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Bayern, Union und Dortmund feiern zum Bundesligaauftakt - © /
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1. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga

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Traumstart für Bayern und Farkes Gladbacher, Start-Rekord für Dortmund, Stadtmeisterschaft für Union - die Themen des Wochenendes.

1) Sechs Ausrufezeichen: Knallstart für Bayerns neue Offensive

Die Frage, wie der FC Bayern München den Abgang von Robert Lewandowski wegsteckt, hat der Rekordmeister mit einem 6:1-Auswärtssieg bei Europapokalsieger Eintracht Frankfurt beantwortet. Der Plan, die Torjäger-Verantwortung des Polen auf mehrere Schultern zu verteilen, ging im Eröffnungsspiel im Deutsche Bank Park voll auf. Nach zwei Standardtoren von Joshua Kimmich und Benjamin Pavard kombinierte sich die neuformierte Offensive der Münchner in der ersten Halbzeit in einen Rausch: Sadio Mane, Thomas Müller, Jamal Musiala und Serge Gnabry perforierten die Eintracht-Abwehr mit flüssigen Kombinationen und ständig wechselnder Positionierung.

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Die drei Erstgenannten schossen noch vor der Pause eine 5:0-Führung heraus, Gnabry legte Neuzugang Mane dabei dessen erstes Bundesligator auf. Im zweiten Durchgang reichte dem Titelverteidiger der dritte Gang, um durch den wie schon beim DFL-Supercup herausragenden Doppelpacker Musiala das halbe Dutzend voll zu machen - nach traumhafter Vorarbeit von Leroy Sane, der sich als Joker reibungslos in die rotierende Offensivmaschinerie einfügte.

"Das macht schon Spaß": Bayern setzt zum Auftakt erstes Ausrufezeichen

Nach zwei Pflichtspielen 2022/23 stehen für Julian Nagelsmanns Post-Lewandowski-Bayern also elf Tore zu Buche. Erzielt, wohlgemerkt, gegen DFB-Pokalsieger RB Leipzig (5:3) und den Gewinner der Europa League. "Die Energie, die man spürt, ist schon herausragend," schwärmte der Trainer nach dem Traumstart, dem auch der Ausrutscher von Manuel Neuer nach schlampiger Rückgabe von Lucas Hernandez keinen Abbruch tat. Das so hergeschenkte Tor zum zwischenzeitlichen 1:5 durch Randal Kolo Muani war nicht mehr als ein Schönheitsfleck im neuen Gesicht der bayrischen Offensive.

2) Mit Kampf und Kobel: BVB startet mit Bundesliga-Rekord

Borussia Dortmund und der Start in eine neue Bundesliga-Saison, das passt bestens zusammen. Das achte Jahr in Folge gewann der BVB zum Auftakt einer neuen Spielzeit, das ist neuer Bundesliga-Rekord. Beim 1:0 (1:0) im Topspiel gegen Bayer 04 Leverkusen überzeugten die Schwarzgelben vor allem kämpferisch und hatten in den entscheidenden Situationen auch das notwendige Quäntchen Glück. Zwei Tore wurden den Gästen aus dem Rheinland wegen knapper Abseitsstellungen aberkannt, dazu hielt Dortmunds Schlussmann Gregor Kobel mehrfach glänzend den hauchdünnen Vorsprung fest. Einziger Torschütze blieb am Samstagabend BVB-Kapitän Marco Reus, der in der 10. Minute zum Treffer des Tages abstaubte und wie schon in der Vorsaison beim 5:2 gegen Eintracht Frankfurt das allererste Tor der Borussen erzielte.

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"Zu Null gespielt, gewonnen: So kann es weitergehen", zog Dortmunds Neuzugang Nico Schlotterbeck ein positives Fazit nach einer intensiven Partie, die die Dortmunder trotz gewisser Schwierigkeiten letztlich verdient für sich entscheiden konnten. "Das Wichtigste ist, dass wir mit allem, was wir haben, verteidigen. Wir haben gezeigt, dass wir das können", war BVB-Coach Edin Terzic, der nach einem Jahr Pause wieder auf die Trainerbank der Schwarzgelben zurückkehrte, mit der Einstellung seiner Schützlinge sichtlich zufrieden und schlussfolgerte nach dem knappen 1:0-Erfolg zum Auftakt: "Manchmal ist es nicht möglich, mehr Tore zu schießen als eins – dann muss man in der Lage sein, die Null zu verteidigen, um die drei Punkte mitzunehmen."

