
Leon Goretzka: Vom Verkaufskandidaten zum Schlüsselspieler
Zu Beginn der Saison schien Leon Goretzkas Zeit beim FC Bayern abgelaufen. Der Mittelfeldspieler war nicht einmal im Kader für den Auftakt gegen Werder Bremen, und im Sommer wurde ihm offen signalisiert, dass der Club ihm keine Steine in den Weg legen würde, sollte er wechseln wollen. Doch Goretzka entschied sich zu bleiben und seine Chance zu erkämpfen. Heute, wenige Monate später, gehört er wieder zu den zentralen Figuren im Spiel des deutschen Rekordmeisters.
"Die Geschichte von Leon freut mich für die Mannschaft. Weil es die Geschichte des gesamten Kaders ist", lobte Trainer Vincent Kompany Leon Goretzka bereits nach dem Erfolg gegen den FC Augsburg am 11. Spieltag. Der Belgier, der sonst selten einzelne Spieler hervorhebt, würdigte Goretzkas professionelle Einstellung in schwierigen Zeiten. "Die Frage ist, was macht der Spieler dann in diesem Moment? Leon hat gezeigt, dass er hart arbeiten und auf seine Chance warten kann." Und Goretzka zahlt dieses Vertrauen auch in der Rückrunde mit Leistung zurück.
Diese Chance ergab sich zunächst durch Verletzungen der Konkurrenten João Palhinha und Aleksandar Pavlović. Doch Goretzka nutzte sie nicht nur, sondern verteidigte seinen Platz in der Startelf mit überzeugenden Leistungen, selbst als die Konkurrenz wieder einsatzbereit war. Besonders in Spielen wie dem 5:1 gegen RB Leipzig oder dem 1:0-Sieg gegen Paris Saint-Germain zeigte der 29-Jährige, wie wichtig er für das Bayern-Mittelfeld sein kann: robust im Zweikampf, präsent gegen den Ball und mit der nötigen Ruhe, um das Spiel zu lenken.

Mit Goretzka zur Herbstmeisterschaft
Bereits im Testspiel des Rekordmeisters gegen den FC Red Bull Salzburg überzeugte Goretzka mit einer soliden Leistung und empfahl sich für weitere Startelfeinsätze. Gegen Gladbach belohnte Kompany dieses Engagement erneut und ließ ihn von Beginn an auflaufen. Goretzka absolvierte die vollen 90 Minuten – trotz der Rückkehr seines Konkurrenten Pavlović. Der 29-Jährige setzte ein starkes Zeichen, indem er sich gegen die interne Konkurrenz durchsetzte und die Entscheidung des Trainers rechtfertigte.
Das Spiel selbst war für die Bayern alles andere als ein Spaziergang. Gegen die kompakt verteidigende Gladbacher Elf dominierte der Rekordmeister zwar klar den Ballbesitz, schaffte es jedoch lange nicht, zwingende Torchancen zu kreieren. Letztlich war es ein von Harry Kane souverän verwandelter Elfmeter in der 68. Minute, der den Unterschied machte und den Münchenern wichtige drei Punkte sicherte.
Beim 5:0-Sieg gegen Hoffenheim erhielt Pavlović den Vorzug in der Startelf, Goretzka wurde in der 61. Minute eingewechselt. Beim 3:2 gegen Wolfsburg wurde Goretzka mit seinem Doppelpack zum Matchwinner und bewies: Der FC Bayern kann aktuell nicht auf seine Dienste verzichten.

Wandel beim FC Bayern?
Dass ein Spieler, den der Verein im Sommer eigentlich loswerden wollte, nun eine Schlüsselrolle einnimmt, zeigt, wie dynamisch sich die Dinge im Fußball entwickeln können. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld weiterentwickelt. Pavlović und Palhinha werden sicherlich alles daran setzen, Goretzka den Platz streitig zu machen. Doch eines ist sicher: Leon Goretzka hat sich durchgebissen und ist wieder ein unverzichtbarer Bestandteil der Mannschaft. Ein Symbol dafür, dass Geduld, harte Arbeit und der Glaube an die eigene Stärke manchmal die besten Transferstrategien sind.
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