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"Wie eine Einheit": Xabi Alonso und Co. basteln an der Schale

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Bayer 04 Leverkusen steuert weiter unbeirrt auf den größten Erfolg der Clubgeschichte zu. Nach 22 Spieltagen steht die "Werkself" nach wie vor auf Platz 1 - acht Punkte vor dem ärgsten Verfolger Bayern München! Xabi Alonso hat als Vater des Erfolgs gemeinsam mit seinem Trainerteam eine Einheit geformt, die die Deutsche Meisterschaft fast nicht mehr verspielen kann.

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"Hier zu gewinnen ist nicht einfach", zollte Xabi Alonso nach dem 2:1-Erfolg Gegner Heidenheim den berechtigten Respekt. An seinem 500. Tag als Trainer von Bayer 04 Leverkusen musste der Spanier mit seiner Mannschaft auf der Ostalb bestehen. Eine Woche nach dem Siegesrausch gegen die Bayern folgte der Ausflug zu den unbequemen und nimmermüden Mannen von Trainer Frank Schmidt. Alonso und Co. lösten auch diese knifflige Aufgabe. Dort, wo andere Vereine ins Stolpern geraten waren, sind die Rheinländer zwar "nicht in Schönheit gestorben" (Robert Andrich), aber dennoch gut genug gewesen, um den nächsten Dreier einzufahren.

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"Die Spieler sind nicht nur im Topspiel da, sondern auch hier wach und motiviert zu kämpfen", erklärte Alonso. Durch den 18. Saisonsieg und der tags darauf folgenden Niederlage der Bayern spricht aktuell nahezu alles für die "Werkself" als kommenden Deutschen Meister. Der Vorsprung auf Platz 2 beträgt acht Punkte - das ist der größte, den Bayer 04 in seiner Bundesliga-Geschichte je hatte und ein solcher wurde in der Bundesliga-Historie nach 22 Spieltagen noch nie verspielt!

Alonso fast wie Guardiola

Derzeit ist die Werkself zum 18. Mal in dieser Saison Tabellenführer und stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf (2009/2010 war sie 17 Mal Erster). Leverkusens 58 Punkte nach 22 Spieltagen sind die drittbeste Ausbeute der Bundesliga-Geschichte. Einzig der FC Bayern war unter Alonsos Landsmann und früheren Trainer Pep Guardiola zweimal besser (2013/14 mit 62 Punkten und 2015/16 mit 59 Punkten).

Eintauchen in 60 Jahre Bundesliga

Die Serie von 32 Pflichtspielen ohne Niederlage (28 Siege, vier Remis) hatte als einziger Bundesligist bisher nur der FC Bayern hingelegt (unter Trainer Hansi Flick von Dezember 2019 bis September 2020 saisonübergreifend). Nun kann Leverkusen mit einem Punktgewinn gegen den 1. FSV Mainz 05 eine neue Bestmarke aufstellen! 

Xabi Alonso hat sich nach Beendigung seiner aktiven Karriere in Windeseile zu einem Trainer entwickelt, der in einem Atemzug mit großen Trainern wie Guardiola (53) oder Flick (58) genannt wird. Der um einige Jahre jüngere Alonso (42) ist aktuell die wohl heißeste Trainer-Aktie Europas. Mit seinem Fußball-Sachverstand, Charisma und seiner Siegermentalität könnte er sich für noch höhere Aufgaben berufen fühlen.

Spieler und Trainer sprechen eine Sprache

Befassen will sich Alonso damit allerdings aktuell nicht. Er und sein Trainerteam, das er jüngst beim 3:0 gegen den Rekordmeister nach Abpfiff achtungsvoll vor die Fankurve gebeten hatte, um sich abfeiern zu lassen, konzentrieren sich vollumfänglich auf die jeweils nächste Aufgabe. Nur nicht den Fokus verlieren. "Momentan läuft es ganz gut, aber ich will nicht in Euphorie verfallen", beherrscht Alonso das Understatement. Er weiß, wie Titel gewonnen werden. Nicht mit großen Reden, sondern mit Taten. 

Die Fakten-Vorschau des 23. Spieltags

Und sein Team geht diesen Weg ungebrochen mit. "Ich habe das Gefühl, dass uns einiges verbindet. Trainerteam, Mannschaft - sie sind wie eine Einheit", erzählt Alonso. Der Spanier gibt jedem um sich herum das Gefühl, gebraucht zu werden. Nachdem Alonso zu Saisonbeginn eine Stammelf favorisiert hatte, ist mittlerweile die Rotation an der Tagesordnung. Bis zum 15. Spieltag hatte er in seiner Startelf im Schnitt 0,9 Wechsel von Bundesliga-Spiel zu Bundesliga-Spiel vorgenommen, seitdem sind es im Schnitt 2,9. Das freut nicht nur die Spieler, sondern überrascht auch die Gegner immer wieder aufs Neue. Am 21. Spieltag wurden so die Bayern überrumpelt, als Alonso plötzlich ohne echten Neuner und mit Josip Stanišić anstelle von Jeremie Frimpong hinten rechts aufgestellt hatte.

Die Chemie zwischen Mannschaft und Trainer stimmt: Xabi Alonso umarmt Jonas Hofmann nach dem Sieg in Heidenheim - IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Räumt Bayer 04 auch Mainz 05 aus dem Weg?

Für den 23. Spieltag werden Alonso und sein Trainerteam die Decodierung der Mainzer längst in der Schublade haben. Leverkusen eröffnet den Spieltag am Freitagabend in der BayArena und kann dort mit einem Heimsieg den Druck auf Bayern erhöhen. Elf Punkte Vorsprung wären es dann zumindest für eine Nacht. Die Voraussetzungen könnten schlechter sein: Die "Nullfünfer" sind in dieser Bundesliga-Saison als einziges Team ohne Auswärtssieg. Alonso und Co. arbeiten jedenfalls auf Hochtouren daran, das Puzzle weiter zusammenzufügen, um eine Saison der Superlative mit der Deutschen Meisterschaft zu krönen.

Leverkusens Titeltraum nimmt Formen an