3,1 Tore fallen im Schnitt pro Bundesliga-Spiel - © imago images / Matthias Koch
3,1 Tore fallen im Schnitt pro Bundesliga-Spiel - © imago images / Matthias Koch
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Die Trends der bisherigen Bundesliga-Saison 2018/19

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Köln – Etwa drei Viertel der Bundesliga 2018/19 sind vorbei. Zeit für eine erste Analyse: Welche Trends haben sich in diesem Spieljahr ergeben?

1) Extreme Spannung an der Spitze

Der FC Bayern München und Borussia Dortmund stehen punktgleich an der Tabellenspitze. So eine Konstellation gab es zu diesem späten Zeitpunkt der Saison zuletzt vor neun Jahren. 2009/10 waren die Bayern und der FC Schalke 04 sogar nach dem 32. Spieltag noch punktgleich. In den fünf europäischen Top-Ligen geht es übrigens nur noch in England ähnlich spannend zu. In Frankreich ist Paris St. Germain bereits um 20, in Italien Juventus Turin um 15 und in Spanien der FC Barcelona um zehn Punkte enteilt.

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2) Tore ohne Ende

Mit 3,1 Toren pro Spiel ist die Bundesliga derzeit die einzige europäische Top-Liga, die den Schnitt von drei Treffern pro Partie überbieten kann. Dabei gab es auch noch einmal eine deutliche Steigerung gegenüber der Vorsaison, wo im Mittel 2,79 Tore fielen. Besonders im Kalenderjahr 2019 zeigten sich die Bundesligisten bisher treffsicher: Hier liegt der Schnitt sogar bei 3,3 Toren pro Spiel. Besonders der SV Werder Bremen und der FC Bayern München tun sich dabei derzeit hervor: Die Elf von Florian Kohfeldt hat in allen Ligaspielen mindestens ein Tor erzielt, das gelang in den europäischen Top-Ligen nur noch Paris St. Germain. Noch treffsicherer zeigt sich aber der FC Bayern München, der zuletzt drei Mal in Folge mindestens fünf Treffer erzielte. Das gelang bisher in der Bundesliga nur Hannover 96 (1965) und dem 1. FC Kaiserslautern (1984). Mit 2,6 Toren pro Spiel liegt Bayern auf Augenhöhe mit Manchester City und dem FC Barcelona. Das wird in den europäischen Top-Ligen nur noch von PSG (3,1 Treffer pro Partie) überboten.

3) Die Liga der Talente

Jadon Sancho von Borussia Dortmund ist das Vorzeigebeispiel: Der 18-Jährige, der sich bei seinem einstigen Club Manchester City nicht durchsetzen konnte, reifte in der Bundesliga beim BVB zu einem internationalen Top-Star. Mit zwölf Torvorlagen ist der Engländer aktuell der beste Zuarbeiter Europas. Der Altersschnitt der Bundesliga liegt mit 26,2 Jahren unter den Ligen in Frankreich (26,4), England (27,2), Italien (27,3) und Spanien (27,4). 14,5 Prozent der eingesetzten Spieler waren gar unter 22 Jahren. Das ist ebenfalls Bestwert im internationalen Vergleich.

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4) Sehr hoher Zuschauer-Schnitt

49.817 Fans saßen am vergangenen 26. Spieltag durschnittlich in einem Bundesliga-Stadion. Ein neuer Saisonrekord – und das, obwohl Borussia Dortmund mit der größten Arena ein Auswärtsspiel hatte. Der Saisonmittelwert von 42.979 ist übrigens mit großem Abstand Spitzenwert in Europa. Hier schafft es nur noch die englische Premier League (38.016) über einen Schnitt von 30.000.

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5) Franzosen hoch im Kurs

Besonders ins Nachbarland Frankreich haben die Clubs der Bundesliga zuletzt ihre Scouts geschickt, um etwa Spieler wie Alassane Plea (Borussia Mönchengladbach), Jean-Philippe Mateta (1. FSV Mainz 05) oder Jerome Roussillon (VfL Wolfsburg) zu verpflichten. Und Akteure wie Dayot Upamecano (RB Leipzig), Sebastien Haller (Eintracht Frankfurt) oder Dan-Axel Zagadou (Borussia Dortmund) könnten bald eine ähnlich steile Karriere nehmen wie ihr Landsmann und Weltmeister Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart. Kurzum: Jedes Jahr spielen kontinuierlich mehr Franzosen in Deutschland und die Nation des Weltmeisters stellt mittlerweile nach Deutschland und Österreich die größte Fraktion in der Bundesliga. Sechs Prozent aller Spieler sind inzwischen aus Frankreich.

Karol Herrmann