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Der Titel-Fluch von Harry Kane ist beendet
Der Titel-Fluch von Harry Kane ist beendet - © DFL
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Harry Kanes Erlösung: Der Titel-Fluch ist beendet

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Harry Kane, Englands Rekordtorschütze und einer der besten Stürmer seiner Generation, hat endlich einen Titel gewonnen. Im Trikot des FC Bayern feierte er am Sonntag endlich auch offiziell das Ende eines Fluchs.

King Kane, HurriKane, Harry Potter – Harry Kane hat über die Jahre viele Spitznamen bekommen. Seine Tore – königlich, seine Auftritte – kraftvoll, seine Kontinuität – magisch. Doch ein Adjektiv haftete lange wie ein Schatten an ihm – "trophyless".

Englands Rekordtorschütze und einer der besten Stürmer seiner Generation, hat alles erreicht – nur eines fehlt: ein Titel. Jetzt, im Trikot des FC Bayern München, ist der Fluch gebrochen. Der Goalgetter-König ist gekrönt, der HurriKane stürmt zur Bundesliga-Meisterschaft. 

Lange war er ein titelloser Held, der immer wieder zusehen musste, wenn andere feierten. Der Angreifer, der England 2018 ins WM-Halbfinale und 2021 sowie 2024 ins EM-Endspiel schoss – um am Ende dennoch die Pokalübergabe von außen beobachtete. Der Torjäger, der Tottenham Hotspur auf Platz zwei der Premier League brachte, ins Champions-League-Finale führte, zweimal ins Endspiel des Ligapokals – und doch jedes Mal mit leeren Händen dastand.

Gekommen um zu siegen

Deshalb kam er zum FC Bayern München. Deshalb verließ er nach fast 20 Jahren sein Königsreich, den Club seiner Heimat. Bei dem er als Zehnjähriger begann, als Vereinslegende mit 280 Toren in 435 Pflichtspielen in die Geschichte einging – ohne den Lohn für all seine Tore je in Form eines Pokals oder einer Meistermedaille zu bekommen. 

Der HurriKane fegte von nun an über München – mit einer "Tor-Gewalt", wie sie selbst der FC Bayern selten gesehen hat. 61 Bundesliga-Spiele, 60 Tore, 15 Vorlagen. Torschützenkönig. Top-Scorer. Bessermacher. Kein Spieler benötigte je weniger Partien, um 60 Tore zu erzielen. Kein Engländer hinterließ je eine größere Schneise im deutschen Spitzenfußball.

Das Restprogramm der Bundesliga

21 Siege, sechs Remis, keine Niederlagen – so lautet die Bilanz, wenn Kane in dieser Saison in der Startelf loswirbelte. Und auch als Teamplayer glänzte er: sieben Torvorlagen, 31 Scorerpunkte, diszipliniert, fair, führungsstark. Nicht einmal 20 Fouls in 61 Bundesliga-Partien – selbst im Auge des Sturms bleibt Kane fokussiert.

Kanes Treffer als Garantie

Jedes der 15 Bundesliga-Spiele, in denen Kane in dieser Saison ein Tor erzielte, hat der FC Bayern gewonnen. Wenn Harry seinen Zauberfuß schwingt, liegt ein Schutz über dem Team. Nach kleineren Verletzungspausen verpasste Kane die Partie in Leipzig gelbgesperrt, den Ausgang des Titel-Labyrinths fanden seine Teamkollegen an diesem Tag auch ohne ihn, Leverkusens Stolperer in Freiburg besorgte den Rest, endlich ist er der erste Titel in der Laufbahn des Ausnahme-Stürmers.

"Bayern ist einer der größten Vereine der Welt", sagte er bei seiner Ankunft und schwärmte von der "Gewinner-Kultur" des Clubs – überzeugt, hier den Zauber des Erfolgs zu finden. Nach der ersten Saison blieb der Fluch bestehen, nun ist er ein Schein der Vergangenheit. 

Die Sehnsucht nach der Bierdusche

Für Kane ist es mehr als nur ein Titel. Es ist die Antwort auf all die Jahre des Wartens, die zahllosen Momente des Beinahes, des Fast, des "nur knapp verpasst". Es ist seine Befreiung. Im Interview Anfang April ließ er keinen Zweifel daran, was dieser Moment für ihn bedeuten würde: "Ich hoffe, ich erlebe dieses Jahr meine erste Bierdusche", sagte er mit einem Lächeln.

Ein einfaches Ritual, das für ihn die Welt bedeuten würde. Nächste Woche darf er sich dem hingeben, nach dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am 33. Spieltag wird es mit Sicherheit zu Feierlichkeiten kommen, Kane hat es sich verdient.

Endlich, wird es nicht mehr "trophyless" heißen, sondern "Champion" wenn es um King Kane geht.

Harry Kane mit seinem Signature-Jubel gegen Heidenheim - IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Goldberg