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Top-Torjäger Sehrou Guirassy: Auf Spuren einer Legende beim VfB Stuttgart

09.09.2023

Serhou Guirassy trifft für den VfB Stuttgart nach Belieben. Nach drei Spieltagen hat der Guineer bereits fünf Tore erzielt und führt die die Bundesliga-Torschützenliste an. Im Ländle weckt das Hoffnungen auf eine sorgenfreie Saison.

Hol' Guirassy in dein Fantasy-Team!

Am 9. Spieltag der Saison 2017/18 war Serhou Guirassy am Boden. Beim 0:0 des 1. FC Köln gegen den SV Werder Bremen vergab der Angreifer eine tausendprozentige Chance und vollbrachte das Kunststück, den Ball aus zwei Metern am leeren Bremer Tor vorbeizudrücken. Die "Geißböcke" standen nach neun Spielen am Tabellenende, Guirassy hatte noch nicht ein Tor erzielt.

Karlheinz Förster: Der beste Vorstopper seiner Zeit

Beim FC kam der Guineer nie so richtig an, aber beim VfB Stuttgart hat der 27-Jährige endlich in der Bundesliga Fuß gefasst. Seit seinem Wechsel zu den Schwaben 2022 hat Guirassy in nur 25 Bundesliga-Spielen für den VfB bereits starke 16 Tore erzielt - allein fünf davon an den ersten drei Spieltagen der aktuellen Saison.

Ein Mann für die wichtigen Tore

Das Besondere an Guirassys Toren: 13 seiner 16 Tore erzielte er zur Führung oder zum Ausgleich - der Angreifer ist also ein echter Unterschiedsspieler. Das musste auch der Sport-Club Freiburg am 3. Spieltag erleben, als der VfB-Stürmer erst ansatzlos durch die Beine von Matthias Ginter traf und sich wenige Minuten mit einem angetäuschten Laufweg Philipp Lienhart vom Hals schaffte und im Stile eines Weltklasse-Vollstreckers den Doppelpack schnürte - 5:0 gewann Stuttgart am Ende!

Wer wird Spieler des Monats August?

Mit dem Fabelwert von fünf Toren nach drei Spieltagen hat sich der ehemalige Kölner auch einen Platz in den Geschichtsbüchern des VfB gesichert, denn er ist der erste Spieler im Trikot mit dem Brustring seit Karl Allgöwer 1984, dem fünf Treffer an den ersten drei Spieltagen gelangen. Wie auch das prominente Vorbild hat sich Guirassy längst in die Herzen der leidenschaftlichen VfB-Anhänger geschossen.

Stehende Ovationen für den Top-Torschützen

Bei seiner Auswechslung im Baden-Württemberg-Duell gegen Freiburg waren ihm die stehenden Ovationen in Bad Cannstatt sicher. Der Zusammenhalt von Fans und Club ist bei den Schwaben in den letzten Monaten sowieso bemerkenswert. Anders als noch vor ein paar Jahren gelang es dem VfB auch in zuletzt sportlich schwierigen Seiten, die Fans an Bord zu behalten. So gelang dem Team von Trainer Sebastian Hoeneß nach einer durchwachsenen Saison im Mai 2023 in der Relegation zwei letztlich klare Siege gegen den Hamburger SV - auch dank der lautstarken Unterstützung der Fans.

Wer wird Spieler des Monats August?

Nach zuletzt sechs Bundesliga-Niederlagen am Stück gegen die Breisgauer gelang dem VfB nun endlich einmal wieder ein Sieg, was die Schwaben zumindest vorläufig wieder zur tabellarischen Nummer eins im Ländle machte. Mit elf erzielten Toren und dem dritten Tabellenplatz ist die Hoffnung bei den Fans groß, dass nach zweimal Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag beziehungsweise bis in die Relegation dieses Jahr endlich etwas Ruhe in der baden-württembergischen Landeshauptstadt einkehrt.

Eine sorgenfreie Saison oder sogar mehr?

Zur Erinnerung: 1984/85, als Allgöwer nach drei Spieltagen schon drei Treffer erzielt hatte, beendete der VfB die Saison als Zehnter. Was damals als amtierender Meister eine große Enttäuschung war, wäre in dieser Saison schon Anlass für Partylaune, denn nach den Ernüchterungen der letzten Jahre, inklusive zwei Abstiegen, wissen die schwäbischen Fans mittlerweile auch kleine Erfolge zu feiern.

Ein Bundesliga-Sixpack startet durch!

Nur insgeheim wagt sich vielleicht der ein oder andere zu träumen, dass Alexander Nübel vielleicht der neue Timo Hildebrand, Sebastian Hoeneß der neue Armin Veh ist, Angelo Stiller und Atakan Karazor in die Fußstapfen von Pavel Pardo und Sami Khedira treten und Silas Katompa Mvumpa und Guirassy so oft treffen wie Mario Gomez und Cacau. 2007 überraschte der VfB alle, als im Mai die Meisterschale in Bad Cannstatt präsentiert wurde...

Friedemann Goertz