
Niko Kovač und das große Wiedersehen
Zum ersten Mal geht Niko Kovač als Trainer von Borussia Dortmund in den Klassiker, den er ansonsten bereits auf der anderen Bank erlebte. Besonders ein Wiedersehen steht dabei im Fokus.
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Der Klassiker zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund am Samstagabend ist nicht nur der Höhepunkt des 29. Spieltags in der Bundesliga, für BVB-Coach Niko Kovač wird er auch der Abschluss einer nahezu kuriosen Woche.
Traf der 53-jährige Kroate am Mittwochabend in der Champions League bereits auf Hansi Flick – seinen einstigen Co-Trainer und späteren Nachfolger bei den Bayern und unterlag krachend mit 0:4 – so kommt es nun für ihn zum Wiedersehen mit dem ehemaligen Arbeitgeber.
Spiel um die Ehre: Der Klassiker steht an

Zwei Titel mit den Bayern
Zwischen Juli 2018 und November 2019 hatte Kovač schließlich beim deutschen Rekordmeister das Sagen, wies in 65 Pflichtspielen einen Punkteschnitt von 2,26 (45 Siege und zwölf Remis) auf und holte einmal die Meisterschaft und einmal den Pokal an die Isar.
Wirklich glücklich verlief das Arbeitsverhältnis allerdings nicht und wurde letztlich nach einem 1:5 der Bayern bei Eintracht Frankfurt – ausgerechnet Kovačs vorheriger Club - vorzeitig aufgelöst. Ein bitterer Rückschlag für den damals noch verhältnismäßig jungen Coach, dessen Trainerkarriere bis dahin lediglich bergauf verlief.

Missverständnis zwischen Kovač und Müller
In der Folge traf Kovač die Münchner zwar als Cheftrainer des VfL Wolfsburg schon mehrfach an der Seitenlinie wieder, dies aber in einem Klassiker als Trainer des BVB zu tun, bringt schon eine besondere Brisanz mit. Und dann wäre da ja auch noch Thomas Müller, der mit dem Kroaten damals nicht immer einer Meinung war.
Die Bayern-Legende verkam im Herbst 2019 unter Kovač immer mehr zum Bankdrücker. Auf einer Pressekonferenz sagte der Trainer sogar mal, Müller spiele, wenn "Not am Mann" sei. Das fand der Mittelfeldspieler nicht besonders nett und wünschte sich öffentlich mehr Spielzeit.
Wieder alles im Lot mit Müller
Sechs Jahre später kann der 35-Jährige Müller noch mal so richtig wichtig für die Bayern werden. Gleich mehrere Stammspieler fehlen verletzt. Und im Viertelfinal-Hinspiel gegen Inter bewies er prompt mit seinem zwischenzeitlichen 1:1, dass er nichts verlernt hat. Am Saisonende wird er den FCB verlassen und möglicherweise seinen letzten Klassiker spielen – sollte es nicht zu einem weiteren Aufeinandertreffen in der Königsklasse kommen.
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Kovač hat seine Differenzen mit dem Bayern-Urgestein derweil schon längst beigelegt. Er habe das nicht so gemeint und sich "ganz einfach vertan", erklärte der Kroate die damalige Situation erst noch vor wenigen Monaten in einem Interview und wird sich nun auf ein weiteres Wiedersehen freuen – sowohl mit den Bayern, als auch mit Müller.