"Diese Energie brauchen wir": BVB erkämpft sich einen Auftakt nach Maß

Dabei half den Dortmundern auch abermals die "Gelbe Wand", die die Mannschaft über 90 Minuten, aber besonders in kritischen Situationen lautstark unterstützte. "Es war eine mega Atmosphäre. Es hat riesig Spaß gemacht, vor unseren Fans zu spielen. Es tut uns gut, diesen Support zu haben und die Leute in unserem Rücken zu wissen. Genau diese Energie brauchen wir", betonte BVB-Keeper Kobel nach der Partie, die auch die Verantwortlichen zufriedenstellte. "Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben hart gearbeitet, gekämpft, gekratzt, gebissen. Wenn wir nicht mit der Intensität dagegenhalten hätten, hätten wir nicht gewonnen", so Dortmunds Sportchef Sebastian Kehl. "Wir wollen den Funken hier wieder haben, wir wollen eine besondere Saison spielen", betonte der ehemalige BVB-Profi nach dem Abpfiff. Der erste Schritt auf diesem Weg ist gemacht – mit Kampf, Konzentration und Kobel.

3) 3:1 - Union ist schon wieder Hauptstadtmeister

Der Spielplan bescherte der Hauptstadt ihr erstes Derby der Saison bereits am ersten Spieltag. Und der 1. FC Union Berlin hatte es denn auch eilig, klare Verhältnisse zu schaffen. Bis in die Haarspitzen motiviert, eroberten die "Eisernen" den Ball nach Herthas Anstoß und kamen bereits nach 20 Sekunden zum ersten Abschluss. Union gab den Takt vor und ging nach einer halben Stunde verdient in Führung. Jordan Siebatcheu stellte sich dem gewohnt geladenen Publikum an der Alten Försterei mit dem Führungstreffer im Derby vor - perfekter Einstand für den Neuzugang aus Bern.

Die Zahlen zum 1. Spieltag

Neben Neuem war für das Team aber auch auf Altbewährtes Verlass. Fünf Minuten nach Anpfiff des zweiten Durchgangs spitzelte Sheraldo Becker den Ball vorbei an Oliver Christensen, und traf wie schon im letzten Derby gegen zu lasche Herthaner - die sich vier Minuten später das entscheidende dritte Tor fingen. Abwehrchef Robin Knoche durfte nach Ecke von Christopher Trimmel unbedrängt einköpfen. Das Team von Sandro Schwarz schaffte fünf Minuten vor Schluss durch Dodi Lukebakio nur noch den Ehrentreffer.

Berlin bleibt rot-weiß

"Ich mag das Wort Stadtmeister," strahlte Kapitän Trimmel nach dem Abpfiff. Der Österreicher und seine Kollegen haben sich mittlerweile dran gewöhnt: Es war der vierte Derbysieg in Folge für das Team von Urs Fischer, das in der Bundesliga zuhause gegen den Stadtrivalen weiterhin ungeschlagen ist. Die beiden Niederlagen seit dem Aufstieg kassierte der FCU 2020 unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Olympiastadion (0:4 und 1:3). Das ist noch nicht ganz "graue Vorzeit", aber dennoch weit weg vom aktuellen Bild: Berlin ist rot!

4) SC Freiburgs Transferstrategie bringt den Sieg zum Saisonauftakt

Ein Auftaktsieg mit vier Toren Vorsprung hätte beim SC Freiburg vor dem Spiel gegen den FC Augsburg wohl jeder unterschrieben. Dass dabei ausgerechnet die drei Neuzugänge aus der Startelf zu ihren Debüt-Toren kommen, rundete den Samstagnachmittag für die Freiburger Verantwortlichen perfekt ab. Den Auftakt machte Ex-Augsburger Michael Gregoritsch, der circa 20 Sekunden nach der Pause ins Tor seiner ehemaligen Kollegen köpfte.

