie er den Fußball sieht, das uns in den letzten Jahren vielleicht ein bisschen gefehlt. Das Spiel mit dem Ball, freie Räume zu suchen, eine Idee dahinter, wie wir den Gegner knacken." Ihm persönlich habe das viel weitergeholfen, wie der 25-Jährige betont: "Dass wir gegenseitig viel Vertrauen zu einander haben, ist ein offenes Geheimnis. Ich versuche es momentan im Drei-Tages-Rhythmus mit Leistung zurückzuzahlen."

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Das gelingt Sabitzer hervorragend. Davon, dass Nagelsmann ihn so stark macht, profitiert aber nicht nur RB Leipzig, sondern auch die Nationalmannschaft Österreichs. Denn dort wird der Mittelfeldregisseur schon bald eine bedeutende Rolle bei einem großen Turnier übernehmen. 2016 war er noch als blutjunger Akteur dabei. Im kommenden Jahr wird das anders sein, sein Standing im Team hat sich bereits deutlich verändert und wird sich noch weiter wandeln. "Am Anfang deiner Karriere hast du oft diesen jugendlichen Leichtsinn, wo du nicht viel nachdenkst und einfach frei performen kannst. Aber irgendwann ist diese Zeit vorbei, und dann denkst du nach, dann hast du Druck und musst abliefern. Deshalb sage ich auch: Ich muss abliefern! Dessen bin ich mir bewusst. Aber dann bin ich eigentlich immer am stärksten."