
Bayern gegen Dortmund: Die Gamechanger im Klassiker
Wenn am Samstagabend die Lichter in der Allianz Arena angehen, geht es wieder um viel: Der Klassiker zwischen Bayern und Dortmund verspricht Fußball auf höchstem Niveau. bundesliga.de nennt die Schlüsselakteure, die am Samstag den Unterschied machen könnten.
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Während die Bayern als Tabellenführer um die Meisterschaft kämpfen, will der BVB als Achter noch den Anschluss an die Europapokal-Plätze schaffen. Doch dieses Spiel hat seine eigenen Gesetze – und könnte für Thomas Müller ein historischer Abschied werden.
Der Bayern-Legende steht sein 29. und vermutlich letzter Klassiker in der Bundesliga bevor, in dem er zum getilten Rekordspieler dieses Duells (gemeinsam mit Mats Hummels) aufsteigen würde.
Auf der anderen Seite will Dortmund-Trainer Niko Kovač beweisen, dass er auf das 0:4 gegen Hansi Flicks Barcelona in der Champions League eine Antwort hat. Mit verletzten Leistungsträgern wie Jamal Musiala und Nico Schlotterbeck müssen beide Teams Lücken füllen – und neue Helden könnten geboren werden.

Die Torhüter: Urbig vs. Kobel
Jonas Urbig ist seit Manuel Neuers Verletzung Bayerns letzte Bastion – doch die Zahlen des 21-Jährigen sind durchwachsen. In vier Bundesligaspielen blieb er noch nie ohne Gegentreffer und parierte nur 50 Prozent der Schüsse auf sein Tor, eine der schwächsten Quoten der Liga.
Beim 1. FC Köln verlor er vor seinem Wechsel sogar den Stammplatz. Doch Bayern-Sportdirektor Christoph Freund betont: "Urbig ist einer der vielversprechendsten jungen Torhüter im deutschen Fußball, sehr ehrgeizig und hat riesiges Potenzial."
Gregor Kobel hingegen ist Dortmunds Rückgrat, aber auch er kämpft mit Formschwankungen. Seine Abwehrquote sank von 73 Prozent aus der Vorsaison auf 63 Prozent, und mit -0,9 Torwart-Effizienz liegt er deutlich unter dem Niveau eines Topkeepers.
2023/24 hatte Kobel diese Statistik mit einem Wert von +9,4 noch angeführt. Trotzdem: Kobel hat die Erfahrung und kann im Klassiker der Gamechanger sein – wenn er seine Topform abruft.
Darum gewinnt der BVB den Klassiker

Die Innenverteidiger: Kim vs. Can
Minjae Kim hat sich unter Vincent Kompany zum Defensivfelsen entwickelt. Der Südkoreaner gewinnt 61 Prozent seiner Zweikämpfe, fing bei den Bayern die meisten gegnerischen Zuspiele ab und ist im Spielaufbau essenziell – nur Joshua Kimmich hat ligaweit mehr Ballbesitzphasen. Dazu kommt seine Gefahr nach Standards: Drei seiner vier Bayern-Tore fielen nach Ecken.
Emre Can bringt Flexibilität und Kampf in die Dortmunder Abwehr. Der Ex-Münchener gewinnt ebenfalls 61 Prozent seiner Duelle, agiert als defensive Allzweckwaffe und ist sogar offensiv eine Gefahr. In seinen 141 Bundesligaspielen für die Borussen traf Can 15 Mal und steuerte außerdem acht Assists bei.
Zudem kann der Defensivallrounder mit den Offensivraketen der Münchener mithalten. 2023/24 erreichte er in der Bundesliga eine Höchstgeschwindigkeit von 35,2 km/h, beim BVB war nur Karim Adeyemi schneller. In dieser Saison kommt er bislang auf einen Spitzenwert von 34,0 km/h.
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Die Offensivkünstler: Olise & Sané vs. Beier & Adeyemi
Michael Olise ist Bayerns kreative Seele: Mit 18 Scorerpunkten (acht Tore, zehn Vorlagen) ist er einer der besten Flügelspieler der Liga. Sein Dribbling (63 Prozent Erfolgsquote) ist sogar besser als das von Musiala. Dabei ist sich der Franzose nicht zu schade auch Defensivarbeit zu leisten. Er legt im Schnitt pro 90 Minuten 11,7 Kilometer zurück und bestreitet viele Zweikämpfe, von denen er für einen Offensivspieler starke 55 Prozent gewinnt.
Auf der anderen Seite setzt Leroy Sané seine herausragende Rückrunde fort: Sechs Tore und drei Vorlagen seit Januar zeigen, dass er seine Topform wiedergefunden hat. Der Nationalspieler traf schon jetzt so oft wie nie zuvor in einer kompletten Bundesliga-Saison (neunmal) und könnte mit einem Tor im Klassiker zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Es wäre sein 50. Treffer in der Bundesliga und das erste Mal, dass für ihn eine zweistellige Toranzahl in einer Spielzeit zu Buche stünde.
Für Dortmund laufen Maximilian Beier und Adeyemi zur Höchstform auf. Beier war an sechs Toren der letzten sechs Spiele beteiligt und ist nach Serhou Guirassy der beste Scorer der Borussia. Mit seiner Sprintfreudigkeit ist der Youngsterfür jeden
Gegenspieler eine Herausforderung (pro 90 Minuten zieht er 36 Sprints an).
Noch schneller als Beier war in dieser Saison Adeyemi, der mit einer Höchstgeschwindigkeit von 36,2 Km/h gemessen wurde. Zuletzt überzeugte er an der Seite von Beier als Doppelspitze. Mit ihrer direkten Spielweise könnten sie den Bayern Probleme bereiten – besonders, wenn Adeyemi, wie im letzten Duell, trifft.