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Ein weiterer Kreis schloss sich für Matthias Ginter. Aus der Freiburg-Jugend gekommen, gab er 2011/12 sein Debüt gegen den FC Augsburg, sorgte damals mit seinem Debüt-Treffer für einen 1:0 Sieg gegen den FCA. Diese Geschichte wiederholte er nun – als Neuzugang von Borussia Mönchengladbach gab er auch sein Freiburg-Comeback gegen den FC Augsburg und traf auch diesmal wieder. Per Seitfallzieher ins rechte obere Toreck – ein Treffer für die Highlight-Videos. Eine schönere Rückkehr ins Bundesliga-Geschäft hätten sich auch die Freiburger Verantwortlichen für Ginter nicht ausmalen können.

Weil ein Tor gegen den Ex-Klub und eine romantische Ginter-Geschichte nicht reichen, traf auch noch der dritte Neuzugang aus der Startelf: Ritsu Doan setzte in der 78. Minute mit dem 4:0 den Schlusspunkt. Sportvorstand Jochen Saier und Sportdirektor Klemens Hartenbach dürfen sich für ihre Arbeit auf dem Transfermarkt auf die Schultern klopfen.

5) Gladbach feiert Farkes gelungenes Bundesliga-Debüt ganz in Weiß

"Alle in Weiß" riefen die Gladbacher Ultras vor dem Heimspiel-Auftakt gegen die TSG 1899 Hoffenheim ein gemeinsames Motto aus. Wie gemalt war nicht nur der Marsch, den die Fohlen-Fans zum Borussia-Park hinlegten und dessen Tribüne ausschmückten. "Als wir die Bilder davon gesehen haben, hatten wir Gänsehaut. Das war grandios. Da kriegst du ein paar Extraprozente von draußen mitgeliefert und die haben wir auf dem Platz gelassen", schilderte Jonas Hofmann nach Abpfiff seine Eindrücke. Auch das Debüt unter Neu-Coach Daniel Farke lief nahezu wie am Schnürchen. Der VfL feierte ein hochverdientes 3:1 vor rund 50.000 Zuschauern.

Bereits nach 19 Minuten verschoben sich die Verhältnisse in Richtung der Borussen, weil Hoffenheim durch die Hinausstellung von Stefan Posch fortan in Unterzahl agieren musste. Der überraschende 0:1-Rückstand brachte die Gladbacher nicht aus dem Konzept, von Minute eins an gaben die Fohlen Vollgas. Der Fallrückzieher-Ausgleich von Ramy Bensebaini stand sinnbildlich für den gelungenen Nachmittag der Hausherren, die sich wie schon im DFB-Pokal tor- und siegeshungrig präsentierten. Besonders der "Spieler des Spiels", Alassane Plea, der vor dem Duell mit den Kraichgauern seinen Verbleib bis 2025 verkündete, war die Triebfeder aufseiten der Gladbacher. Einzig ein Tor blieb dem Franzosen gegen den stark parierenden Oliver Baumann nicht vergönnt.

Die Trainerstimmen

Die Borussia drängte in Hälfte zwei konsequent auf den Heimsieg. 18:2 Torschüsse standen am Ende auf der Habenseite. Gebrochen war der Bann schon beim 2:1 von Marcus Thuram, der nach dem Spiel der Eckfahne wieder sein Trikot überstreifte und diese grinsend vor der Nordtribüne präsentierte. Daniel Farke ist der erste Cheftrainer der Borussia seit Andre Schubert im September 2015, der sein erstes Bundesliga-Spiel mit den Fohlen gewann. Dementsprechend positiv fiel das Fazit des 45-Jährigen aus: "Es war dann eine wirklich gute Vorstellung gegen einen Gegner, der noch immer sehr kompakt verteidigt hat. Insgesamt sind wir zufrieden mit dem Spiel und ich glaube, im Endeffekt war es ein verdienter Sieg für uns und ein sehr guter Auftakt."