3:2 beim VfL Bochum: Dem VfB Stuttgart gelingt der Befreiungsschlag im Tabellenkeller - © IMAGO/Guido Kirchner/IMAGO/Kirchner-Media
3:2 beim VfL Bochum: Dem VfB Stuttgart gelingt der Befreiungsschlag im Tabellenkeller - © IMAGO/Guido Kirchner/IMAGO/Kirchner-Media
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"Das Spiel über 90 Minuten im Griff": VfB Stuttgart sendet ein Lebenszeichen im Kampf um den Klassenerhalt

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Der VfB Stuttgart konnte sich mit dem 3:2 beim VfL Bochum zumindest von der Roten Laterne entledigen. Nun stehen die Schwaben, bei denen Sebastian Hoeneß sein Bundesliga-Debüt an der Seitenlinie des VfB feierte, auf Relegationsrang 16. Die schon im Pokal erfolgreiche Systemumstellung fruchtete auch beim Erfolg im Ruhrgebiet.

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Rund 4000 Schwaben hatten sich am Ostersonntag auf den Weg ins Ruhrgebiet gemacht, um ihre Mannschaft nach dem Weiterkommen im DFB-Pokal beim 1. FC Nürnberg erneut stimmgewaltig zu unterstützen. "Ich freue mich für die Fans, die eine überragende Stimmung gemacht haben und endlich wieder mit einem Auswärtssieg belohnt wurden", schickte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth Grüße in Richtung des VfB-Anhangs. Es war der erste Bundesliga-Sieg auf fremdem Terrain seit 23 Auswärtsspielen. Balsam für die in dieser Saison geschundene Stuttgarter Seele.

Durch das 3:2 gegen den VfL Bochum konnte der VfB Stuttgart die Rote Laterne an den FC Schalke 04, der seinerseits am Abend bei der TSG Hoffenheim unterging, weiterreichen. Zudem zogen die Schwaben die Bochumer wieder stärker in den Abstiegsstrudel. Lediglich drei Punkte trennen Stuttgart vom VfL (Platz 15).

Sebastian Hoeneß jubelt auch bei seinem Bundesliga-Debüt als neuer VfB-Cheftrainer - IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto/IMAGO/Team 2

"Unglaublichen Fight hingelegt"

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"Das war in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Sieg – auch tabellarisch. Noch wichtiger ist, dass wir einen unglaublichen Fight hingelegt haben", zeigte sich der neue Cheftrainer Sebastian Hoeneß hochzufrieden. "Ein wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenerhalt", pflichtete ihm Sportdirektor Fabian Wohlgemuth bei. Der VfB scheint den Abstiegskampf endgültig angenommen zu haben. Bereits unter der Woche fuhren die Schwaben unter Hoeneß ein kämpferisches 1:0 beim FCN ein, das ihnen ein Halbfinale gegen Frankfurt bescheren sollte. Der Zusammenhalt war auch beim "Club" auf und neben dem Platz spürbar.

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"Wir waren von Minute eins an griffig, haben kompakt agiert und nichts zugelassen. Wir hatten das Spiel über 90 Minuten im Griff. Mit dem 2:3-Anschlusstreffer brennt das Spiel nochmal, aber am Ende haben wir gewonnen und das ist das Wichtigste", äußerte sich Chris Führich nach Schlusspfiff. Der VfB gewann mehr Zweikämpfe (54 Prozent) und schoss öfter aufs Tor (14:11). Chancen zugelassen haben die Gäste also durchaus. Insgesamt stellten sich die Hausherren aber in Verteidigung und Angriff cleverer an.

Systemumstellung und Positionswechsel als Schlüssel?

Der Trainerwechsel scheint bei den Stuttgartern aktuell das Zünglein an der Waage zu sein. Die Systemumstellung von einer unter Vorgänger Bruno Labbadia praktizierten Viererkette hinten im 4-3-3 zu einer Dreier- bzw. Fünferkette, unter anderem ein 3-4-2-1, zahlte sich auch im Ruhrgebiet aus. "Die Gedanken waren, so viele Spieler wie möglich auf ihre beste Position zu stellen", hatte Hoeneß nach dem Nürnberg- und vor dem Bochum-Spiel berichtet.

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Der ehemalige Hoffenheim-Coach hat beispielsweise das Experiment mit Waldemar Anton als Rechtsverteidiger beendet und diesen wieder auf seine angestammte Position in der Innenverteidigung eingesetzt. Auch Antons linker Nebenmann Hiroki Ito, der das 1:0 mit einer Direktabnahme unter die Latte besorgte, sowie der rechte Schienenspieler Josha Vagnoman, der beim 3:1 sein Premierentor erzielte und unter anderem so viele Torschüsse abgab wie nie zuvor in einer Bundesliga-Partie (vier), bringen ihre Stärken unter Hoeneß besser zur Entfaltung. Die Rückkehr des besten VfB-Torschützen Serhou Guirassy, der 70 Minuten abspulte und nach über zwei Monaten Verletzungspause sein 7. Saisontor markierte, ist ein Faustpfand im Abstiegskampf.

Beim Comeback: Serhou Guirassy bejubelt sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:1 - IMAGO/Julia Rahn/IMAGO/Pressefoto Baumann

Das einfachste Restprogramm?

Nach dem Brustlöser in der Bundesliga wollen die Schwaben Borussia Dortmund in der Mercedes-Benz Arena ein Bein stellen. "Bonus-Punkte" gegen einen Meisterkandidaten würden dem VfB im nach wie vor engen Tabellenkeller guttun. Danach könnte Stuttgart das Restprogramm Mut machen. Von den sieben verbliebenen Spielen geht es unter anderem gegen drei Konkurrenten im Abstiegskampf: FC Augsburg, Hertha BSC und im Saisonfinale gegen Hoffenheim mit dem ehemaligen VfB-Coach Pellegrino Matarazzo. Fest steht: Die Cannstatter Kurve wird Stuttgart nach dem Turnaround in Bochum auch in diesen Spielen nach vorne peitschen.

Das Restprogramm der Bundesliga