03.05. 18:30
04.05. 13:30
04.05. 13:30
04.05. 13:30
04.05. 13:30
04.05. 16:30
05.05. 13:30
05.05. 15:30
05.05. 17:30
bundesliga

Rekordstart von Borussia Dortmund weckt Erinnerungen an die Doublesaison 2012

xwhatsappmailcopy-link

Borussia Dortmund hat auch das achte Pflichtspiel im Jahr 2023 gewonnen. Bei diesem Jahresstart geht der BVB auf Rekorde-Jagd: Jude Bellingham stellte einen bereits auf, die Mannschaft jagt einen alten Vereins-Rekord. Zudem macht Dortmund den Meisterschaftskampf historisch spannend. Es gibt viele Parallelen zur Doublesaison 2012.

Auch in der englischen Woche ist die überragende Siegesserie von Borussia Dortmund nicht gerissen. Nach einem über 90 Minuten hart erkämpften 1:0-Sieg in der Champions League gegen den FC Chelsea überkamen starke Dortmunder eine starke Rotation und siegten mit 4:1 gegen Hertha BSC.

Damit steht Borussia Dortmund bei acht Pflichtspiel-Siegen in Folge zum Jahresstart 2023. Edin Terzic gleicht die Siegesserie von Jürgen Klopp aus, der es als Einziger ebenfalls schaffte, mit einem über acht Spiele perfekten Lauf ins Kalenderjahr zu starten. In der Saison 2011/12 verloren die "Schwarzgelben" nach einem 0:0 im neunten Pflichtspiel keine einzige Partie mehr, wurden am Ende Meister der Bundesliga und gewannen den DFB-Pokal. Für eine neue Rekord-Marke fehlt also noch ein weiteres Spiel. Ein junger, emotionaler Coach an der Seitenlinie - das ist nur eine von vielen Parallelen zur Saison 2011/12.

Analyse-Video: So lässt der BVB seine Fans von Titeln träumen

In der Offensive wirbelten damals junge, flinke Füße wie die von Shinji Kagawa. Heute sorgt etwa Karim Adeyemi für Aufsehen, der gegen Hertha zunächst ein Tor erzielte und später noch eines vorbereitete. Doch bei seinem Assist für Donyell Malen wurde Adeyemi zum tragischen Helden des Spiels, weil er bereits im Sprint eine Verletzung spürte, trotzdem noch eine punktgenaue Vorlage ablieferte und dann ausgewechselt werden musste. Mit Jamie Bynoe-Gittens und Giovanni Reyna steht aber ebenso junger und talentierter Ersatz bereit.

Jude Bellingham erinnert an Ilkay Gündogan

Während der BVB als Mannschaft noch daran arbeitet, die Rekordserie zum Jahresstart zu überbieten, setzt Youngster Jude Bellingham bereits selbst persönliche Rekord-Marken in der Bundesliga. Gegen die Hertha saß der 19-Jährige zwar seit fast zwei Jahren zum ersten Mal bei einem Bundesliga-Spiel auf der Bank (zuvor zuletzt im Mai 2021), doch der Engländer wurde in der 65. Minute eingewechselt und drückte dem Spiel direkt seinen Stempel auf. 2011/12 war Ilkay Gündogan das junge Mastermind im BVB-Mittelfeld, heute ist es Bellingham.

Fragen und Antworten – hier geht's zum Bundesliga-FAQ

Als Mentalitätsmonster und Balljäger ist der junge Brite bekannt – und so verwunderte es nicht, dass er auch beim Stand von 3:1 in der 90. Minute noch bissig blieb, einen Ball eroberte und so das starke Solo-Dribbling von Teamkollege Bynoe-Gittens einleitete, der Julian Brandt zum vierten Treffer des Abends bediente.

Durch seine Einwechslung kam Jude Bellingham auf den 81. Bundesliga-Einsatz – und gewann dabei zum 50. Mal. Es gibt nur einen weiteren Youngster, der mit nur 19 Jahren die Marke von 50 Bundesliga-Siegen knackte: Jamal Musiala. Doch Bellingham war schneller! Am Sonntag war er gerade einmal 19 Jahre und 235 Tage alt – Musiala war bei seinem 50. Sieg im vergangenen November 20 Tage älter. Damit ist Jude Bellingham der jüngste Spieler der Bundesliga-Geschichte, der 50 Siege erreichen konnte.

Momentum auf Dortmunder Seite

Doch die Siegesserie des BVB führt nicht nur zur Rekord-Jagd, sondern meldete die "Schwarzgelben" vor allem im Meisterschaftskampf der Bundesliga zurück. Zum Jahreswechsel stand Borussia Dortmund mit 25 Punkten gerade einmal auf Platz sechs – neun Punkte abgeschlagen hinter Tabellenführer Bayern München. Doch das Blatt hat sich gewendet!

Mit welchen Schwarzgelben gewinnst du die Meisterschaft im Fantasy Manager?

Weil der 1. FC Union Berlin mit seinem 0:0 gegen Schalke zum ersten Mal nicht siegreich war, ist die Borussia das einzige verbleibende Team, das bisher alle Pflichtspiele gewann – und zog in dem Atemzug noch an den "Eisernen" vorbei auf den zweiten Tabellenplatz – punktgleich mit Union und dem FC Bayern München. Denn der Tabellenführer patzte auswärts bei Gladbach.

Nun liegen nach dem 21. Spieltag gleich drei Mannschaften punktgleich bei 43 Zählern. Das gab es in der gesamten Bundesliga-Geschichte erst ein einziges Mal. In der Saison 1969/70 standen der 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC nach 21 Spieltagen punktgleich an der Tabellenspitze (29 Punkte in der Zwei-Punkte-Regel, umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel 42 Zähler). Dazu wird das jetzige Spitzen-Trio dicht verfolgt vom Sport-Club Freiburg (40 Punkte), RB Leipzig (39 Punkte) und Eintracht Frankfurt (38 Punkte). Die Bundesliga ist historisch spannend – auch dank des perfekten Laufs von Borussia Dortmund, der Erinnerungen an die Saison 2011/12 weckt.

Niklas Staiger