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Marcel Schmelzer gehörte im ersten Spiel unter Peter Stöger zu den besten Borussen - © © imago / Thomas Frey
Marcel Schmelzer gehörte im ersten Spiel unter Peter Stöger zu den besten Borussen - © © imago / Thomas Frey

Unter Trainer Peter Stöger blühen gleich mehrere BVB-Stars auf

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Dortmund - Marcel Schmelzer, da waren sich alle Beobachter einig, war am vergangenen Dienstag beim 2:0-Sieg von Borussia Dortmund in Mainz einer der besten Spieler. Der Kapitän beackerte die linke Seite wie in besten Zeiten und war ein Vorbild an Einsatzbereitschaft und Leidenschaft. "Ich bin froh, dass wir nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder drei Punkte holen konnten, das war sehr schön", gab der 29 Jahre alte Routinier zu. Schmelzer war nicht der einzige Dortmunder, der im ersten Spiel unter Trainer Peter Stöger aufblühte.

Das Herbstfinale in der Bundesliga

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Acht Spiele war der BVB davor in der Liga ohne Sieg geblieben, nach der langen Serie ohne Erfolge musste Trainer Peter Bosz nach der 1:2-Heimpleite am vergangenen Samstag gegen den SV Werder Bremen gehen. Nun gelang der Mannschaft beim Debüt des neuen Coaches Peter Stöger gleich ein Sieg. Hatte Schmelzer nach dem Abpfiff gegen Bremen noch die fehlende Leidenschaft im Spiel der Borussia beklagt, lobte er seine Kollegen nun für den Auftritt in Mainz. "Ich denke einfach, dass die Mentalität und die Leidenschaft diesmal da waren. Man hat gesehen: Geschlossen als Mannschaft aufzutreten, macht uns besser", analysierte Schmelzer nach dem wichtigen Sieg, der wieder Hoffnung macht, dass der BVB zurück in die Erfolgsspur findet.

"Ich bin froh, dass wir nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder drei Punkte holen konnten." Marcel Schmelzer

Endlich wieder getroffen: Shinji Kagawa in einer Traube jubelnder Dortmunder - © imago / Jan Huebner

Video: Peter Stöger - Hoffnungsträger beim BVB

Auch Peter Stöger schrieb Schmelzer einen Anteil am Erfolg zu: "Der Trainer hat versucht, uns nicht mit zu vielen Sachen zu belagern. Er hat gesagt, wir sollen kompakter stehen und es dem Gegner nicht so einfach machen, Tore zu schießen." Das ist gelungen, endlich stand bei den Dortmundern hinten einmal wieder die Null. Das lag auch an kleinen taktischen Kniffen von Stöger, der beispielsweise Sechser Julian Weigl etwas defensiver agieren ließ und so der Elf zu mehr Stabilität verhalf. "Ich war viel mehr drin als in den vergangenen Partien, war ein bisschen freier in meiner Position - ich bin zufrieden", stellte Weigl erleichtert fest.

Schmelzer erzählte, was der neue Trainer den Spielern mit auf den Weg ins Spiel gegeben hatte: "Er hat gesagt, wir dürfen es den gegnerischen Mannschaften nicht so leicht machen, und uns nur auf unsere Qualität verlassen."

Mit Pragmatiker Stöger zu neuen Erfolgen

Fast alle Spieler erlebten in Mainz einen Aufschwung. Shinji Kagawa traf endlich einmal wieder entscheidend zum 2:0 nach Vorlage von Pierre-Emerick Aubameyang (89.). Und vor allem die viel kritisierten Defensivspieler und Zugänge des Sommers spielten sehr solide: Ömer Toprak überzeugte in der Innenverteidigung neben Sokratis - und rechts verteidigte Jeremy Toljan ohne Fehler: Der aus Hoffenheim im Sommer gekommene U 21-Europameister saß zuletzt ja sogar nur auf der Tribüne, für ihn war das gute Spiel in Mainz wohl tatsächlich ein Neuanfang - gerade rechtzeitig vor dem Duell am kommenden Samstag gegen seinen alten Verein zum Vorrundenabschluss.

Zu euphorisch wollte Kapitän Schmelzer bei aller Freude über die Leistungssteigerung aber nicht sein. "Wichtig ist, dass wir als Mannschaft das als ersten Schritt sehen und nicht als endgültige Lösung", forderte Schmelzer und appelliert an seine Kollegen, weiter diese Einstellung wie in Mainz zu zeigen. "Wenn man 2:0 in Mainz gewinnt, ist das defensiv ein Schritt in die richtige Richtung", jetzt gelte es weiter an der Stabilität zu arbeiten. Schmelzer fand, dass seine Kritik nach dem Bremen-Spiel angemessen war - aber das Lob für den Auftritt in Mainz eben auch.

SZ: Siegloser erlöst Sieglose

Die nächsten Schritte nach vorne muss die Mannschaft aber vor der Winterpause unter Zeit- und Erfolgsdruck machen. In Hoffenheim am Samstag in der Liga und mit dem alten Rivalen FC Bayern München im DFB-Pokal warten vor Weihnachten zwei sehr schwere Gegner auf den BVB. Da müssen die Borussen zeigen, dass die Leistung und der Sieg in Mainz tatsächlich das Signal zum großen Aufbruch war.

Tobias Schächter