
Super-Joker und Youngster lassen SC Paderborn vom Aufstieg träumen
Aaron Zehnter und Adriano Grimaldi sichern dem SC Paderborn in einem wahnwitzigen Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern einen wichtigen Heimsieg und lassen die Ostwestfalen vom Aufstieg träumen. SCP-Trainer Lukas Kwasniok spricht von 25 Minuten "Weltklasse".
Drei Tore in 15 Minuten
Paderborns Trainer Lukas Kwasniok konnte sein Grinsen nach dem Treffer zum 5:3 durch Aaron Zehnter kaum verbergen. Denn der Trainer des SC Paderborn 07 war in der 95. Minute endlich sicher, dass diese wahnwitzige Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern gewonnen war. Die 15.000 Zuschauer in der Arena in Paderborn hatten in den 90 Minuten und etlichen Minuten Nachspielzeit zuvor eines der besten Spiele der diesjährigen Zweitliga-Saison gesehen. Eine regelrechte Achterbahnfahrt inklusive einer historischer Gegentor-Marke, einer verspielten Drei-Tore-Führung und einem Super-Joker.
"Die ersten 25 Minuten waren weltklasse für einen Trainer. Da haben wir tollen Fußball gespielt. Wir waren da sehr konsequent in der Torchancenverwertung", resümierte Kwasniok die Anfangsphase, in der sein Team in 15 Minuten drei Tore durch Zehnter (2.), Raphael Obermair (8., Elfmeter) und Filip Bilbija (15.) gegen vollkommen überforderte Gäste aus Kaiserslautern vorgelegt hatte. Ein Blick in die Historie zeigt es deutlich: Über 2.000 Spiele hat der 1. FC Kaiserslautern im Profifußball absolviert, aber nie zuvor kassierte er so früh drei Gegentore wie an diesem Samstag in Paderborn.

Grimaldi macht den Unterschied
Doch noch vor der Halbzeit kippte die Partie, was den Paderborner Trainer nach eigener Aussage "erzürnte". "Danach war ich schon erbost, dass wir trotz wir nach der 3:0-Führung nicht mehr fleißig waren und zum ersten Mal in dieser Saison hatte ich das Gefühl, dass wir nicht mehr den letzten Schritt gemacht haben", so Kwasniok. Die Folge waren die Gegentore durch Daniel Hanslik (45.+1, Elfmeter) und Ragnar Ache (45.+8).
Fünf Tore vor der Pause – mehr waren es in dieser Saison nur bei Köln-Karlsruhe (4:4, zur Halbzeit 4:2). Ein völlig verrücktes Spiel also, bei dem alle drei Paderborner Torschüsse im ersten Durchgang drin waren. Doch erst nach dem 3:3 durch den starken Ache (61.) wachte Paderborn wieder auf. Kwasniok hatte mit der Einwechslung von Adriano Grimaldi großen Anteil daran. Der Mittelstürmer markierte nicht nur das vorentscheidende 4:3 (fünftes Jokertor in dieser Saison), sondern war nahezu an jeder gefährlichen Offensivaktion der Hausherren im zweiten Durchgang beteiligt.
Zehnters zweiter Treffer, sein erster Doppelpack in der 2. Bundesliga, machte an diesem Mittag dann den Deckel drauf für den SCP, der vorerst auf Rang zwei springt in der Tabelle.
Paderborn seit sechs Spielen ungeschlagen
Die Elf von Lukas Kwasniok ist jetzt seit sechs Spielen ungeschlagen, hat dabei starke 14 Punkte geholt. Erstmals in der Rückrunde steht Paderborn damit auf einem der ersten drei Plätze der Tabelle. Steigen jetzt die Ansprüche? "Wir dürfen jetzt oben ein Wörtchen mitreden. Jetzt freuen wir uns aber erstmal auf die Pause", sagte der Trainer des SC Paderborn nach Spielschluss und setzte noch einmal sein Sieger-Grinsen auf.
Nach der Länderspielpause steht für die Ostwestfalen das nächste Topspiel auf dem Programm: Dann gastiert samstags um 13 Uhr der 1. FC Köln in Paderborn.
