Kolo Muani, Thuram, Füllkrug und Grifo: Am 28. Spieltag treffen vier der fünf besten Torjäger der Bundesliga aufeinander - © DFL
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Super-Spieltag der Torjäger: Die Lewandowski-Nachfolger Füllkrug, Thuram, Grifo und Kolo Muani im direkten Duell

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Die vergangenen Jahre gehörten Robert Lewandowski. Auch dank seiner Tore holte der FC Bayern München einen Titel nach dem anderen - und der Top-Torschütze eine Torjägerkanone nach der anderen. Doch der Superstar ist seit Sommer weg und die Bundesliga sucht in dieser Saison einen Nachfolger für den polnischen Weltklasse-Stürmer. Am 28. Spieltag treffen mit Niclas Füllkrug, Marcus Thuram, Vincenzo Grifo, Randal Kolo Muani vier der fünf Toptorjäger dieser Saison in direkten Duellen aufeinander. Wer wird sich behaupten und einen weiteren Schritt zum Torschützenkönig machen können?

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Niclas Füllkrug (16 Tore), Marcus Thuram (13), Vincenzo Grifo (13), Randal Kolo Muani (12) und Christopher Nkunku (12 Tore) sind aktuell die fünf besten Torschützen der Bundesliga. Aus diesem Quintett treffen gleich vier am Wochenende in direkten Duellen aufeinander: Füllkrug und der SV Werder Bremen empfangen Grifo und den Sport-Club Freiburg, Thuram und Borussia Mönchengladbach sind zu Gast bei Landsmann Kolo Muani und Eintracht Frankfurt. Während Freiburg als Fünfter und Frankfurt als Siebter um die Europapokal-Plätze mitspielen, fristen die anderen beiden Clubs derzeit ein Leben im Mittelfeld der Bundesliga. Für Aufsteiger Bremen als Elfter ein wirklicher Erfolg, die einen Rang davor geführten Gladbacher hingegen laufen ihrem Anspruch etwas hinterher. Doch noch ist die Saison in vollem Gang und zumindest in Sachen Torjägerkanone haben die vier noch ein heißes Eisen im Feuer.

Niclas Füllkrug (SV Werder Bremen), 16 Tore

Es ist die Saison des Niclas Füllkrug. Mit herausragenden Leistungen in der Hinrunde hat er sich in den WM-Kader der Nationalmannschaft für Katar geschossen, wo er sich ebenfalls mit zwei Treffern in der Torschützenliste eintrug und den wohl besten Eindruck aller DFB-Akteure hinterließ. Aber auch nach dem Jahreswechsel zeigt sich der 30-Jährige weiter in Torlaune und hat nach den zehn Treffern 2022 im neuen Kalenderjahr weitere sechs Treffer zum vermutlichen Klassenerhalt des SV Werder Bremen beigesteuert.

Seinen persönlichen Bundesligarekord von 14 Toren (2017/18) hat "Fülle" damit bereits übertroffen, damals war er Dritter im Rennen um die Torjägerkanone. Ist diesmal sogar ein Platz ganz oben auf dem Treppchen für ihn drin? Sein Vorteil: Gemeinsam mit Marvin Ducksch bildet er bei Werder ein optimales Sturmduo. Füllkrug hat derzeit den optimalen Torriecher und das nötige Durchsetzungsvermögen. Seine gewonnenen 350 Zweikämpfe sind ein absoluter Spitzenwert in der Bundesliga (Platz vier). Und der Werder-Angreifer steht dort, wo ein Stürmer stehen muss. Falsche Neun war gestern - zumindest, wenn man den Nationalstürmer beobachtet.

Die Fakten-Vorschau zum 28. Spieltag

Zuletzt schoss sich 2005/06 ein Bremer Angreifer zur Torjägerkanone, damals erzielte Miroslav Klose 25 Treffer für den SVW. Ein Jahr später schaffte Theofanis Gekas den Triumph mit dem VfL Bochum und war damit der letzte Aufsteiger, der die Trophäe gewann. Füllkrug ist auf einem guten Weg, beide abzulösen.

Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach), 13 Tore

Marcus Thuram ist ein echter Sturmtank. 1,92 Meter groß, 88 Kilogramm schwer. Wer sich ihm in den Weg stellt, wird das zu spüren bekommen. Obwohl der 25 Jahre alte Angreifer von Borussia Mönchengladbach trotz seiner Statur mit 35,7 km/h auch noch extrem schnell ist und so vielen Zweikämpfen direkt aus dem Weg gehen kann. Der französische Nationalspieler ist zudem dribbelstark, kann den Ball halten und leitet so viele seiner Tore und Chancen auch selber ein. Thuram ist torhungrig, sucht im Dress der "Fohlenelf" jeden Abschluss: 81 Mal hat er bereits aufs Tor geschossen, das ist Ligaspitze (gefolgt von Füllkrug mit 75).

