Die xGoals und die Anzahl der Torschüsse sprechen eine klare Sprache - © DFL Deutsche Fußball Liga
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Match-Facts-Analyse: So hat Borussia Mönchengladbach den BVB geschlagen

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Borussia Mönchengladbach hat das Topspiel gegen Borussia Dortmund knapp mit 1:0 für sich entschieden. Verletzungsgeplagte Schwarz-Gelbe, Platzverweis für Mahmoud Dahoud sowie passsichere Fohlen: Weshalb Gladbach gewonnen hat, zeigt die Match-Facts-Analyse der Begegnung.

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Marco Reus, Erling Haaland, Julian Brandt und Giovanni Reyna: Für die Partie bei Borussia Mönchengladbach fielen bei Borussia Dortmund gleich mehrere offensive Hochkaräter aus. Coach Marco Rose reagierte bei der Rückkehr in sein ehemaliges Wohnzimmer BORUSSIA-PARK mit einer Dreierkette hinten und einer Doppelspitze bestehend aus Youssoufa Moukoko und Donyell Malen vorne. In einer rassigen Partie neutralisierten sich beide Teams weitgehend - bis die Gladbacher Borussia in der 37. Minute wie aus dem Nichts durch Denis Zakaria in Führung ging.

Kurz darauf die wohl wichtigste Szene beim Gladbacher 1:0 gegen den BVB am Samstagabend: Mahmoud Dahoud sah in der 40. Minute die Gelb-Rote Karte und der BVB musste in Unterzahl agieren. Fortan hatten die "Fohlen" mehr Chancen und am Ende aber Glück, dass der BVB nicht doch noch zum Ausgleich kam. Die Erfolgsfaktoren der Gladbacher Borussia zu deren zweitem Saisonsieg und wie die Dortmunder Borussia dagegenhielt, zeigt die Analyse der Match-Facts powered by AWS auf.

Nach dem Platzverweis musste der BVB umstellen - DFL Deutsche Fußball Liga

Schwache BVB-Abschlüsse - Gladbach übernimmt Kontrolle

Das Spiel der Dortmunder sollte mit der Dreierkette breiter angelegt werden. In den ersten Minuten gelang dies den Gästen auch: Vor allem auf rechts harmonierte der lauffreudige und immer wieder herausrückende Jude Bellingham mit Thomas Meunier, der mit einem Top-Speed von 33,97 km/h der schnellste Spieler auf dem Feld war. Wie es gehen könnte, war in der 24. Minute zu sehen, als der "belgische Beckham" - so nennt Bellingham Meunier - rechts bis zur Grundlinie kam und von dort in den Strafraum spielte. Die flache Hereingabe, die zu Youngster Moukoko gehen sollte, wurde jedoch locker abgefangen. Die Strafraumbesetzung des BVB war meist nicht ideal. Nur acht Torschüsse gaben die Schwarz-Gelben in der gesamten Partie ab. Kein einziger Schuss ging direkt auf das Tor der Hausherren. Moukoko und Malen bekamen vorne kaum Bälle. Die verletzungsbedingten Ausfälle der beiden Top-Angreifer Haaland und Reus waren am Samstag einfach nicht zu kompensieren für die Mannschaft von Marco Rose.

Nach dem Platzverweis für Dahoud war Roses Plan mit der Dreierkette zunichte: Der BVB stellte auf eine Viererkette um, in Marin Pongracic wurde zur Pause der dritte Innenverteidiger deshalb vom Feld genommen und durch Thorgan Hazard ersetzt. Die Gladbacher gewannen mehr und mehr Kontrolle über das Spiel, hatten folglich mehr Ballbesitz (55 zu 45 Prozent).

Und: Mehr Kilometer legte das Team von Coach Adi Hütter auch zurück - was mit einem Mann mehr aber ebenfalls nur logisch ist (115,1 Kilometer zu 105,9 Kilometer). Dass sich die Dortmunder trotz Unterzahl nicht hängen ließen, ist an der Zahl der Sprints und bei den Zweikämpfen erkennbar: 191 Mal sprinteten die BVB-Akteure (198 Sprints bei Gladbach), bei den Zweikämpfen herrschte fast Gleichstand - ein gewonnenes Duell hatten die Hausherren mehr zu verzeichnen (81 zu 80).

Jude Bellingham glänzt auch unter Druck - DFL Deutsche Fußball Liga

Bellingham versucht alles - Passsicherheit bei den Fohlen

DAS Gesicht des Dortmunder Aufbäumens in der zweiten Halbzeit war Bellingham: Der 18 Jahre alte Engländer legte beim BVB die meisten Kilometer zurück (11,0 Kilometer), nur Lars Stindl (11,9 Kilometer) und Joe Scally (11,6 Kilometer) hatten mehr. Zudem war Bellingham der Akteur in Schwarz-Gelb, der bei weitem am häufigsten unter Gegnerdruck war: nämlich 38 Mal. Auch Breel Embolo stand 38 Mal unter Druck. Mit jeweils 13 gewonnenen Zweikämpfen waren die beiden Most Pressed Player zudem die Akteure mit den meisten gewonnenen persönlichen Duellen.

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Ein großer Faktor zum Sieg der Gladbacher war deren Ballsicherheit: 88 Prozent der Zuspiele kamen zum Mitspieler (86 Prozent beim BVB), besonders die Innenverteidiger der Hausherren überzeugten im Spielaufbau: Bei Nico Elvedi kamen alle (!) Pässe zum eigenen Mann (79 von 79). Matthias Ginter war der Spieler mit der höchsten Pass-Effizienz auf dem Platz (+3,5). Zudem lieferte der Innenverteidiger den letzten Pass vor dem 1:0 auf Zakaria, der sich daraufhin - auch mit Glück - durchtankte und das spielentscheidende 1:0 erzielte. Der erste Schuss der Gladbacher war direkt drin, die Torwahrscheinlichkeit lag bei 25 Prozent.

Der effizienteste Pass-Spieler auf dem Feld: Matthias Ginter - DFL Deutsche Fußball Liga

"Wenn du hier 1:0 zurückliegst und dann in Unterzahl gerätst, wird es natürlich schwierig. Wir hatten zu wenig Punch nach vorne", sagte Marco Rose nach der Niederlage der Seinen bei seinem ehemaligen Arbeitgeber. "Trotzdem muss ich sagen, dass die Jungs es in der zweiten Halbzeit hervorragend gemacht haben." Zwar ließ der BVB noch einige gute Chancen zu (Luca Netz 56., Kouadio Kone 62., Zakaria 74. und Jonas Hofmann 79.), doch in Malen (47.) und Hazard (90.+1) hatten die Schwarz-Gelben auch noch gute Möglichkeiten zum 1:1

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"Gegen solche Spitzenmannschaften muss man auch über die Zweikämpfe kommen. Ich habe uns auch vor dem Platzverweis als die bessere Mannschaft gesehen", sagte Adi Hütter nach dem zweiten, hart erkämpften Saisonsieg seiner Elf. Zweikampfstärke und Passsicherheit waren die Gladbacher Schlüssel zu drei Punkten, die Hütter Mut machen: "Wir werden schon noch den Fußball spielen, der alle begeistert."