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Kevin Volland trifft gegen Borussia Dortmund gleich doppelt - © Lukas Schulze/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
Kevin Volland trifft gegen Borussia Dortmund gleich doppelt - © Lukas Schulze/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images
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Kevin Volland im Interview: "Das war ein geiles Gefühl!"

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1:2 und 2:3 zurückgelegen, am Ende noch 4:3 gewonnen: Einen spektakulären Sieg feierte Bayer 04 Leverkusen am Samstagabend gegen Titelkandidat Borussia Dortmund. Einer der Matchwinner: Kevin Volland, der mit seinem Doppelpack die "Werkself" zur Pause im Spiel hielt. Im Interview nach der packenden Partie verrät der Angreifer, welche Emotionen es frei setzt, ein solches Spiel in nur zwei Minuten zu drehen.

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Frage: Kevin Volland, wie fühlt man sich nach einem so spektakulären Sieg?

Kevin Volland: (lacht) Ziemlich kaputt erstmal, aber die Freude kommt auch. Es war ein sehr leidenschaftliches Spiel von uns, vor allem auch in der zweiten Halbzeit - wie wir da noch nach vorne verteidigt haben, auch nach dem 2:3-Rückstand. Es ist nicht leicht, wenn du gegen Dortmund einem Rückstand hinterherläufst. Wir haben sehr mutig gespielt und auch verdient gewonnen. Wir hatten den längeren Atem und haben uns für unseren Mut belohnt.

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Frage: War es von der Dramaturgie und vom Spielverlauf her eines der verrücktesten Spiele, das sie in der Bundesliga erlebt haben?

Volland: Gegen einen solchen Gegner auf jeden Fall. Und vor allem mal eines, das dann auch zu unseren Gunsten ausgeht. Wir hatten oft schon Spektakel zum Beispiel gegen Dortmund oder Bayern, wo wir hintenraus dann aber noch höher verloren haben, obwohl wir gut gespielt haben. Jetzt sind wir mutig angelaufen und haben das Spiel gezogen, da kann man sich auch mal freuen.

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Frage: Kai Havertz trifft frei vor dem Tor nur den Pfosten, im Gegenzug geht der BVB 3:2 in Führung – haben Sie da auch gedacht, das Spiel ist für Bayer 04 Leverkusen gelaufen?

Volland: Das war ein richtig bitterer Moment. Es gab auch schon Spiele, in denen sind wir in so einer Situation eingebrochen. Das hatten wir dieses Mal nicht. Sven Bender, Nadiem Amiri, die Außenverteidiger – alle sind weiter nach vorne gestochen. (lacht) Teilweise sogar an mir vorbei, das war schon ein geiles Gefühl!

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Frage: Was war denn in dieser Situation auf dem Platz dieses Mal anders als sonst, wenn Bayer keine Antwort mehr geben konnte?

Volland: Wir hatten nichts mehr zu verlieren. Was sollte noch passieren? Im schlechtesten Fall hätten wir uns hinten raus noch einen Konter eingefangen. Wir haben einfach mutig gespielt. Der Schlüssel war, dass wir versucht haben, das Spiel ohne Rücksicht auf Verluste zu drehen. Wenn du das dann tatsächlich in zwei Minuten schaffst, dann ist das schon Wahnsinn.

Frage: Haben Sie Lars Bender schon mal so hoch springen sehen wie bei seinem Siegtor?

Volland: Beim Basketballspiel vielleicht. (lacht) Nein, im Ernst, er hat ein überragendes Spiel gemacht. Und nach so einem Treffer siehst du dann auch mal, wieviel Druck abfällt. Das sind pure Emotionen. Solche Typen brauchst du in der Mannschaft.

Tor für Bayer 04 Leverkusen: Volland lässt BVB-Torwart Roman Bürki in dieser Szene keine Abwehrchance - Jan Huebner via www.imago-images.de/imago images/Jan Huebner

Frage: Wie beurteilen Sie die Leistung von Lars Bender und Nadiem Amiri, die nach einigen Ausfällen beide auf der ungewohnten Sechser-Position spielen mussten?

Volland: Sie haben beide sehr viel Leidenschaft reingelegt, sind viele Wege gegangen – vor allem in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit ist Sven Bender dann auch noch ins Mittelfeld aufgerückt, das hat mehr Entlastung gebracht. Wenn Dortmund das Mittelfeld überladen hat, war es für unsere zwei Sechser sonst schwer, die Wege zuzumachen. Das haben wir gut gemacht. Die Leidenschaft hat es am Ende ausgemacht.

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Frage: Insgesamt war Bayer bis auf die Großchance von Havertz dieses Mal auch sehr effektiv im Nutzen der Chancen.

Volland: Es war ja klar, dass so ein Spiel auch mal wieder kommt. Es ist auch klar, dass öffentlich viel geredet wird, aber wir haben uns davon nicht verrückt machen lassen. Wir haben versucht, es gegen Dortmund besser zu machen. Und das haben wir geschafft.

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Frage: Haben die Fans auch mal einen so spektakulären Sieg gegen einen großen Gegner gebraucht?

Volland: Es war ab und zu ein bisschen Unruhe in den letzten Wochen, das stimmt schon. Aber wir haben von den letzten fünf Spielen jetzt vier Partien gewonnen. Von den Punkten her sind wir gut dabei. Dass man nicht immer jeden Gegner zuhause mit einem Spektakel an die Wand spielen kann, ist doch auch klar. Gerade gegen Mannschaften, die eher defensiv agieren, tut man sich manchmal auch schwer. Wichtig ist, dass wir auch da alle an einem Strang ziehen.

Der entscheidende Moment: Lars Bender köpft zum 4:3-Siegtreffer für Bayer 04 Leverkusen ein - Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

Frage: Was kann man jetzt aus einem solchen Spiel mitnehmen, gerade nach diesem Spielverlauf?

Volland: Du kannst viel daraus ziehen vor allem aufgrund der Moral, die wir gezeigt haben. Das gibt Selbstvertrauen, wenn es in den nächsten Spielen vielleicht mal schwierig wird, wenn wir viele englische Wochen haben. Das wird viel Kraft kosten. Aber wenn es dann Gegenwind auf dem Platz gibt, kannst du dich an solche Spiele wie gegen Dortmund hängen und machst immer weiter. Das hast du im Kopf, dass du die Qualität hast, so ein Spiel auch in zwei Minuten zu drehen.

Aus Leverkusen berichtet Dietmar Nolte