Das kreative Zentrum: Müller vs. Chukwuemeka
Thomas Müller könnte seinen 29. und vermutlich letzten Klassiker in der Bundesliga bestreiten - und damit Mats Hummels als Rekordspieler dieses Duells einholen. Der 35-Jährige hat gegen Dortmund acht Tore erzielt und könnte mit einem weiteren Treffer zu Karl-Heinz Rummenigge auf Platz 3 in der ewigen Torschützenliste des Klassikers aufrücken.
Nach Musialas Verletzung kommt dem "Raumdeuter" besondere Bedeutung zu: Sein Tor gegen Inter in der Champions League bewies, dass er in großen Spielen immer noch der entscheidende Faktor sein kann.
Der letzte Tanz des Klassiker-Königs?
Auf Dortmunder Seite setzt man auf frischen Wind: Leihgabe Carney Chukwuemeka begeisterte in Freiburg mit seinem ersten Bundesliga-Tor und zeigt sich als vielseitige Offensivkraft. Der Engländer ist in 135 Minuten bereits an neun Torschüssen beteiligt und gewinnt beeindruckende 60 Prozent seiner Zweikämpfe.
Sein dynamisches Spiel könnte der BVB-Offensive den nötigen Drive verleihen - besonders gegen Bayerns verletzungsgeschwächte Abwehrreihe.

Die Stürmer: Kane vs. Guirassy
Kane führt die Torjägerliste in dieser Saison erneut souverän an. 23 Tore, 30 Scorerpunkte. Seit seinem Wechsel traf Harry Kane in 58 Einsätzen unglaubliche 59 mal und auch seine Statistik gegen Dortmund spricht für sich - allein drei Tore beim 4:0-Erfolg im Hinspiel der letzten Saison.
Der Engländer ist Bayerns Garant: In 24 Spielen mit ihm in der Startelf blieben die Münchner ungeschlagen (19 Siege, 5 Unentschieden). Besonders gefährlich: Achtmal erzielte er bereits das 1:0, häufiger als jeder andere Spieler.
Guirassy hingegen ist Dortmunds Rückgrat in der Offensive. Mit 15 Toren führt er die interne Torschützenliste klar an und ist in der Rückrunde sogar treffsicherer als Kane (acht zu sieben Tore).
Der Guineer ist ein wahrer Flankenfresser - sieben seiner Treffer entstanden nach Hereingaben von den Außenbahnen. Sein kühler Kopf zeigt sich besonders bei Elfmeter: Wie Kane hat Guirassy in der Bundesliga noch keinen Versuch verschossen (10/10).
