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Vom Topjoker zum Spitzengoalgetter - Nils Petersen war der beste deutsche Torschütze 2017/18 - © © gettyimages / Matthias Hangst
Vom Topjoker zum Spitzengoalgetter - Nils Petersen war der beste deutsche Torschütze 2017/18 - © © gettyimages / Matthias Hangst

Nils Petersen vom SC Freiburg ist die Lebensversicherung der Saison

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Köln – Eigentlich ist Nils Petersen ja der geborene Joker. So war es zumindest in den letzten Jahren. Auf 20 Joker-Tore kommt der Angreifer des Sport-Club Freiburg bis heute. Damit hält er in dieser Kategorie den Bundesliga-Rekord. In der Saison 2017/18 änderte sich jedoch plötzlich alles. Am 20. September gegen Hannover 96 traf Petersen letztmals als Joker. Trotzdem ließ er 14 weitere Tore bis zum Saisonende folgen – und avancierte damit zur personifizierten Lebensversicherung des Sport-Clubs. Der Lohn der überragenden Saison folgte drei Tage nach Saisonende - mit der Berufung in den vorläufigen WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft.

Video: Petersens Traumtor gegen Dortmund

Der tragische Held, dem Petersen seine Verwandlung vom Super-Joker zur Lebensversicherung zu verdanken hat, ist dabei eigentlich Florian Niederlechner. Aufgrund der schweren Verletzung des nominellen Stammstürmers der Breisgauer stand Petersen seit dem 11. Spieltag immer in der Startelf, nachdem dies im vorherigen Verlauf dieser Bundesliga-Saison kein einziges Mal der Fall gewesen war.

Zur Torschützenliste der Bundesliga

Mit seinen 15 Saisontoren ließ Petersen den Ausfall seines Sturm-Kollegen vergessen. Hinter Robert Lewandowski beendete der Freiburger die Saison als Zweiter der Torschützenliste, war mit Abstand Freiburgs Top-Torschütze und der beste deutsche Torjäger in der Bundesliga.

Torhungrig und laufstark: Petersen glänzt in der Bundesliga

Wie ungemein wichtig er für seine Mannschaft war, zeigen folgende Zahlen: Petersen war an 50 Prozent der 32 Freiburger Saisontore beteiligt (15 Tore, eine Torvorlage) – ligaweit bringt es kein anderer Spieler auf einen so hohen Wert. Ohne die Tore von Nils Petersen hätte der SC Freiburg 16 Punkte weniger auf dem Konto, wäre mit 20 Punkten mit Abstand Tabellenletzter – gleichzeitig hätte nämlich der 1. FC Köln sechs Punkte mehr auf dem Konto, gegen die schoss Petersen fünf seiner 15 Saisontore (drei beim 4:3 im Hinspiel und zwei beim 3:2 im Rückspiel).

Die Welt: Eine Spezialität Petersens könnte Löw besonders helfen

Der Angreifer gab bei den Freiburgern nicht nur die meisten Torschüsse ab (62), sondern bereitete auch die zweitmeisten vor (45) – er ist mehr als ein reiner Torjäger, auch eine wichtige Anspielstation und ein guter Ballverteiler. Petersen geht zudem stets weite Wege und lief in dieser Saison im Schnitt 12,1 Kilometer pro 90 Minuten. Für einen Stürmer ist das außergewöhnlich, viele Angreifer laufen pro Spiel zwei Kilometer weniger.

Neben all diesen Attributen glänzte Petersen dann auch noch mit wunderschönen Treffern. Sein Traumtor in Dortmund aus 40 Metern Entfernung wurde zum Tor des Monats Januar gewählt. Noch schöner, weil anspruchsvoller war aber sein "Chip-Treffer" aus vollem Lauf gegen Stuttgart.

Petersen: Torjäger mit Instinkt

Auch vom Elfmeterpunkt ist Nils Petersen treffsicher - insgesamt erzielte er diese Saison 15 Tore - © gettyimages / Scheuber / Bongarts

Und trotz des großen Zusammenhalts im Breisgau hoben die Fans bei der großen "Rettungs-Party" am letzten Spieltag zwei Personen besonders hervor, die den Klassenerhalt maßgeblich herbeigeführt hatten. Das war zum einen natürlich Trainer Christian Streich. Und zum anderen Nils Petersen. Der hatte gegen den FC Augsburg zwar nicht mehr getroffen, aber sich trotzdem voll in den Dienst der Mannschaft gestellt. Das 1:0 leitete er ein, und auch im weiteren Spielverlauf glänzte er in der Spitze, indem er die Bälle hielt und auf die Außenbahnen verteilte.

Bescheidenheit, das passt zu Nils Petersen. Deshalb hob er nach der Partie natürlich die mannschaftliche Leistung hervor: "Mehr geht nicht", sagte Petersen: "Wir haben es wieder geschafft, drei Teams hinter uns zu lassen." Als personifizierte Lebensversicherung hatte er selbst mehr als entscheidenden Anteil daran.

Dennis-Julian Gottschlich und Eike Sachs