Guirassy und Undav wandeln beim VfB Stuttgart auf den Spuren von Bobic und Élber
Der VfB Stuttgart spielt eine beeindruckende Saison - ein großer Teil davon: das Sturmduo aus Serhou Guirassy und Deniz Undav. Seit Fredi Bobic und Giovane Élber hatte der VfB kein so starkes Angriffs-Team mehr.
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Für ein Team, das noch vor zwölf Monaten mitten im Abstiegskampf steckte und nur über die Relegation die Klasse halten konnte, ist es äußerst ungewöhnlich, einen Topstürmer wie Serhou Guirassy in seinen Reihen zu haben. Diesen dann nicht nur über den Sommer hinaus im Team zu halten, sondern noch einen zweiten Stürmer auf Spitzenniveau hinzuzuholen - das passiert vielleicht einmal pro Spielergeneration in einem Verein, der zuletzt wenig mit den oberen Tabellenplätzen zu tun hatte.
Doch der VfB Stuttgart hat es in dieser Saison möglich gemacht: Neben Guirassy verpflichteten die Schwaben im Sommer Deniz Undav auf Leihbasis von Brighton & Hove Albion. Betrachtet man derzeit stur die Torjäger-Liste, fällt auf: Neben dem ligaweit zweitbesten Knipser - Guirassy wird in absoluten Werten nur von Harry Kane geschlagen - hat Sebastian Hoeneß auch den torgefährlichsten deutschen Stürmer in seinem Kader zur Verfügung.
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Zwei Torjäger unter den besten der Bundesliga
Guirassy steht derzeit bei 25 Saisontoren und hat damit einen neuen Vereinsrekord für Saisontore aufgestellt. Dabei könnten es sogar noch mehr sein. Der Guineer fehlte in dieser Saison sechs Spiele (zwei verletzt, vier bei der Nationalmannschaft) und kam in der Folge dreimal nur von der Bank. Rechnet man die Treffer auf Spielzeit um, hat Guirassy sogar eine bessere Torquote als Bayerns Harry Kane (32 Tore), der die Torjägerliste anführt und den Saisonrekord von Robert Lewandowski knacken will.
Undav wiederum steht zwar "erst" bei 16 Saisontoren, liegt damit jedoch trotzdem auf Rang vier der Bundesliga-Torjäger. Und auch beim deutschen Nationalspieler könnten es noch mehr Treffer sein. Undav fehlte die ersten drei Spieltage noch verletzt, kam dann fünf Spiele nur als Einwechsler. Nach einer weiteren Verletzung im Februar kam er noch zweimal nur von der Bank. Die Quote in Relation zur Einsatzzeit ist nicht ganz so gut wie bei den beiden an der Spitze - sie kann sich aber definitiv sehen lassen.
Auf den Spuren von Bobic und Élber
Schon lange spielten die Schwaben keine so starke Saison mehr. Und noch länger ist es her, dass es beim VfB Stuttgart ein so dominantes Mittelstürmer-Duo gab wie in der aktuellen Spielzeit. Bei der letzten Champions-League-Qualifikation 2008/09 stellte Mario Gómez den gerade von Guirassy eingestellten Saisonrekord von 24 Toren auf - die zweitbesten Torjäger: Cacau und Sami Khedira mit jeweils sieben Toren.
Auch bei der Vizemeisterschaft 2002/03 unter Felix Magath gab es das nicht: Kevin Kuranyi traf sogar nur 15-mal, seltener als Undav jetzt. Ionel Ganea als zweitbester Bundesliga-Torschütze erzielte neun Tore. Und selbst als der VfB 2006/07 Deutscher Meister wurde, lagen die Werte von Sturmduo Gómez und Cacau gerade einmal bei 14 und 13 Toren.
Ein Star-Duo wie Guirassy und Undav gab es zuletzt in den 90er Jahren: Mit 19 Treffern von Fredi Bobic und 17 Toren von Giovane Élber stellte der VfB in der Saison 1996/97 zuletzt ein so torgefährliches Duo. 1995/96 erzielten sie zuvor schon einmal 17 (Bobic) und 16 (Élber) Tore. Doch es ist nicht abzusehen, wo es für Undav und Guirassy noch hingeht. Trifft der Deutsche an den finalen fünf Spieltagen noch mindestens zweimal, ist er der "beste zweitbeste" Torschütze der Vereinsgeschichte - 16 Tore gab es hier schon einige Male, 17 nur von Élber, 18 noch nie.
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