Robert Lewandowski ist Geschichte. Der FC Bayern München holt als Ersatz aber nicht etwa einen gestandenen internationalen Mittelstürmer, sondern einen Teenager, der auch fast jedem Experten bislang noch gänzlich unbekannt sein dürfte. Fünf Fakten über Mathys Tel.

1) (Noch) kein Titelsammler

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Nein, im Gegensatz zu drei seiner ebenfalls neu verpflichteten Teamkollegen vom FC Bayern München, kann Mathys Tel noch nicht auf eine üppige Titelsammlung verweisen. Er hat noch nie die Champions League, den Africa-Cup oder den Weltpokal gewonnen, wie Sadio Mane. Er ist noch nicht in zwei verschiedenen Ländern Landesmeister geworden, wie Matthijs de Ligt und er war auch nicht mehrfacher niederländischer Landesmeister und -pokalsieger, wie der erst 20-jährige Ryan Gravenberch. Mathys Tel ist vor wenigen Monaten 17 Jahre alt geworden, hat noch keinen prall gefüllten Tropäenschrank und kommt mit dem Arbeitsnachweis von erst sieben Einsätzen in der französischen Ligue 1 nach München - verteilt auf 49 Einsatzminuten. Ein Tor oder ein Assist ist ihm dabei nicht gelungen.

2) Pariser Wurzeln und Vereinsrekord

Tel ist 2005 im Pariser Speckgürtel in Sarcelles geboren, spielte in seiner Jugend für verschiedene Clubs in der französischen Hauptstadt, so etwa für den heutigen Zweitligisten Paris FC. 2020 wechselte er dann – als damals noch defensiver Mittelfeldspieler – in die Bretagne zu Stade Rennes. Ein Club, der für seine gute Ausbildung bekannt ist und Spieler wie Ousmane Dembele hervorgebracht hat. Dort wurde er schließlich zum Stürmer umgeschult. Am 15. August 2021 war es dann soweit. Tel debütierte mit gerade einmal etwas mehr als 16 Jahren, drei Montane und 19 Tagen in der Ligue 1 und löste damit den heutigen Madrilenen Eduardo Camavinga als jüngster Spieler der Vereinshistorie ab.

3) International erfahren

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So ganz ohne Titel kommt Tel aber nicht nach München. Erst im Juni hat er Frankreichs U17 als Kapitän zum EM-Titel geführt. Dabei traf er auch im Viertelfinale gegen Deutschland per Elfmeter. International hat Tel bereits einen Namen: In 15 Einsätzen für Frankreichs U17 und U18 kommt er auf beachtliche zehn Treffer und auch in der UEFA Conference League hat er schon zwei Einsätze gehabt.

4) Einer wie Mbappe

In Frankreich wird Tel schon als Mini-Mbappe gefeiert. Der Stil der beiden Stürmer ähnelt sich nämlich durchaus. Genau wie der PSG-Star ist Tel ein relativ kompletter Stürmer mit einem enormen Tempo und großen Abschlussqualitäten. Tel gilt außerdem als Standard-Experte. Mit 1,83 Metern Körpergröße ist er zwar kein Hüne, kann aber dennoch als Mittel- oder Außenstürmer agieren.

Mathys Tel als Kapitän der französischen U17 - JACK GUEZ/AFP via Getty Images

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5) 'Mia san Mia' schon integriert

Dass Hasan Salihamidzic, Oliver Kahn und Co. den Teenager nach dem Abgang von Robert Lewandowski auf Anhieb als Objekt der Begierde auserkoren haben, liegt vor allem auch an seiner Mentalität. Tel gilt als äußerst wissbegierig und ehrgeizig. Sein Jugentrainer Thomas Berlette, der ihn als 14-Jähriger in der U17 von Montrouge trainierte, erinnert sich: "Am Anfang haben die Mitspieler auf ihn herabgeschaut, weil er jünger war. Aber er war mit vollem Einsatz dabei. Er wollte Fortschritte machen und lernen. Am Ende haben sich Jungs beschwert, dass er viel zu ehrgeizig sei." Eine Einstellung, die perfekt zum "Mia-san-Mia" der Bayern passt. Trainer Julian Nagelsmann hängt die Latte bereits hoch: "Er kann eines Tages einer der besten Stürmer werden - das ist unser Plan. Er kann sich zu einem Weltklassespieler entwickeln. Ich habe die Vision, dass er eines Tages 40 Tore schießt." Dennoch fordert der Coach zunächst  aber noch etwas Geduld: "Er ist kein Eins-zu-eins-Ersatz für Lewy – das ist normal in diesem Alter. Vielleicht kann er diese Saison zehn Tore machen, dann wären wir sehr glücklich."

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