
Baumgart und Union Berlin erobern die Pole Position
Der 1. FC Union Berlin kommt zum Ende der Adventszeit richtig in Schwung. Durch die beiden Siege gegen Leipzig und Köln stehen sie an Weihnachten auf der Pole-Position im Tabellen-Mittelfeld.
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Eine erfolgreichere Rückkehr an die alte Wirkungsstätte hätte sich Baumgart fast gar nicht wünschen können. Bis vor zwei Jahren war stand er noch mit der Köln-Mütze am Seitenrand im RheinEnergieStadion. Am letzten Spieltag vor Weihnachten musste er jetzt aber aus dem Spielertunnel zur anderen Trainerbank abbiegen. Große Orientierungsprobleme waren vor dem Spiel beim 53-Jährigen aber nicht zu erkennen.
Probleme hatten auch seine Schützlinge nicht, die sich auf dem Platz erstmal auf das Hinterherlaufen beschränkten. Die Kölner hatten sehr viel Ballbesitz, wussten aber nicht, was sie damit anfangen sollten. Dafür stand die Mannschaft von Baumgart zu sicher in der Verteidigung. Der Trainer wusste aus seiner Kölner Zeit noch ganz genau, wie man den Rasen in Köln-Müngersorf bespielt.
Spielbericht: Schäfer schießt Union ins Glück
Schäfer bringt Union zum Jubeln
Dass es dann am Ende aber mehr als ein gut verteidigtes 0:0 wurde, hat Baumgart auch seinem glücklichen Händchen zu verdanken. In der 84. Minute brachte er András Schäfer für Aljoscha Kemlein auf den Platz - sechs Minuten später jubelte der Ex-Kölner: Nach einer unzureichend geklärten Ecke kam Baumgarts Joker an den Ball, überlegte nicht lange und fackelte ihn mit 107 km/h unhaltbar ins Tor.
Dass die Entscheidung für den Hauptstadtklub am Ende durch einen Standard fiel, war keine Überraschung. Das Tor des Tages war schon das achte Tor der Saison, welches die Berliner nach einem ruhenden Ball erzielt haben. Bei einer Trefferausbeute von insgesamt 20 Toren macht das einen Anteil von 40 Prozent.
Auf die andere Seite passt genauso, dass die Kölner mit dem Treffer von Schäfer nun schon bei 13 Standard-Gegentoren in dieser Saison stehen - Ligahöchstwert. Die Standard-Schwäche zeigte sich allerdings schon früher: In der 67. Minute hätte es nach einem Standard klingen können. Einen Kopfball von Leopold Querfeld lenkte Marvin Schwäbe aber noch an den Pfosten.

Union in der Pole Position im Bundesliga-Mittelfeld
Durch den Last-Minute-Sieg in Köln sind die Berliner nun auch in einer komfortablen Tabellen-Position. Das Mittelfeld ist in der Bundesliga aktuell so eng. Platz zehn und Platz 15 trennen gerade einmal drei Punkte. Aus diesem unruhigem Gewässern sind die Berliner jetzt allerdings raus und führen das Tabellenmittelfeld mit 21 Punkten von Platz acht aus an.
Diese Pole-Position unter dem Weihnachtsbaum war vor ein paar Wochen gar nicht zu erwarten. Zu der Zeit verlor der Hauptstadt nicht nur in Wolfsburg, sondern auch zuhause gegen Heidenheim. Da ging der Blick eher nach unten.
Jetzt haben sie das Mittelfeld hinter sich und schielen auf die europäischen Ränge. Der Platz für die Conference League-Qualifikaiton ist nur fünf Punkte entfernt. Sollte der fünfte Champions-League- genauso wie der Pokal-Platz an die Bundesliga gehen, wäre man sogar schon auf einem Europa-Rang. Im neuen Jahr heißt es dann Jagd auf Europa statt Kampf im Keller.
