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Jonathan Burkardt und Patrick Osterhage im Hinspiel
Jonathan Burkardt und Patrick Osterhage im Hinspiel - © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Thomas Hess
Jonathan Burkardt und Patrick Osterhage im Hinspiel - © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Thomas Hess
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Mainz und Freiburg im Europa-Duell der Überraschungsteams

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Am Samstag empfängt der 1. FSV Mainz 05 den Sport-Club Freiburg. Ein Duell, bei dem es für beide Teams um wichtige Punkte im Kampf um die internationalen Wettbewerbe geht.

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Mainz-Coach Bo Henriksen war die Freude über den Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend noch lange nach dem Schlusspfiff anzusehen. Mit einem verschmitzten Lächeln strahlte der Trainer des 1. FSV Mainz 05 in die TV-Kameras, gab natürlich bereitwillig Interviews. "Wir freuen uns über den Sieg, wir haben aber noch nichts gewonnen", sagte der Däne. Eine verständliche, wenn auch widersprüchliche Aussage. Henriksen konnte natürlich nur meinen, dass die Saison noch ein Stück weit zu gehen ist und das Ziel demnach noch nicht so genau definierbar sei. 

Denn gewonnen haben die Mainzer in dieser Spielzeit recht viel. Tatsächlich 13 von 25 Ligaspielen, mehr als die Hälfte, 44 Punkte, Platz drei! Am Freitag wirkte es fast so, als wollten die Rheinhessen den eigentlich zwei Tage zuvor beendeten Karneval mal ganz nebenbei einfach noch ein wenig verlängern. Mindestens bis zum Saisonende und gerne auch noch ein wenig mehr. Ganz im Sinne von "Mainz bleibt Mainz, die Fans singen, der Trainer lacht".

Mainz kommt auf 44, Freiburg auf 41 Punkte

Grund zum Lachen gibt es in Mainz dieser Tage zumindest viel. Die Statistik ist beeindruckend. In der Vorsaison wiesen die 05er nach dem 25. Spieltag mit 16 Zählern die schlechteste Bilanz der Vereinshistorie auf, ein Jahr später sind es zum gleichen Zeitpunkt eben 44 Zähler und damit der Bestwert der Clubgeschichte. Erst zum dritten Mal überhaupt fuhren die Mainzer nun vier Siege in Folge ein, mit einem Erfolg am Samstag betrüge der Vorsprung auf Rang fünf pünktlich vor der letzten Länderspielpause des Jahres fünf Zähler. Henriksen hat aus dem Abstiegskandidaten einen ernst zu nehmenden Champions-League-Anwärter gemacht.

Doch die Aufgabe wird keine leichte. Denn der FSV trifft auf das zweite Überraschungsteam dieser Saison, zumindest der vergangenen Wochen, den Sport-Club Freiburg. Seit sechs Spielen ist das Team von der Dreisam nicht nur ungeschlagen, Freiburg kassierte in diesem Zeitraum nicht einen einzigen Gegentreffer, gewann vier der Begegnungen und mischt ebenfalls im Konzert der Großen mit. Die Mannschaft von Julian Schuster liegt mit 41 Zählern auf Rang fünf und das eben vor Mannschaften wie RB Leipzig oder Borussia Dortmund

Die Keeper im Fokus

Bei beiden Teams haben die Torhüter großen Anteil am Erfolg. Ligaweit hat Mainz bislang die zweitwenigsten Gegentore kassiert, aus dem Spiel heraus sogar die wenigsten. Die Gegner kommen mit einem Wert von -13,3 auf die schwächste Abschlusseffizienz – die Qualität der gegnerischen Chancen ließ also deutlich mehr Gegentore erwarten. Und dabei hat Robin Zentner eben seine Finger im Spiel. Der Torhüter wehrte bislang 76 Prozent der gegnerischen Torschüsse ab (Bestwert unter allen Keepern mit mindestens elf Saisoneinsätzen) und hat mit Abstand die beste Torwart-Effizienz (+8,3).

Doch sein Gegenüber steht dem Mainzer Torhüter in nichts nach. Denn auch Noah Atubolu ist in dieser Saison überragend. Der U21-Nationaltorhüter hat in den jüngsten sechs Bundesliga-Spielen kein einziges Gegentor kassiert und damit einen neuen Vereinsrekord aufgestellt. Erst sechs Clubs überhaupt blieben sechs Mal in Serie "zu Null". Das bislang letzte Gegentor kassierte Atubolu gegen die Bayern im Januar. Seit 579 Minuten ist der Keeper ohne Gegentreffer und hat Vereinslegende Richard Golz den bisherigen Rekord abgeluchst.

Starkes Mittelfeld

Der Offensiv-Motor der beiden Teams liegt aktuell im Mittelfeld. Mit 22 Toren von unter anderem Nadiem Amiri, Paul Nebel und Jae-sung Lee sind die Mainzer Mittelfeldspieler so erfolgreich wie nie zuvor. Einzig beim Rekordmeister sowie beim deutschen Meister ist die Zentrale noch gefährlicher. Amiri war an fünf der letzten sieben FSV-Tore direkt oder indirekt beteiligt. Der 28-Jährige erzielte in dieser Bundesliga-Saison sechs Treffer und stellte damit einen persönlichen Rekord auf. Amiri gab beim FSV zudem die meisten Torschüsse ab, lieferte die meisten Torschussvorlagen und hatte die meisten Ballbesitzphasen. 

Auch beim Sport-Club liegt Torgefahr im Mittelfeld. Ritsu Dōan und Vincenzo Grifo erzielten bereits jeweils acht Saisontore. Grifo legte zudem sieben Treffer auf, kommt auf 54 Torschüsse und 47 Torschussvorlagen. Ob der 31-Jährige aber gegen Mainz punktet, ist fraglich, denn die Rheinhessen liegen dem Pforzheimer gar nicht. Erst einen Scorerpunkt sammelte Grifo gegen die 05er.

Am Samstag kommt es nun zum Duell der beiden Überraschungsteams. Voraussichtlich ein Duell auf Augenhöhe, bei dem es keine Vorzeichen gibt, wer am Ende singt und lacht.

Mainz vs. Freiburg im Liveticker verfolgen!