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Eintracht Frankfurts Tempofußball in der Analyse

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Als einer der direkten Verfolger fährt Eintracht Frankfurt am 18. Spieltag zum Serienmeister FC Bayern München. Nach einer überragenden letzten Saison mit dem Gewinn der Europa League hat Frankfurt in dieser Spielzeit an nichts verloren. bundesliga.de analysiert die Gründe für den Erfolg der Eintracht.

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Zum Rückrundenauftakt am 18. Spieltag kommt es zum Top-Spiel zwischen dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt. Zwar hat die SGE keine guten Erinnerungen an das Hinspiel (1:6 im eigenen Stadion), dennoch schaffte es die Elf von Oliver Glasner ihren Stil im Laufe der Saison auf den Platz zu bringen, der sie in die Spitzengruppe führte. Ein Erfolg in München würde das Rennen auf den oberen Rängen wieder richtig durchwirbeln, denn die Eintracht wäre damit auf zwei Zähler am Spitzenreiter Bayern dran. Um bei den Bayern zu siegen braucht es aber mindestens 100 Prozent von allen Spielern und den Fußball, den die Eintracht so stark macht in dieser Saison.

Die neue Frankfurter Offensive ist mit viel Tempo gespickt. Kommen Jesper Lindström (34,9 km/h) und Randal Kolo Muani (34,9 km/h) erst mal in Fahrt, sind sie nur schwer zu stoppen. Die beiden Torjäger sind im Dribbling besonders stark und vor dem Tor kaltschnäuzig. Das bewiesen beide zum Jahresauftakt wieder eindrucksvoll. Lindströms Traum-Solo leitete den 3:0-Sieg gegen Schalke 04 ein, Kolo Muanis Einzelaktion gegen Freiburg rettete einen Punkt. Dabei läuft das Angriffsschema häufig durch die Mitte aus der Tiefe. Kolo Muani wird in der Spitze angespielt und lässt den Ball je nach Situation klatschen und steckt direkt auf die Außenbahnen durch, die mit Tempo nach vorne schieben. Viele Teams können das nur schwer verteidigen und sind häufig im letzten Drittel der Geschwindigkeit nicht mehr gewachsen.

Insgesamt brauchen die Hessen in dieser Saison nur wenige Versuche, um ein Tor zu erzielen und kein Bundesliga-Team ist effizienter: Durchschnittlich benötigte Frankfurt nur sechs Torschüsse für ein Tor. Einzig Bayern erspielte sich mehr Großchancen als Frankfurt (39).

Götze als Lenker der Offensive

Dass am Samstagabend die beiden Teams mit den meisten Toren auf dem Konto aufeinandertreffen, liegt auch an Frankfurts neuem Offensiv-Motor Mario Götze. Der 30-Jährige kann das Spiel perfekt lesen und weiß, wie er seine Mitspieler in Szene setzen kann. So bereitete er die meisten Torschüsse der SGE vor (24) und führt aktuell die Rankings der intensiven Läufe (1534) und der Laufdistanz (190,3 km) aller Spieler an.

Einer Profitiert von Götzes Erfahrung besonders: Kolo Muani. Im Hinspiel gegen den FC Bayern saß der Franzose zunächst auf der Bank, feierte als Einwechselspieler sein Bundesliga-Debüt und erzielte Frankfurts Ehrentreffer. Damals war noch nicht abzusehen, welch Glücksgriff der Eintracht mit ihm gelungen ist. Seitdem stand der Angreifer immer in der Startelf, wenn er einsatzfähig war (einmal fehlte er gelb-rot gesperrt) und ist mit zehn Torvorlagen bester Vorbereiter der Bundesliga. Zuletzt war Kolo Muani zudem selbst torgefährlich: drei seiner sechs Tore gelangen ihm in den vergangenen vier Bundesliga-Spielen.

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Trapp im Fokus

Gegen die Bayern wird vor allem wieder Torhüter Kevin Trapp gefragt sein. Der Keeper der Eintracht verpasste das Bundesliga-Spiel in Freiburg am Mittwoch wegen einer Erkältung und damit auch erstmals in der laufenden Saison Bundesliga-Minuten. Gegen Schalke zum Jahresauftakt bewies er wieder einmal, dass er ein starker Rückhalt ist.

Auch gegen die Bayern avancierte der Nationaltorhüter schon zum Matchwinner: Trapp war am 7. Spieltag der Saison 2021/22 beim 2:1-Sieg bei den Bayern der überragende Eintracht-Spieler und stellte mit zehn abgewehrten Torschüssen in einem Spiel seinen persönlichen Bundesliga-Rekord ein. Ein ganz wichtiger Rückhalt war er auch in der Europa League, unter anderem parierte er im Elfmeterschießen des Endspiels entscheidend gegen Glasgows Aaron Ramsey (nachdem er in der 118. Minute spektakulär das Remis gerettet hatte).

Kolo Muani wird für sein Tor gegen Freiburg gefeiert - Simon Hofmann/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images

Beste Hinrunde seit 29 Jahren

Trotz des 1:1 am Mittwoch in Freiburg, durch das Frankfurt Platz zwei einbüßte und auf Platz vier abrutschte, spielte die Eintracht mit 31 Punkten ihre beste Hinrunde seit der Saison 1993/94. Mit einem Sieg beim FC Bayern könnten die Hessen aber bis auf zwei Punkte an den Spitzenreiter heranrücken und dürften dann selbst von der Meisterschaft träumen. Aktuell hat die Eintracht schon fast so viele Bundesliga-Siege auf dem Konto (neun) wie in der kompletten Vorsaison (zehn). Sollten es die Hessen schaffen, ihren Tempofußball auf den Rasen zu bringen, wird es für den Rekordmeister nicht einfach werden.