Jadon Sancho freut sich über seinen Siegtreffer für Borussia Dortmund gegen RB Leipzig - © Pool/Getty Images
Jadon Sancho freut sich über seinen Siegtreffer für Borussia Dortmund gegen RB Leipzig - © Pool/Getty Images
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Mit Moral und individueller Qualität: Borussia Dortmund ist im Endspurt wieder auf Kurs Champions League

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Auf der Tribüne kannte der Jubel von Erling Haaland keine Grenzen mehr, auf dem Platz schrien die Spieler von Borussia Dortmund ihre Freude heraus: Der BVB hatte soeben RB Leipzig leidenschaftlich niedergekämpft, mit dem 3:2-Heimsieg einen Big Point im Kampf um einen Startplatz in der Champions League eingefahren. Nach 2:0-Führung wurde es noch einmal richtig spannend für die Schwarzgelben, aber in der Schlussphase bewies die Mannschaft von Trainer Edin Terzic Moral und individuelle Qualität, die in dieser wichtigen Partie vor allem die Torschützen Marco Reus und Jadon Sancho verkörperten.

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"Wir haben Moral gezeigt, wir sind da! Das ist ganz wichtig. Wir wollen unbedingt in die Champions League kommen", atmete BVB-Kapitän Marco Reus nach dem Abpfiff erst einmal tief durch. "Es war wie erwartet schwer. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt und machten dann in der zweiten auch das schnelle 2:0. Dann waren wir nicht mehr gut im Spiel, Leipzig machte viel Druck. Wir hatten phasenweise Glück, dass wir nicht das 2:3 bekommen haben. Das haben wir zum Glück selbst geschossen", so der Führungsspieler, der den Blick direkt auf den nächsten Kracher gegen Leipzig richtete: "Es war erst einmal wichtig, dass wir dieses Spiel gewinnen. Jetzt bereiten wir uns auf Donnerstag vor, denn auch das Pokalfinale wollen wir gewinnen."

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Auch im Berliner Olympiastadion wird wieder derselbe Gegner warten wie an diesem wilden Samstagnachmittag, in der Borussia Dortmund über weite Phasen eine herausragende Leistung zeigte und völlig verdient in Führung lag. Reus schoss früh das verdiente 1:0 (7.) für den BVB, der mit hoher Intensität und großer Spielfreude den Leipzigern den Zahn zog. Schon zur Pause hätten die Schwarzgelben höher führen können, doch direkt nach dem Seitenwechsel erledigte das der an diesem Nachmittag bärenstarke Jadon Sancho (49.). Das 2:0: Eine beruhigende Führung? Keinesfalls, denn Leipzig schlug durch Lukas Klostermann (63.) und Dani Olmo im Stile einer Spitzenmannschaft zurück.

"Das Spiel war offen und hätte auch in die andere Richtung kippen können", analysierte auch BVB-Coach Edin Terzic nach der Partie die zweite Hälfte des Spitzenspiels, das letztlich allerdings seine Schützlinge für sich entscheiden konnten. "Wir haben es geschafft, in den letzten Minuten wieder näher ans gegnerische Tor zu kommen und sind glücklich über den Siegtreffer", strahlte Terzic über den Kraftakt seiner Mannschaft. Julian Brandt eroberte den Ball und bediente Sancho, der mit einem Hackentrick Mitspieler Raphael Guerreiro perfekt in Szene setzen konnte. Den wunderschönen Angriff veredelte Sancho nach Querpass des Portugiesen eiskalt zum entscheidenden Treffer (87.), der nicht nur den verletzt fehlenden Erling Haaland auf der Tribüne in Ekstase versetzte.

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"Erling, Jude Bellingham oder Dan-Axel Zagadou haben komplett mitgefiebert. So soll es sein", freut sich Terzic über den demonstrativ gelebten Teamgeist seiner Mannschaft und schöpft auch daraus Hoffnung, dass der BVB im Saisonendspurt die Ziele noch erreichen kann. "Wir haben uns als Gruppe gut gefunden. Der Sieg zu zehnt in Wolfsburg, die Aufgabe gegen unangenehme Kieler und jetzt der späte Siegtreffer: Das schweißt zusammen. Daraus können wir viel Mut und Selbstvertrauen mitnehmen", unterstreicht der Dortmunder Trainer die Entwicklung seiner Mannschaft, die durch den Erfolg gegen Leipzig dem VfL Wolfsburg in der Tabelle auf den Fersen bleibt. Und am Sonntag war dank des Patzers von Eintracht Frankfurt (nur 1:1 gegen Mainz) klar: Der BVB ist zurück auf Platz vier, der am Ende die Teilnahme an der Champions League bedeuten würde.

Dan-Axel Zagadou und Erling Haaland bejubeln den Siegtreffer der Dortmunder gegen Leipzig - Alex Gottschalk/POOL/Alex Gottschalk/POOL via Mika Volkmann

Teamgeist, Moral und individuelle Qualität: Es sind vor allem diese Faktoren, die Borussia Dortmund noch von der Champions League träumen lassen. Ganz besonders die Torschützen Reus und Sancho verkörpern diese Komponenten derzeit wie kaum andere Akteure in Schwarzgelb. Das 3:2 des Engländers war bereits das 19. Tor der Dortmunder in der Schlussviertelstunde, für Sancho der siebte Treffer in diesem Jahr. Auch Reus hat einen Lauf: Fünf Tore erzielte der BVB-Kapitän, der mit dem Treffer gegen Leipzig in der ewigen Torjägerliste mit Giovane Elber gleichzog, in den vergangenen acht Pflichtspielen. Rechtzeitig zum heißen Endspurt der Schwarzgelben!

Das Restprogramm im Kampf um die Champions League

Und dieser Aufwärtstrend macht auch die Verantwortlichen der Dortmunder glücklich: "Das war das Ergebnis, das wir uns erhofft haben", jubilierte BVB-Sportchef Michael Zorc über ein "turbulentes Spiel", das ein "überragendes Tor" entschieden hatte. "Das war Fußball vom Feinsten. Wir sind sehr glücklich“, lobte der ehemalige Bundesliga-Profi und schickte direkt die nächste Kampfansage für Donnerstag hinterher: "Jetzt geht es nach Berlin und da wollen wir mit dem gleichen Ergebnis zurückkommen", so Zorc.

Den Willen, den nächsten Titel an den Borsigplatz zu holen, unterstrich auch Terzic: "In einem Finale gibt es keinen klaren Favoriten. Es ist ein neues Spiel, es geht um sehr viel, es gibt kein Unentschieden. Wir werden uns versprechen, dass wir alles daransetzen, dass wir auf der Gewinnerseite sein wollen und den Pokal nicht nur angucken, sondern auch anfassen. Wir sind bereit", gibt der BVB-Coach die Marschroute vor. Niemand, der am Samstag zugeschaut hat, dürfte daran Zweifel haben. Auch Erling Haaland nicht.

Thomas Reinscheid