Schnappt sich RB Leipzig unter Jesse Marsch den ersten Titel? - © IMAGO / Jan Huebner
Schnappt sich RB Leipzig unter Jesse Marsch den ersten Titel? - © IMAGO / Jan Huebner
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RB Leipzig im Teamcheck: Back to the Roots mit Jesse Marsch

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Ab dem 13. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Hier: RB Leipzig. Unter dem neuen Coach Jesse Marsch werden die Sachsen wieder vermehrt auf aggressives Pressing und schnelles Umschalten setzen. Mit der Rückkehr zum klassischen RB-Stil soll nach dem ersten Titel der Vereinsgeschichte gegriffen werden.

Der Kader

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"Ich finde, wir haben den vielleicht qualitativ breitesten Kader der Liga. Im Grunde genommen könnten wir zwei Bundesligamannschaften stellen. Wenn es uns gelingt, dieses Potenzial komplett zu entfalten, dann können wir zusammen viel Spaß haben", sagt Jesse Marsch, der neue Coach von RB Leipzig. Der US-Amerikaner, der vor drei Jahren Co-Trainer der Leipziger unter Ralf Rangnick war, kehrte diesen Sommer als Chef nach Sachsen zurück und hat recht: In seiner Mannschaft wimmelt es nur so vor jungen und entwicklungsfähigen Talenten: Mohamed Simakan, Josko Gvardiol und Brian Brobbey wurden im Sommer verpflichtet. Eigengewächs Sidney Raebiger, erst 16 Jahre alt, wurde ebenfalls zu den Profis hochgezogen und gilt als einer der Gewinner der Vorbereitung.

Alle offiziellen Transfers in der Übersicht

Gleichzeitig blieben RB eine Vielzahl gestandener und erfahrener Spieler erhalten. Dominik Szoboszlai will nach seiner von Verletzungen geplagten Anfangszeit nun voll durchstarten in Leipzig, zudem gelang in Andre Silva (28 Tore und acht Assists in der vergangenen Saison) ein Hammer-Transfer für die Offensive. In Dayot Upamecano (FC Bayern) und Ibrahima Konate (Liverpool FC) verloren die Leipziger zwei junge, aber dennoch erfahrene sowie physisch starke Verteidiger. Die beste Defensive der vergangenen Bundesliga-Saison (32 Gegentreffer) wird unter Marsch nun anders aussehen müssen. Aber: Durch die Rückkehr zu mehr und aggressiverem Pressing kann der neuen Abwehr bereits einiges an Last im Mittelfeld-, sowie Angriffsdrittel genommen werden. In Marcel Sabitzer könnten die Sachsen allerdings noch eine wichtige Stütze in dieser Wechselperiode verlieren: "Dass Sabi geht, ist durchaus möglich. Er hat nur noch ein Jahr Vertrag – lasst uns sehen, was mit ihm passiert“, sagte Jesse Marsch.

Top-Neuzugang: Andre Silva

Dass den Leipzigern ein riesiger Coup auf dem Transfermarkt gelungen ist, wurde bereits erwähnt: In Andre Silva konnten die Sachsen den zweiterfolgreichsten Torschützen der vergangenen Bundesliga-Saison aus Frankfurt loseisen. Nur Rekord-Mann Robert Lewandowski (41 Tore) traf häufiger. Platz zwei in der Bundesliga, den Einzug ins DFB-Pokalfinale sowie ins Achtelfinale der Champions League schaffte RB 2020/21 ohne echten Knipser. Torjäger Silva soll und kann Leipzig auf das nächste Level bringen. In Emil Forsberg, Dani Olmo, Christopher Nkunku oder auch Szoboszlai gibt es zahlreiche technisch starke Passgeber im Kader, die den beidfüßigen und kopfballstarken Star-Stürmer in Szene setzen können.

Schlüsselspieler: Willi Orban

In Konate und Upamecano verlor Leipzig zwei talentierte Innenverteidiger, doch eine Stütze der besten Defensive der vergangenen Saison ist geblieben: Abwehrrecke Willi Orban. Der häufig unterschätzte Verteidiger absolvierte in der vergangenen Saison 29 Spiele in der Bundesliga und ist mit seinen 28 Jahren schon der erfahrenste Defensivspieler der Leipziger. Neben ihm können sich die hoffnungsvollen Talente Gvardiol und Simakan in Ruhe entwickeln. Zudem strahlt Orban bei Standardsituationen massive Gefahr aus: In der vergangenen Saison erzielte der kopfballstarke Verteidiger vier Treffer. Beim 4:0 gegen Sandhausen in der ersten Runde des DFB-Pokals traf er direkt wieder per Kopf und brachte sein Team mit dem 1:0 auf die Siegesstraße.

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So könnten sie spielen

Unter dem neuen Coach Jesse Marsch wird RB Leipzig wohl von der unter Julian Nagelsmann häufig praktizierten Dreierkette abkehren und zukünftig mit vier Mann in der letzten Reihe verteidigen. Gegen Sandhausen und in der Vorbereitung liefen die Sachsen häufig im 4-2-3-1 auf.

Vorbereitung

Die Vorbereitung unter Marsch läuft schon mal in die richtige Richtung: In vier Spielen gab es zwei Siege, ein Remis und eine Niederlage. Das Pflichtspieldebüt im Pokal gegen Sandhausen wurde zudem souverän gewonnen. Erfreulich dabei: Amadou Haidara blüht in seiner Rolle als Zehner immer mehr auf, traf gegen den SVS. Genauso wie der für ihn eingewechselte Akteur: Auch der Ungar Szoboszlai netzte für die Leipziger ein. Gerade wenn man auf die Einwechselspieler gegen Sandhausen blickt (Hee-Chan Hwang, Konrad Laimer, Brobbey, Szoboszlai, Raebiger), wird klar: Die Breite im Kader ist beeindruckend.

Saisonziel und Prognose

Dieser starke Kader ist die perfekte Mischung aus erfahrenen und jungen bzw. talentierten Spielern. Das schnelle Umschalten, die RB-DNA, haben alle Leipziger im Blut: Drei Treffer gegen Sandhausen fielen nach Umschaltsituationen. Die Philosophie des Trainers passt also wie die Faust aufs Auge. Den Leipzigern ist Großes zuzutrauen. Gut möglich, dass nach zwei verlorenen Finals im Pokal sowie zwei zweiten Plätzen in der Bundesliga (2017 und 2020) nun der erste Titel der Vereinsgeschichte herausspringt.