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Innenverteidiger moderner Prägung: Nico Schlotterbeck - © Sebastian Widmann/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
Innenverteidiger moderner Prägung: Nico Schlotterbeck - © Sebastian Widmann/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
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Nico Schlotterbeck kommt: Borussia Dortmund geht mit Defensiv-Bollwerk in die neue Saison

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Die Verpflichtung von Niklas Süle vom FC Bayern München war bereits eine deutliche Ansage. Nun kommt mit Nico Schlotterbeck auch noch der vielleicht interessanteste deutsche Innenverteidiger zu Borussia Dortmund. Die Schwarz-Gelben bauen ihren Kader für die neue Saison in den Problemzonen massiv um. In München dürfte man alarmiert sein.

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Das 3:4 am vergangenen Samstag gegen den Aufsteiger und Lokalrivalen VfL Bochum machte einmal mehr deutlich, wo der Schuh bei Borussia Dortmund in dieser Saison am meisten drückt: in der Defensive. 50 Gegentore musste der BVB in dieser Bundesliga-Spielzeit schon hinnehmen. In der oberen Tabellenhälfte hat aktuell nur die TSG 1899 Hoffenheim einen Treffer mehr kassiert.

Trotz der durchaus vielen Verletzungen im Abwehrbereich wurde das Problem aber schon früh erkannt. Bereits Anfang Februar konnte Sportdirektor Sebastian Kehl, ab Sommer dann auch endgültig der Nachfolger von Michael Zorc und damit erster Kaderplaner, den Transfer von Niklas Süle verkünden. Dass sich ein deutscher Nationalspieler aktiv für den Weg von München nach Dortmund entscheidet, hatte bereits für Aufsehen gesorgt.

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Doch nun legt Kehl mit einer weiteren spektakulären Personalie nach: Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg, ohne Zweifel einer der ganz großen Senkrechtstarter dieser Saison und inzwischen auch DFB-Nationalspieler. "Nico verfügt über riesiges Potenzial. Er hat sich unter vielen interessierten Clubs keineswegs das wirtschaftlich beste Angebot herausgesucht, sondern ganz bewusst den BVB gewählt, um sich hier sportlich weiterzuentwickeln", so Kehl kurz nachdem die Tinte trocken war. Der 22-Jährige ist tatsächlich der Inbegriff eines modernen Innenverteidigers. Nur vier Spieler haben 2021/22 ligaweit mehr Zweikämpfe gewonnen als Schlotterbeck (371), daneben ist er aber auch schnell (33,6 km/h), kopfballstark und hat ein enorm gutes Aufbauspiel.

So schaltet sich Schlotterbeck auch immer wieder selbst in die Offensive ein, treibt den Ball nach vorne, ist selbst aber auch vor dem gegnerischen Tor sehr gefürchtet: Mit vier Toren ist er einer der gefährlichsten Abwehrspieler der Bundesliga. Für sein noch recht junges Alter ist Schlotterbeck aber auch schon jetzt ein Führungsspieler, der stets voran geht. Kein Wunder, kommt der im schwäbischen Waiblingen geborene Verteidiger doch aus einer großen Fußballer-Familie. Mit Bruder Keven spielte er bis jetzt zusammen beim SC Freiburg, Onkel Niels war in den 1990er Jahren Profi beim SC Freiburg, dem MSV Duisburg, Hansa Rostock, dem TSV 1860 München und Hannover 96.

Vor allem beim Blick auf die mögliche Formation in der kommenden Spielzeit macht der Transfer Sinn. So könnte sich beim BVB eine Dreierabwehrkette aus Rechtsfuß Süle, Mats Hummels in der Zentrale und Linksfuß Schlotterbeck bilden. Alle drei eignen sich nicht nur bestens als erste Spielmacher, sie ergänzen sich auch perfekt. Hummels und Süle kennen sich aus gemeinsamen Tagen bei Bayern und in der Nationalmannschaft. Und während Hummels ein eher abwartender Verteidiger ist, der viel antizipiert, verteidigt Schlotterbeck hingegen sehr aggressiv nach vorne. Mit dem erfahrenen Hummels hat Schlotterbeck außerdem einen perfekten Lehrmeister an seiner Seite. Dass sich Hummels dabei selbst für den Transfer sehr stark gemacht hat und dabei auch einen direkten Konkurrenten um einen Stammplatz in Kauf nimmt, unterstreicht die großen Ambitionen des BVB.

Doch noch dürfte die Kaderplanung für Sebastian Kehl, der seinerzeit als Spieler exakt den gleichen Weg von Freiburg nach Dortmund ging, nicht abgeschlossen sein. Aber zumindest eines ist sicher: Mit diesen Transfers wird der BVB erneut versuchen, was seit nunmehr zehn Jahren nicht mehr gelungen ist: ganz oben anzugreifen. Die Bayern dürften zumindest alarmiert sein.