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Allerdings zeigt er sich in diesem Jahr noch nicht ganz so treffsicher wie 2022: Fast ein Drittel aller Fohlen-Tore (42) gehen auf Thurams Konto, nach zehn Treffern in der Hinrunde kommt er in diesem Jahr erst auf drei Erfolgserlebnisse. In den vergangenen Spielen hat er sich allerdings wieder etwas berappelt, traf zwei Mal in den letzten drei Partien. Und auch Eintracht Frankfurt sollte gewarnt sein: Im Hinspiel gelang Thuram beim 1:3 der einzige Treffer der Borussen. Setzt sich der Franzose auch im direkten Duell mit Landsmann Kolo Muani wieder derart in Szene, dann ist für den Gladbacher durchaus auch der Titel des Torschützenkönigs in Reichweite.

Vincenzo Grifo (SC Freiburg), 13 Tore

Beim Sport-Club Freiburg fühlt sich Vincenzo Grifo wohl. Nirgendwo sonst blüht der Mittelfeldspieler derart auf wie im Trikot der Breisgauer. Auch wenn das Team von Christian Streich nicht von einzelnen Stars lebt, der 30 Jahre alte Deutsch-Italiener darf in Freiburg durchaus als solcher bezeichnet werden. Seine 13 Treffer bedeuten ein Drittel aller SCF-Tore in dieser Saison. Eine gewisse Abhängigkeit ist also nicht von der Hand zu weisen. Grifo ist Freiburgs Antreiber, bringt viel Leidenschaft mit auf den Platz, die er an seine Mitspieler überträgt.

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Der erfahrene Offensivspieler profitiert dabei vor allem von seiner Nervenstärke. Von den 13 Toren hat er alleine sechs vom Elfmeterpunkt erzielt (insgesamt sieben Strafstöße geschossen), hinzu kommen drei Freistoßtore. Grifo hat einen feinen Fuß: Wenn er Maß nimmt und zum Torschuss ansetzt, wird es gefährlich für das gegnerische Tor. Das ist auch bis zu Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini durchgedrungen. Zwar feierte Grifo sein Debüt bei der Squadra Azzurra bereits 2018 in einem Freundschaftsspiel, ab der EM 2020 spielte er dann aber keine Rolle mehr. Seit dieser Saison ist das anders, der Freiburger bekommt regelmäßig Einsatzzeiten im Dress des Europameisters. Das spornt natürlich auch in der Bundesliga an - inklusive Aussicht auf den Titel des Torschützenkönigs.

Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt), 12 Tore

Im Sommer wechselte Randal Kolo Muani vom französischen FC Nantes zu Eintracht Frankfurt in die Bundesliga. Nach etwas Eingewöhnungszeit und einer Gelb-Rot-Sperre ist der 24-Jährige inzwischen so richtig in Fahrt gekommen. Mit 1,87 Metern Körpergröße und 73 Kilogramm ist Kolo Muani eher der filigrane Techniker als der Brecher in der Sturmspitze. Und dennoch weiß er sich im gegnerischen Strafraum zu behaupten, wie seine 340 gewonnenen Zweikämpfe (Platz 6) in der Bundesliga zeigen. Mit einem Top-Speed von fast 36 km/h gehört der Franzose außerdem zu den acht schnellsten Spielern der Bundesliga, was ihm in vielen Situationen den entscheidenden Vorteil bringt.

Zwölf Treffer hat der Vize-Weltmeister in der Bundesliga bislang erzielt. Doch Kolo Muani ist nicht nur als Top-Torjäger extrem wichtig für die Eintracht. Mit zehn Torvorlagen ist er auch noch der zweitbeste Vorbereiter in dieser Saison. Dabei kommt ihm zu Gute, dass er auf verschiedenen Positionen spielen kann - Sturmzentrum, hängende Spitze, Außenbahn. Überall kann der Spätzünder in Sachen Profikarriere seine Stärken ausspielen, was ihn für die Gegner unberechenbarer macht.

Das Restprogramm der Bundesliga

Einer der größten Momente seiner noch jungen Karriere war der Treffer zum 2:0-Sieg im WM-Halbfinale mit Frankreich gegen Marokko. Im Finale, in dem "Les Bleus" im Elfmeterschießen Argentinien unterlag, steuerte Kolo Muani dann immerhin eine Vorlage bei. Einem Spieler seines noch eher jungen Alters gibt das natürlich viel Selbstvertrauen. Und es bringt den nötigen Respekt der Gegenspieler, die ohnehin kein leichtes Spiel mit ihm haben. Nicht umsonst gehört Kolo Muani zu den drei meistgefoulten (62 Mal) Spielern der Bundesliga. Ist er auch auf dem Weg zur Torjägerkanone nicht mehr zu stoppen?