Überragendes Duo: Andre Silva und Filip Kostic - © Jan Huebner/Jan Huebner/Pool
Überragendes Duo: Andre Silva und Filip Kostic - © Jan Huebner/Jan Huebner/Pool
bundesliga

Kostic und Silva überragen: Frankfurt nach Sieg gegen Dortmund mit einem Bein in der Champions League

xwhatsappmailcopy-link

Im Sechs-Punkte-Spiel um den Einzug in die Champions League hat Eintracht Frankfurt Borussia Dortmund sensationell mit 2:1 besiegt und den direkten Konkurrenten auf sieben Punkte distanziert. Nun steht die Eintracht mit einem Bein vor der ersten Champions-League-Teilnahme der Club-Geschichte. Die überragenden Akteure waren einmal mehr Filip Kostic und Andre Silva.

Stelle jetzt dein Team beim offiziellen Fantasy Manager auf!

Andre Silva war in der 87. Minute erneut der Matchwinner von Eintracht Frankfurt, als er eine butterweiche Flanke von Filip Kostic zum entscheidenden Siegtreffer einköpfte. Kostic hatte bereits in der 11. Minute seine Finger entscheidend im Spiel, das Eigentor von Nico Schulz resultierte ebenfalls nach einer Hereingabe des Flankenkönigs: 154 Flanken hat Kostic 2020/21 bereits geschlagen. Das ist mit großem Abstand Ligabestwert. Kein anderer Akteur kommt 2020/21 auch nur auf eine dreistellige Anzahl von Hereingaben. Dabei hatte Kostic den kompletten Oktober sogar noch verletzungsbedingt verpasst.

Spielbericht: Frankfurt schlägt Dortmund 2:1

Und trotz der überragenden Quantität spiegeln sich die Zuarbeiter-Qualitäten des Serben auch ganz oben in den Statistiken wider: Mit elf Torvorlagen ist Kostic inzwischen hinter Thomas Müller zweitbester Assist-Geber. Vor allem aber funktioniert die Kombination Kostic-Silva hervorragend: Sieben Mal war der linke Flügelflitzer der Eintracht schon der Vorbereiter eines Treffers des portugiesischen Mittelstürmers.

Und wo wir schon bei Andre Silva sind: Der 25-Jährige ist im direkten Torjäger-Duell mit Erling Haaland als klarer Punktsieger hervorgegangen und schob sich mit seinem 22. Treffer an Norweger auf vorbei - auf den alleinigen zweiten Platz in der Torjägerliste. Damit aber nicht genug: In seinem 50. Bundesliga-Spiel kommt der Mittelstürmer schon auf 34 Treffer. Das hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal der legendäre Gerd Müller auf dem Konto. Überhaupt schafften diese Marke in der Bundesliga-Historie nach 50 Spielen gerade einmal acht Spieler.

Individuelle Bestmarken sind in diesen Stunden bei der Eintracht aber nicht mehr als eine nette Randnotiz. Denn die Hessen stehen kurz davor, erstmals in der Club-Geschichte in die Champions League einzuziehen. Dortmund ist nun mit sieben Punkten auf Distanz gehalten. Frankfurt könnte sich in den verbleibenden sieben Spielen also noch zwei Niederlagen leisten und wäre trotzdem Vierter - selbst wenn die Verfolger alle Spiele gewinnen würden. "Wir wollen den Platz unbedingt verteidigen, es gilt auf Biegen und brechen durchzuhalten", so ein sichtlich zufriedener Sebastian Rode nach dem Spiel, für den das Spiel gegen seinen Ex-Club ohnehin eine besondere Bedeutung hatte.

Im offiziellen Tippspiel Woche für Woche Gewinne sichern!

Bei Borussia Dortmund scheint man sich hingegen langsam aber sicher vom Saisonziel Champions League zu verabschieden. "Wenn wir realistisch sind, ist die Chance Platz auf vier jetzt sehr klein", analysierte Mats Hummels. "Wir haben die Chancen unsauber zu Ende gespielt, waren zu unkonzentriert und technisch auch nicht gut genug. Wir haben uns gegen Köln und Frankfurt ein großes Loch gegraben." Dass der schärfste Konkurrent um Platz vier bereits ein wenig kapituliert, dürfte den Frankfurtern gewiss in die Karten spielen.

Um das große Ziel zu erreichen, das für Frankfurt ohne Zweifel den Charakter einer gewonnenen Meisterschaft hätte, gilt es aber, die Konzentration weiterhin hoch zu halten, denn so einfach wird es nicht: Mit Wolfsburg, Gladbach und Leverkusen warten an den nächsten vier Spieltagen drei Schwergewichte. "Wenn wir das überstehen, sind die Chancen sehr groß", sagte Trainer Adi Hütter. Doch bei vielen Spielern, allen voran Filip Kostic, dürfte die Motivation, die magischen Europa-League-Nächte der Saison 2018/19 noch einmal zu toppen, extrem hoch sein.

Karol Herrmann