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Manuel Neuer ist zurück beim FC Bayern München

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Vier Wochen war Manuel Neuer zuletzt zum Zuschauen verdammt. Vier Wochen, in denen die Defensive des FC Bayern München bisweilen ein wenig löchrig war. Doch nun ist der Welttorhüter von 2020 wieder im Kasten zurück - und bricht direkt Rekorde.

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Ein bisschen Symbolcharakter hatte es schon, als gleich im ersten Spiel unter Abwesenheit von Manuel Neuer seinem Vertreter Sven Ulreich die Bälle reihenweise um die Ohren flogen. Wenngleich sich Ulreich keine nennenswerten Patzer erlaubte, musste er am 22. Spieltag dennoch viermal hinter sich greifen. Und das ausgerechnet beim Aufsteiger VfL Bochum.

Neuer hatte sich in der Woche zuvor am Knie operieren lassen müssen - und war für unbestimmte Zeit ausgefallen. Von den fünf Pflichtspielen bis zu seiner Genesung gewann Bayern lediglich zwei. Neben der Niederlage gegen den VfL Bochum (2:4) und dem Remis gegen Bayer 04 Leverkusen (1:1) am 25. Spieltag, war auch das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale bei RB Salzburg eher eine zähe Angelegenheit. Erst in der 90. Minute gelang Kingsley Coman der so wichtige Ausgleichstreffer.

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Was all diese Spiele einte: Die Abwehr des Rekordmeisters schien die Achillesferse zu sein. Ungewohnte Fehler diverser Defensiv-Akteure dürften Trainer Julian Nagelsmann gewiss nicht gefallen haben. Doch nun, als Neuer schneller als erwartet beim Achtelfinal-Rückspiel gegen Salzburg wieder zwischen den Pfosten stand, schienen jene Probleme wie vergessen.

Mit einem spektakulären 7:1 fegten die Münchner die Österreicher aus dem Stadion. "Es liegt an der ganzen Mannschaft und daran, welche Ausstrahlung wir haben. Man hat sofort gesehen, dass wir das Spiel für uns entscheiden wollen. Das war ein Statement. Das war ein Ausrufezeichen", sagte Neuer im Anschluss an die Partie und deutete bereits optimistisch wie selbstbewusst an: "Wir standen defensiv ein wenig stabiler. Das lässt hoffen, dass es so weiter geht."

Mit Neuer gewinnt der FC Bayern an Qualität

Ohne dabei die Leistung von Sven Ulreich schmälern zu wollen, gewinnt der FC Bayern mit Manuel Neuer an Qualität. Nicht nur seine Paraden, sein Stellungsspiel und seine Führungsqualitäten, auch seine pure Präsenz macht es für gegnerische Angreifer im Eins-gegen-eins zu einer Herkulesaufgabe, den Angriff mit einem Tor zu beenden.

Für Neuer war es indes das 104. Champions-League-Spiel für den FC Bayern. Damit ist er an seinem "Chef" Oliver Kahn (103 Mal Champions League) als alleiniger Rekordkeeper der Bayern in diesem Wettbewerb vorbeigezogen. Und gleich am kommenden Wochenende beim Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim (Anstoß Samstag, 15:30 Uhr) kann er den CEO des Tabellenführers ein weiteres Mal überholen: Sollten die Bayern das Spiel gewinnen, wäre er mit 311 Siegen alleiniger Rekordhalter der Bundesliga-Geschichte. Aktuell teilen sich Neuer und Kahn diesen Rekord noch.

"Ich habe vor Kurzem gesagt, irgendwas könnte er mir noch übrig lassen. Aber es zeigt seine Qualität, über so viele Jahre seine Leistungen zu bringen", sagte Kahn jüngst, der gewiss gut damit leben kann, dass Neuer diesen Rekord weiter ausbauen wird. In einer Statistik liegt Kahn dann aber dennoch weit vorne: Mit 557 Spielen hat Kahn historisch die drittmeisten Bundesliga-Spiele absolviert. Hier fehlen Neuer noch exakt 100 Partien, um vorbeizuziehen. In drei Jahren wäre das frühestens möglich. Neuer wäre dann 38 Jahre alt. "Für mich spielt das Alter überhaupt keine Rolle", sagt Neuer selbstbewusst. Es würde nicht wundern, wenn er auch dann noch zu den Besten der Welt gehören würde.