Josip Brekalo und Andrej Kramaric gehören bei Kroatien zum Stammpersonal - © via www.imago-images.de/imago images / Grubisic
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Andrej Kramaric und Josip Brekalo bei Kroatien im Fokus

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Vizeweltmeister Kroatien setzt bei der EM auf zwei Bundesliga-Stars. Andrej Kramaric und Josip Brekalo sollen das nächste kroatische Ausrufezeichen setzen.

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Drei Jahre danach hat nicht jeder gleich das Land parat, um das es geht, wenn vom "Vizeweltmeister" die Rede ist. Kroatien natürlich! Mit einem berauschenden Mix aus fußballerischer Extraklasse, mannschaftlicher Geschlossenheit und unbändiger Kampfkraft war das Team um den späteren Weltfußballer Luka Modric 2018 in Russland erst im Finale von Frankreich zu stoppen. Und auch denen schenkten sie im Finale immerhin zwei Tore ein, Endstand in Moskau: 2:4.

So hoch flog das Team von Trainer Zlatko Dalic seither aber nur noch selten. Mit den ehemaligen Bundesligaspielern Ivan Rakitic, Mario Mandzukic und Vedran Corluka sowie Torhüter Danijel Subasic trat eine ganze Achse von Leistungsträgern zurück. Im ersten Pflichtspiel nach dem Finale von Moskau setzte es beim 0:6 gegen Spanien die höchste Niederlage der Verbandsgeschichte. Letzten September hieß es erst 1:4 gegen Portugal und drei Tage später erneut 2:4 gegen Frankreich. Immerhin: Ihre EM-Quali-Gruppe beendeten die Kroaten auf Platz 1.

Weil die Abwehr eben nicht allerhöchsten Ansprüchen genügt, sind die Offensiven umso mehr gefordert. Und da geht der Blick zu zwei Bundesliga-Spielern, die ihre Abschlussqualität gerade in der abgelaufenen Saison sehr eindrucksvoll nachgewiesen haben: Andrej Kramaric von der TSG Hoffenheim und Josip Brekalo vom VfL Wolfsburg.

Beide verdienten sich ihr EM-Ticket mit einer starken Saison in der Bundesliga - Oliver Zimmermann via www.imago-images.de/imago images/foto2press

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Kramaric war schon 2018 mittendrin statt nur dabei, stand in Russland drei Mal in der Startelf und kam vier Mal von der Bank. Im Viertelfinale gegen den Gastgeber traf er zum 1:1. Nach insgesamt nur vier Einsatzminuten bei der EM 2016 (Achtelfinal-K.O. gegen Portugal) waren die 332 auf dem Weg zur Siegerehrung eine Steigerung und bei Positionskonkurrenten wie Mandzukic, Ivan Perisic oder Ante Rebic auch eine Auszeichnung. Die letzten beiden, ebenfalls ehemalige Bundesliga-Profis, stehen auch jetzt wieder im Kader.

In seiner Landesauswahl ist Kramaric nicht auf eine Position festgelegt. Im vom Trainer favorisierten 4-3-3 findet er sich als variabler Flügelspieler ebenso zurecht wie als Stoßstürmer. Als solchen bot ihn Dalic im EM-Test gegen Armenien (1:1) zunächst auf, ehe Kramaric in der zweiten Halbzeit hängend um Zielspieler Bruno Petkovic herum agierte.

Die typische "Kramaric-Position" als eine Art stürmender Achter, die der 29-Jährige in Hoffenheim gefunden und perfektioniert hat, lässt das ohnehin spiel- und offensivstarke Mittelfeld mit Spielmacher Modric vor Mateo Kovacic und Marcelo Brozovic nicht zu. Kramaric wird also auf Lücken-Suche gehen. Wenn seine 20 Bundesligatore 2020/21 etwas zu sagen haben, ist er darin recht gut.

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Bei Josip Brekalo besteht zunächst Grund zur Sorge. Im Armenien-Test startete er auf dem rechten Flügel, musste nach 26 Minuten aber mit Schmerzen im Sprunggelenk ausgewechselt werden. Dalic und sein Team hoffen inständig, dass der Wolfsburger für das Turnier zur Verfügung stehen wird, zu wertvoll ist der 22-jährige Wirbelwind seit seinem Debüt 2018 geworden.

In seinem ersten Spiel - einem Nations-League-Match gegen Spanien - bereitete er als Joker in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer vor. Seither kam er in jedem Pflichtspiel zum Einsatz und erwies sich im rot-weiß karierten Trikot als ebenso torgefährlich wie im grünen Dress der "Wölfe": Im vergangenen Herbst scorte er in fünf Spielen hintereinander, darunter zwei Mal in der Nations League gegen Frankreich. Zuletzt traf er beim 3:0 im März gegen Malta. In insgesamt 23 Länderspielen kommt er auf vier Tore und fünf Vorlagen. Für Wolfsburg waren es in der abgelaufenen Spielzeit sieben Tore und drei Assists in 29 Einsätzen.

Sowohl Kramaric als auch Brekalo werden eine Rolle zu spielen haben bei Kroatiens nächstem Griff nach den Sternen. In Gruppe D mit England, Schottland und Tschechien scheint ein Weiterkommen machbar. Mindestens während der Gruppenphase werden die beiden Bundesliga-Abgesandten in jedem Fall Grund zum Feiern haben: Kramaric hat am 19., Brekalo am 23. Juni Geburtstag.