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bundesliga

Der BVB steht nach dem 2:2 im Klassiker gegen den FC Bayern München Kopf

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20 Minuten reichten Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München, um aus einem miesen Samstagabend eine Partynacht zu machen. Ausgerechnet Anthony Modeste, der bisher bei den Schwarzgelben noch nicht so angekommen zu sein schien, ließ den BVB mit seinem späten Ausgleich im Klassiker jubeln. Am Ende gab es beim 2:2 zwar für jede Mannschaft einen Punkt. Doch nach dem Spielverlauf fühlten sich die Dortmunder, für die außerdem Youngster Youssoufa Moukoko traf, ein bisschen auch als Sieger.

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Als Anthony Modeste in der 70. Minute für Donyell Malen im Signal Iduna Park eingewechselt wurde, sah es für Borussia Dortmund bereits düster aus. 0:2 lag die Mannschaft von Edin Terzic durch die Treffer von Leon Goretzka (33.) und Leroy Sane (53.) im Klassiker gegen den FC Bayern München zurück. Und alles deutete eher auf einen weiteren Treffer des Deutschen Meisters hin als auf ein Aufbäumen des BVB. Ausgerechnet der 34 Jahre alte Angreifer sollte es jetzt richten?

Modeste, der nach dem Saisonstart als Ersatz für den an Hodenkrebs erkrankten Sebastien Haller aus Köln gekommen war, war bislang noch nicht eingeschlagen in der Dortmunder Offensive. Ein einziger Treffer war ihm bis dahin im Trikot des BVB gelungen, bei vielen wurde der Stürmer bereits kritisiert, da er seinen Platz in der Mannschaft noch nicht gefunden hat. Gegen die Bayern hatte er jetzt auch seinen Startelfplatz - seit dem 2. Spieltag hatte Modeste in der Bundesliga immer von Beginn an gespielt - verloren. Auch der Trainer schien anderen Spielern mehr zuzutrauen.

Modeste: "Ich habe einfach weiter an mich geglaubt"

Vielleicht war genau dies die Initialzündung des Kämpfers Modeste, der bei seinem alten Arbeitgeber noch getroffen hatte, wie er wollte. Kaum war er drin, wendete sich das Blatt auf dem Platz. "Dass ich noch das 2:2 gemacht habe, das ist das Wichtigste. Ich habe einfach weiter an mich geglaubt – wenn ich das nicht mache, wer soll das dann für mich tun? Und so habe ich mich noch belohnt. Ich habe viel auf den Deckel gekriegt, aber ich habe im Fußball schon alles gesehen. Ich muss positiv bleiben und immer an mich glauben."

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Doch sein eigener Treffer war nur der Höhepunkt des Abends gewesen. Schon davor hatte Modeste wichtige Arbeit für den BVB geleistet. Als Wandspieler im Doppelpass mit Youssoufa Moukoko legte er für seinen Mitspieler auf, der den Ball zum 1:2 für Dortmund versenkte. Es war die 74. Spielminute und bei Dortmund schöpfte man plötzlich neue Hoffnung. Mit seiner ersten Torvorlage bediente der älteste Spieler auf dem Platz ausgerechnet den jüngsten, der einen Bundesliga-Rekord aufstellte. Noch nie hatte ein 17-Jähriger im Klassiker ein Tor geschossen. Außerdem hatte Moukoko dafür gesorgt, dass der BVB im 39. Bundesliga-Heimspiel in Folge mindestens ein Tor erzielt hatte, was ebenfalls Vereinsrekord war.

Modeste wieder mit dem Kopf

Knapp zehn Minuten später hatte Modeste dann den Ausgleich auf dem Fuß. Doch er traf aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig und kam daher nicht an Manuel Neuer im Bayern-Tor vorbei (83.). Viele Dortmunder sahen sich bei der Aktion dann wieder bestätigt, dass der Neuzugang in dieser Saison wohl keine große Bereicherung mehr für die Dortmunder werden würde. Bis zur Schlussminute. Es lief die letzte Szene der Partie. Nico Schlotterbeck brachte noch einmal eine Flanke für die seit wenigen Minuten in Überzahl spielenden Dortmunder vors Bayern-Tor. Und Modeste stand da, wo er als Stürmer stehen musste. Am zweiten Pfosten stieg er hoch und machte das, was er am besten kann: den Ball ins Tor köpfen (95.).

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Moukoko: "Ich bin ausgerastet"

Damit war das Spiel vorbei und ganz Dortmund stand Kopf. "Das ist der helle Wahnsinn. Ich bin ausgerastet", beschrieb Moukoko die Szene des Spiels und sprach damit wohl allen Schwarzgelben aus der Seele. "Da sieht man, dass wir eine Mannschaft sind. Wir freuen uns über jedes Tor und besonders gegen Bayern in der 95. Minute."

Und dann fand ausgerechnet der Youngster noch ein paar aufbauende Worte in Richtung des Helden des Abends: "Mit diesem Tor wird auch Tony wieder das nötige Selbstvertrauen bekommen. Ich freue mich sehr für ihn. Ich lerne viel von ihm, er ist wie ein Vater für mich. Wir werden noch viele Tore von ihm sehen."

Wenn Modeste seine Chancen weiterhin so effizient verwertet wie gegen die Bayern, dann sicherlich. Gerade einmal vier Ballberührungen hatte er: Dabei gab er eine Torvorlage, schoss ein Tor und vergab eine Großchance. Jetzt darf Modeste nur nicht wieder fünf Spiele warten, bis er wieder aufdreht, dann wird er in Dortmund noch ein ganz wichtiger Spieler werden.