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Emotionale Rückkehr im BVB-Trikot: Anthony Modeste erstmals zu Gast beim 1. FC Köln

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Sensationelle Zeiten erlebte Anthony Modeste beim 1. FC Köln, gleich zweimal schoss der französische Torjäger die "Geißböcke" in den Europapokal. Nun kehrt der sensible Stürmer, der kurz nach Saisonstart zu Borussia Dortmund wechselte, erstmals im BVB-Dress an seine alte Wirkungsstätte zurück. Das emotionale Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein könnte für Modeste zur Initialzündung werden.

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Wer einen flüchtigen Blick auf Anthony Modestes Instagram-Account wirft, der könnte meinen, alles sei beim Alten. Mit glücklichem Gesicht steht der französische Torjäger vor der Tribüne im Kölner RheinEnergieStadion und wirkt so fröhlich wie eh und je. Doch das Bild ist nur Teil einer Werbepartnerschaft des umtriebigen Stürmers, der kurz nach Saisonstart den 1. FC Köln Richtung Borussia Dortmund verlassen hatte. Mit den Schwarzgelben kehrt der 34-Jährige nun erstmals im BVB-Dress an die alte Wirkungsstätte zurück – es winkt ein emotionales Aufeinandertreffen mit den "Geißböcken", bei denen Modeste sensationelle Zeiten erlebt hat.

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64 Tore in 135 Bundesliga-Spielen erzielte der einst 2015 von der TSG Hoffenheim nach Köln gewechselte Franzose, der den Traditionsverein aus der Domstadt gleich zweimal in den Europapokal schoss. Modeste ist der achtbeste Torjäger der glanzvollen Kölner Bundesliga-Histore - als Legionär war nur der legendäre Toni Polster erfolgreicher für die "Geißböcke". In der vergangenen Saison zeigte sich der kopfballstarke Stürmer nochmals von seiner besten Seite - mit 20 Toren führte der mittlerweile 34-Jährige die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart zurück ins internationale Geschäft. Vor allem in der Luft war Modeste von den Abwehrreihen der Bundesliga nicht zu halten.

Modestes Traum von der Champiosn League

Das galt jedoch auch für den 1. FC Köln, der den Abgang seines Top-Torjägers im Anschluss an den Saisonauftakt hinnehmen musste. Borussia Dortmund war nach der Krebserkrankung von Sebastien Haller auf der Suche nach einem neuen Mittelstürmer. Anthony Modeste packte im gesetzteren Fußballeralter die Chance auf Titelkampf und Champions League beim Schopf. Wie schon 2017, als der Franzose den FC in die Europa League schoss und den Verein danach Richtung China verließ, mussten die "Geißböcke" ihr Europapokal-Abenteuer auch fünf Jahre später ohne den Erfolgsgaranten bestreiten. "Ich hatte schon immer den Traum, die Champions League zu erleben, und diese Gelegenheit hat sich mir jetzt geboten. Ich glaube nicht, dass sie noch einmal kommen wird", schrieb Modeste auf Instagram zu den Beweggründen seines Wechsels.

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In emotionalen Worten verabschiedete sich der sensible Stürmer, der in Köln vermutlich die beste Zeit seiner Karriere erlebt hatte, von den FC-Fans: "Sieben Jahre im Leben kann man nicht vergessen. [...] Sieben Jahre, in denen wir Lachen, Weinen, Freude und Leid erlebt haben. Und das sind Umstände, die meine Liebe zum 1. FC Köln bestärkt haben. Das werde ich nie vergessen. Ich bin und bleibe ein glühender Anhänger des 1. FC Köln. Und der FC wird für immer in meinem Herzen sein. Dieser Verein wird für mich immer etwas Besonderes sein", so Modeste, dessen emotionale Verbindung zu den Anhängern der "Geißböcke" in der Domstadt stets auf Gegenliebe traf. Auch deshalb hatte sein Abgang die Fans schwer getroffen. Wie der Franzose am kommenden Samstag im RheinEnergieStadion empfangen werden wird, ist nach den Umständen des Wechsels noch völlig offen.

Trennung ohne Groll

Groll hegen die Verantwortlichen der Kölner derweil trotz des plötzlichen Transfers nicht gegenüber dem französischen Torjäger, der einst beim FC so viel Lebensfreude versprühte. "Er hat aus meiner Sicht nichts falsch gemacht. Wir haben ihm sogar zum Wechsel gratuliert und freuen uns, dass er sich diese Chance erarbeitet hat. Da gibt es keinen Neid. Als Trainer bin ich froh, dass ich mit ihm arbeiten durfte. Tony ist ein feiner Typ, auf den ich nichts kommen lasse", betonte Steffen Baumgart im Interview mit der "Bild"-Zeitung. Zu emotional dürfte das Wiedersehen am Samstag jedoch nicht ausfallen, wenn es nach dem Kölner Erfolgstrainer geht. "Es ist schade, dass er nicht mehr da ist. Aber wer geht, ist weg. Das ist so", unterstreicht Baumgart im Vorfeld der Partie: "Tony war wichtig in der vergangenen Saison, ich mag ihn als Mensch. Aber er spielt nicht mehr in meiner Mannschaft. Insofern ist das zweitrangig."

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Zweitrangig dürfte für Modeste allerdings nicht sein, wie die emotionale Rückkehr in sein "Wohnzimmer" sportlich ausfällt. Der BVB ist als Tabellenzweiter mit 15 Punkten erster Verfolger von Tabellenführer 1. FC Union Berlin, auch wenn der Franzose nach seinem Sommerwechsel noch nicht so richtig bei den Schwarzgelben angekommen zu sein scheint, lediglich ein Tor in sechs Bundesliga-Partien stehen für den 34-Jährigen zu Buche, beide Champions-League-Einsätze verliefen torlos. Es würde allerdings kaum verwundern, wenn der Knoten des sensiblen Stürmers ausgerechnet dort platzt, wo er seine größten Erfolge gefeiert hat. Dort, wo er sich so wohlgefühlt hat. Dort, wo er auf seinem Instagram-Account immer noch beste Laune verbreitet.