Hertha, Stuttgart, Hoffenheim, Schalke und Bochum liefern sich einen packenden Fünfkampf im Tabellenkeller - © /
Hertha, Stuttgart, Hoffenheim, Schalke und Bochum liefern sich einen packenden Fünfkampf im Tabellenkeller - © /
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Nach Schalkes Sieg in Bochum: Herzschlagfinale im Abstiegskampf bahnt sich an

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Spannung pur in der höchsten deutschen Spielklasse! Nicht nur im oberen Tabellendrittel geht es heiß her. Die Situation im Abstiegskampf könnte in dieser Saison fast schon dramatische Züge annehmen. Vier Teams haben von Platz 15 bis 18 gleich viele Zähler auf dem Konto - historisch!

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Bundesliga-Fans, schnallt euch an! Während sich der FC Bayern München und Borussia Dortmund im Meisterschaftskampf ein erbittertes Duell liefern, herrscht im Tabellenkeller ein Fünfkampf. Denn hinter Hertha BSC auf Rang 14 mit 20 Zählern stehen gleich vier Teams mit derselben Punktzahl: VfB Stuttgart, TSG 1899 Hoffenheim, FC Schalke 04 und der VfL Bochum 1848 mit jeweils 19. Das gab es in der Bundesliga-Historie nach 23 Spieltagen noch nie! Mehr Abstiegskampf geht nicht.

Schalke-Dreier macht den Abstiegskampf noch spannender

Die Königsblauben gaben mit dem 2:0 im kleinen Revierderby gegen den Tabellennachbarn aus Bochum ebenjenem die Rote Laterne ab. Zum ersten Mal seit dem 10. Spieltag steht S04 nicht mehr auf dem letzten Platz. Die Zeile "Hundertmal schon totgesagt und dann stehst du wieder auf" - bekannt aus einem S04-Fanlied - könnte derzeit kaum zutreffender sein. In der Tat hatten wohl nur die kühnsten Optimisten am Berger Feld mit einer solchen Aufholjagd gerechnet.

Diese Zahlen des 23. Spieltags musst du kennen!

Nach vier Nullnummern in Serie hatten die "Knappen" das erste Spiel der "Wochen der Wahrheit" (Peter Knäbel) zu Hause gegen den direkten Konkurrenten Stuttgart siegreich gestaltet. Nun der Big Point im Sechs-Punkte-Spiel beim VfL. Königsblau meldet entgegen vieler Prognosen doch noch Ansprüche im Abstiegskampf an.

"Wir sind nicht mehr Letzter! Ich habe in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass wir punkten müssen – und zwar so viel wie möglich. Gerade gegen direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt ist es wichtig, seine Spiele zu gewinnen. Wir wissen aber trotzdem, wie die Tabelle aussieht und können die Situation gut einschätzen. Es gilt jetzt, Woche für Woche so weiterzumachen", erklärte ein glücklicher, aber demütiger S04-Torwart Ralf Fährmann.

Bochum und Hoffenheim zittern

Freude auf der einen, Frust auf der anderen Seite. Der VfL Bochum musste mit dem doppelt bitteren Misserfolg gegen den Revierrivalen die vierte Bundesliga-Niederlage in Serie schlucken. Nach zuvor vier Siegen aus sechs Spielen (drei davon im Vonovia Ruhrstadion) zeigt die Formkurve seit einigen Wochen wieder nach unten. Mit dem 5:2 gegen Abstiegskonkurrent Hoffenheim vom 19. Spieltag hatte sich das Team von Trainer Thomas Letsch noch über den Strich auf Platz 15 gekämpft. Aufgrund des schlechtesten Torverhältnisses im Ligavergleich sind die Bochumer jedoch nun Schlusslicht. "Jetzt ist es sehr eng unten, was aber vorher schon klar war. Wir müssen jetzt wieder da raukommen", brachte es Sturmtank Philipp Hofmann auf den Punkt.

Die Trainerstimmen des 23. Spieltags

Ähnlich ist die Stimmungslage bei der TSG Hoffenheim. Seit dem 3:0 auf Schalke vom 14. Oktober sind die Sinsheimer in der Bundesliga sieglos. Mit dem 0:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 verlor das Team von Pellegrino Matarazzo das sechste Bundesliga-Duell in Folge. Doch die auf dem Relegationsplatz stehenden Kraichgauer sind sich dem Ernst der Lage bewusst. "Jeder weiß, wo wir sind. Das ist der Abstiegskampf. Da geht es in erster Linie darum, das Herz auf dem Spielfeld zu lassen, die Zweikämpfe zu führen. Das muss eine Grundvoraussetzung sein, sonst werden wir den Kürzeren ziehen", fand Keeper und Führungsspieler Oliver Baumann klare Worte.

Bleiben Stuttgart und Hertha über dem Strich?

Rund 60 Kilometer Luftlinie von Sinsheim entfernt kämpft der VfB Stuttgart um den Klassenerhalt. Nach dem 3:0-Befreiungsschlag gegen den 1. FC Köln setzte es an Spieltag 22 einen Dämpfer im Abstiegsduell bei Schalke 04 (1:2). Am 23. Spieltag mussten sich die Mannen von Trainer Bruno Labbadia Spitzenreiter Bayern ebenfalls nur knapp mit 1:2 geschlagen geben. Aufgrund des ein, zwölf, 14 und 20 Treffer besseren Torverhältnisses im Vergleich zur Konkurrenz lassen die Schwaben diese aktuell hinter sich.

VfB-Verteidiger Waldemar Anton blickt angesichts des jüngsten Auftritts gegen den Rekordmeister positiv in die Zukunft: "Wir haben eine Reaktion gezeigt. Einer ist für den anderen gerannt, alle haben an einem Strang gezogen. Das wird auch in den kommenden Wochen entscheidend sein." Einen Zähler mehr als Stuttgart und Co. hat Hertha BSC, das seinen minimalen Vorsprung bei Bayer 04 Leverkusen ausbauen wollte. Bei der Werkself setzte es für die auswärtsschwachen Hauptstädter allerdings ein 1:4. Zuvor holte die "Alte Dame" aus drei Partien immerhin zwei Dreier - beide in Heimspielen gegen Gladbach (4:1) und Augsburg (2:0).

Der VfB Stuttgart steht auch nach dem 1:2 gegen Bayern knapp über dem Strich - IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel/IMAGO/Sportfoto Rudel

Punktgleichheit bis ins Saisonfinale?

Einen Punkt Abstand zwischen dem Letzten und dem Fünftletzten nach dem 23. Spieltag gab es bislang einmal: 1966/67 hatte Stuttgart auf Platz 13 nur einen Zähler mehr als die drei Letzten Essen, Karlsruhe und Düsseldorf. Noch später waren der 14., 15., 16. und 17. lediglich einen Punkt vor dem Schlusslicht am 30. Spieltag der Saison 1980/81. Damals hatten unter anderem der TSV 1860 München 22:38 Punkte, Tabellenschlusslicht Uerdingen 21:39.

Fragen und Antworten – hier geht‘s zum Bundesliga-FAQ

Auch der diesjährige Kampf um den Ligaverbleib verspricht Hochspannung bis zum Saisonfinale. Am 24. Spieltag tritt Hertha gegen Mainz, Stuttgart bei Eintracht Frankfurt, Hoffenheim beim SC Freiburg, Schalke im großen Revierderby gegen Dortmund und Bochum beim 1. FC Köln an. Womöglich erlebt die Bundesliga schon bald neue Rekorde im Tabellenkeller.