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Leverkusen ist derzeit einfach nicht aufzuhalten - © IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.
Leverkusen ist derzeit einfach nicht aufzuhalten - © IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.
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Alonsos Poker und Palacios' Wille: Leverkusen ist nicht zu stoppen

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Ohne Boniface, Tah und Co. aber mit langem Atem sichert sich die Werkself den inoffiziellen Titel "Hinrundenmeister". In Augsburg brilliert das Alonso-Team nicht, zeigt aber andere Qualitäten.

Obwohl die Winterpause eine kurze war, bot sie Fans, Experten und Laien doch ausreichend Zeit, um die Stärken, Bestmarken und Heldentaten von Bayer 04 Leverkusen gebührend zu würdigen. Den Startrekord der Guardiola-Bayern übertroffen, ungeschlagen durchs erste Halbjahr gekommen und die Fußballwelt über die Landesgrenzen hinaus mit spektakulärem Offensivfußball verzückt. Eher nicht besprochen wurde wohl der Vorzug der Werkself, einen besonders langen Atem zu haben und ihre Gegner zur Not mit dem letzten Spiel- und Atemzug zu besiegen. Diese Not bestand schlicht nicht, weil Bayer seine Siege in aller Regel frühzeitig eintütete.

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Zum Hinrundenabschluss erlebte das Team von Xabi Alonso damit eine besondere Situation, die im Rückblick als einer der entscheidenden Momente dieser Saison ausgemacht werden könnte. Drückend überlegene Gäste erspielten sich Abschlüsse am Fließband, scheiterten aber abwechselnd am starken FCA-Keeper Finn Dahmen, am an diesem Tag offensichtlich nicht in die Trinkflaschen gefüllten Zielwasser, oder – in Person von Kunstschütze Alejandro Grimaldo – an der Latte. Der Ball wollte einfach nicht ins Tor – bis Exequiel Palacios ihn zwang. In der vierten Minute der Nachspielzeit drosch der Weltmeister die Kugel doch noch ins Augsburger Netz.

Palacios: Bayern-Schreck und Last-Minute-Experte

Damit sicherte der Argentinier den Rheinländern im 17. Hinrundenspiel den 14. Sieg und den inoffiziellen Titel des „Hinrundenmeisters“. Den hätte der FC Bayern dem Alonso-Team mit einem Sieg in seinem Nachholspiel noch abjagen können, wäre es beim 0:0 geblieben. Doch Palacios schwang sich einmal mehr zum Spielverderber für den Rekordmeister auf.

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Schon beim 2:2 im direkten Hinrunden-Duell war er es gewesen, der seiner Mannschaft mit einem verwandelten Foulelfmeter in den Schlusssekunden einen Punkt gesichert hatte. Damit zeichnet der 25-Jährige für zwei von zwei Treffern verantwortlich, die Bayer bislang in der Nachspielzeit gelangen. Außerdem ist festzuhalten: Ohne diese beiden Entscheider-Momente läge Leverkusen einen Zähler hinter den Münchnern. Stattdessen haben sie vier Punkte mehr und damit auch die Absicherung gegen Bayerns noch ausstehendes Hinrundenspiel gegen Union Berlin.

Hradecky, Hofmann und Co. feiern die "Hinrundenmeisterschaft" vor der Kurve - IMAGO/Merk

Alonsos Tah-Poker geht auf

Palacios war ins Team gerückt, weil neben dem unter der Woche angeschlagenen Florian Wirtz auch Jonathan Tah zunächst auf der Bank Platz nahm. Dies durchaus überraschend, musste Alonso mit Edmond Tapsoba und Odilon Kossounou (beide beim Afrika-Cup) doch schon auf die restlichen zwei Drittel seiner Stamm-Abwehrreihe verzichten. Palacios startete im Mittelfeld, Robert Andrich spielte auf der für ihn mittlerweile nicht mehr ungewohnten Position als zentrales Glied der Dreierkette.

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Und der Poker des Trainers ging auf: Gegen offensiv harmlose Augsburger, die nicht einen Schuss auf das Tor von Lukáš Hrádecký brachten, ließ er Bankdrücker Tah der Gefahr seiner fünften Gelben Karte entgehen. Die daraus resultierende Sperre hätte Alonso im anstehenden Spitzenspiel bei RB Leipzig besonders wehgetan. So kann Tah die beim FCA defensiv kaum geforderten Piero Hincapie und Josip Stanišić im Top-Spiel am Samstagabend also als Abwehrchef anleiten.

"Moral und Mentalität fand ich bewundernswert"

Es gab wenig, das Alonso und seinem Team in dieser Hinrunde nicht gelungen wäre. Die Herausforderung, die beim Afrika-Cup weilenden Leistungsträger sowie den langzeitverletzten Boniface zu ersetzen wird kein Kinderspiel. In Augsburg hat die Mannschaft nun bewiesen, dass mit ihr bis zur letzten Sekunde zu rechnen ist.

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"Die Moral, das Engagement, die Mentalität fand ich bewundernswert", staunte Jonas Hofmann nach dem Spiel über seine Mannschaft, mahnte aber trotz der unwiderstehlichen Momentaufnahme, den Ball flach zu halten: "Wir sind erst bei Kilometer 17... Auch wenn ein Marathon mehr als 34 Kilometer hat." Schlechte Nachricht für die Konkurrenz: Schiefe Vergleiche scheinen aktuell das einzige Problem des Spitzenreiters zu sein.