Bedröppelt: Mit einem 0:3 im Hinspiel hätte im Lager der Leverkusener niemand gerechnet - © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

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Bayer 04 Leverkusen und der Glaube an "ein Wunder"

06.03.2025

Blieb Bayer 04 Leverkusen zuvor in sechs Spielen gegen den FC Bayern München unbezwungen, steht die "Werkself" nach dem 0:3 gegen den deutschen Rekordmeister im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League nun schon mit dem Rücken zur Wand. Während sich Granit Xhaka hinterher über die Fehler seines Teams aufregte, peilt Xabi Alonso "ein Wunder" im Rückspiel an.

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Wieder einmal hatte Xabi Alonso den Plan gefasst, die Bayern zu überraschen. Immerhin war das dem 43-jährigen Spanier in der Vergangenheit schon mehrmals ganz herausragend gelungen. Mal ließ er seine "Werkself" extrem defensiv und ein anderes Mal wieder mit der totalen Offensive spielen und dann wiederum gab es Partien, in denen Alonso nicht einen nominellen Stürmer aufbot - wie auch am Mittwochabend im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League.

Nur der Überraschungseffekt bestand dieses Mal wohl eher darin, wie fehleranfällig sich der deutsche Double-Sieger zeigte, was schließlich in einer bitteren 0:3-Niederlage münden sollte. Unmittelbar vor dem 0:2 durch Jamal Musiala ließ Leverkusens Torhüter Matěj Kovář - in der Königsklasse gerne für Stammkeeper Lukáš Hrádecký aufgeboten - den Ball fallen (54.), der bereits verwarnte Nordi Mukiele handelte sich mit einem Tritt auf den Knöchel von Kingsley Coman eine unnötige Gelb-Rote Karte ein (62.) und der kurz zuvor erst eingewechselte Edmond Tapsoba verschuldete schließlich noch einen Elfmeter, den Harry Kane zum 3:0 nutzte (75.).

Xabi Alonso spendet Piero Hincapié Trost - IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

"Wir haben noch das Rückspiel und wissen, wozu wir fähig sind"

"Das waren Details. Das zweite Tor, die Rote Karte, der Elfmeter, das alles hat Bayern in die Hände gespielt. Das waren schwere Fehler, für uns war es ein bitterer Abend", räumte Alonso hinterher noch recht sachlich ein, während Granit Xhaka sich schon deutlich zusammenzureißen versuchte, um ja nicht auf die Einzelleistungen einiger Mitspieler einzugehen. "Ich denke, das hat jeder gesehen", so der Schweizer zur Fehlerserie seines Teams, die Bayer 04 Leverkusen eine ordentliche Hypothek für das Rückspiel in einer Woche beschert.

Der Spielbericht zum Nachlesen

"Bayern hat es heute teilweise besser gemacht als wir. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir das Spiel nicht 0:3 verlieren müssen. Am Ende waren es unsere eigenen Fehler, die wir hätten vermeiden können. Aber Fehler passieren", brachte es auch Kapitän Jonathan Tah auf den Punkt und versuchte sofort, trotzdem noch ein wenig Optimismus zu versprühen. "Wir haben noch das Rückspiel und wissen, wozu wir fähig sind. Es ist eine riesige Challenge, aber wir nehmen diese definitiv an."

Florian Wirtz war größtenteil abgemeldet, blüht er im Rückspiel wieder auf? - IMAGO/Matthias Koch

Erst Bremen und dann das "Wunder" im Rückspiel?

Auch Alonso will ein mögliches Weiterkommen noch nicht abschreiben, weiß aber nach dem 0:3 darum, wie schwer es werden wird: "Jetzt brauchen wir fast ein Wunder", so der Spanier, der aber dennoch weiterhin an sein Team glaubt: "Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist. Wir geben nicht auf. Wir haben noch eine Chance, also kämpfen wir!"

Bevor es am kommenden Dienstag ab 21 Uhr in der BayArena aber zum Rückspiel kommt, steht für die Werkself am Samstag in der Bundesliga aber auch noch das Spiel gegen den SV Werder Bremen auf dem Programm. Eine Partie, an die man eine schöne Erinnerung hat, brachte Bayer 04 im letzten Heimspiel gegen die Hanseaten mit einem 5:0-Erfolg doch die Meisterschaft unter Dach und Fach.

Vielleicht sind die Norddeutschen mit ihrer Niederlagenserie von fünf Spielen genau der richtige Aufbaugegner für die "Werkself", damit ihr im CL-Rückspiel dann doch noch eine Überraschung gelingt. Dieses Mal aber eine positive.