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Taktik-Analyse: Der Code des 1. FC Union Berlin

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Am kommenden 12. Spieltag steht das Hauptstadt-Derby an, wenn der 1. FC Union Berlin zum Topspiel am Samstagabend (Anstoß: 18:30 Uhr) Hertha BSC empfängt. Auf Tabellenplatz acht mit Tuchfühlung zu den internationalen Rängen stehen die Köpenicker in der Tabelle dabei deutlich besser da als die "Alte Dame", die derzeit auf Platz 13 verweilt. Aber was ist eigentlich das Unioner Erfolgsrezept? bundesliga.de macht die Taktik-Analyse.

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Die noch junge Bundesliga-Historie des 1. FC Union Berlin ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte. Konnte sich die Mannschaft im ersten Jahr 2019/20 dank ihrer Stärke bei ruhenden Bällen noch Platz zwölf sichern, wurde das Spiel im so schwierigen zweiten Jahr noch einmal deutlich variabler. Trainer Urs Fischer führte seine Elf spektakulär bis auf Rang sieben und damit ins internationale Geschäft.

Und auch 2021/22 können die Köpenicker dort anknüpfen. Nach elf Spieltagen hat Union erst zwei Niederlagen kassiert – nur der FC Bayern München und der SC Freiburg haben ligaweit weniger Spiele verloren. Mit 17 Punkten auf Platz acht hat die Mannschaft nur zwei Punkte Rückstand auf den vierten Tabellenplatz.

Bei einem Blick auf die taktische Marschrichtung fällt auf, dass Fischer seine Mannen in erster Linie auf ein intensives Spiel gegen den Ball eingestellt hat. Das oberste Credo dabei: Bei gegnerischem Ballbesitz sollen möglichst viele Unioner hinter den Ball kommen, vor allem auch nach eigenem Ballverlust. Fischers Spieler setzen diese Maßnahmen bedingungslos um.

Gegnerischen Mannschaften gelingt es deshalb kaum, die Berliner auszukontern, das Tempo muss entsprechend herausgenommen werden, die Verteidigungslinie – dann oft aus einer Fünferkette plus drei absichernden Mittelfeldspielern bestehend – mühevoll ausgespielt werden.

Das bedeutet aber auch, dass es bei einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte nahezu unmöglich wird, im eigenen Spiel nach vorne eine Überzahl-Situation zu schaffen. Deshalb hat sich Fischer hier mit seinen Spielern auf ein Konzept verständigt, das auf den ersten Blick zunächst aussichtslos wirkt: Denn bei einer Vielzahl der eigenen Angriffe sind die Unioner oft nur zu dritt unterwegs – und damit numerisch unterlegen.

Doch dank der individuellen Klasse der Angreifer kommt die Mannschaft auch so zu genügend Erfolgserlebnissen. Mit Top-Torjäger Taiwo Awoniyi, der Bälle festmachen kann, viele Gegenspieler binden kann und auch selbst für Torgefahr sorgt, gibt es genügend Räume für die nachrückenden Stürmer. Vor allem kommt hier aber Max Kruse eine zentrale Rolle zu. Der Routinier versteht es wie kaum ein anderer Akteur aus der Bundesliga, Bälle an seine Mitspieler zu verteilen. das Resultat in Zahlen: Mit Kruse hat Union in acht Spielen 15 Punkte geholt, in den drei Partien ohne den 33-Jährigen nur zwei Zähler.

Da trifft es sich doch gut aus Unioner Sicht, dass Kruse nach zuletzt drei Spielen Pause ausgerechnet beim so prestigeträchtigen Derby gegen Hertha BSC am 12. Spieltag wieder zurückkehren soll.