
Die Rückkehr des Malocherclubs: Schalke trotzt allen Widerständen
Beim 2:2 gegen den Hamburger SV spielt Schalke 04 lange in Unterzahl und verspielt eine Führung. Trotz aller Widrigkeiten steckt die Mannschaft von Trainer Kees van Wonderen nicht auf, sondern erkämpft sich mit viel Einsatz und Leidenschaft einen Punkt gegen den Tabellenführer.
Als Schiedsrichter Harm Osmers das Abendspiel zwischen Schalke 04 und dem Hamburger SV nach rund achtminütiger Nachspielzeit abpfiff, brandete lauter Jubel in der wieder einmal ausverkauften Schalker Arena auf. Mit großem Kampf hatten die Königsblauen dem Tabellenführer ein Unentschieden abgetrotzt und dabei gegen eine ganze Reihe an Widerständen angekämpft.
Nach nicht einmal zwei Minuten war ein heftiges Foulspiel von Kenan Karaman an Jonas Meffert durch den Videoassistenten überprüft worden. Nach Ansicht der Bilder hatte Schiedsrichter Osmers den Schalker Kapitän des Feldes verwiesen - der drittschnellste Platzverweis der Zweitliga-Historie. Doch wer geglaubt hatte, der Aufstiegsaspirant würde nun leichtes Spiel haben, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die folgenden Minuten gehörten fast ausschließlich den Schalkern, die schließlich nach einer Viertelstunde durch Ron Schallenberg in Führung gingen. "Was ich nach der Roten Karte von jedem einzelnen Spieler gesehen habe, war einfach unglaublich", sagte S04-Coach Kees van Wonderen stolz über die Reaktion seiner Mannschaft.
Seine Mannschaft musste im weiteren Spielverlauf weitere Rückschläge wegstecken, denn kurz vor der Pause drehte der HSV die Partie durch einen Doppelschlag von Emir Sahiti. Und auch als die Gäste im zweiten Durchgang auf den dritten Treffer und die damit verbundene Vorentscheidung drängten, warfen die zehn verbliebenen Schalker auf dem Rasen alles hinein und sorgten immer wieder durch Ballgewinne für Entlastung.
Dass Moussa Sylla in der Schlussphase zum vielumjubelten Ausgleich einköpfte, war zwar gemessen am Spielverlauf durchaus glücklich, spiegelte aber die Einstellung und Leidenschaft wieder, die Königsblau an diesem Abend auf den Platz brachte, was auch van Wonderen nach Abpfiff betonte: "Jeder hat bis zum Schluss gekämpft – das war eine ganz andere Mentalität als in der Vorwoche. Genau so muss man auftreten: mit diesem Ehrgeiz, mit dieser Einstellung."
"Großes Kompliment" von van Wonderen
Der Trainer ergänzte: "Gegen eine spielerisch so starke Mannschaft wie den HSV über 98 Minuten in Unterzahl zu bestehen, nach Rückstand zurückzukommen und sogar noch die Chance auf das 3:2 zu haben – das verdient größten Respekt. Ein großes Kompliment an die gesamte Mannschaft."
Der Samstagabend hat gezeigt, welche Wucht Schalke 04 auf dem Platz und den Rängen entfachen kann. Das Unentschieden gegen den Hamburger SV wird in Gelsenkirchen in positiver Erinnerung bleiben - nicht als fußballerischer Leckerbissen, sondern weil Königsblau endlich wieder Fußball malocht hat.
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