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Niclas Füllkrug bejubelt das 1:1 gegen Spanien - © Alexander Hassenstein/Getty Images
Niclas Füllkrug bejubelt das 1:1 gegen Spanien - © Alexander Hassenstein/Getty Images
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Niclas Füllkrug: Deutschland hat wieder einen Neuner

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Zwischen der zweiten Turnierniederlage bei der WM 2022 und einer ziemlich aussichtsreichen Ausgangsposition für das letzte Gruppenspiel lag für Deutschland genau ein Tor: Das 1:1 von Niclas Füllkrug zum Endstand beim Gruppenspiel gegen Spanien. Mit einem satten Strahl hämmerte der eingewechselte Stürmer des SV Werder Bremen den Ball in den Giebel und dürfte im weiteren Verlauf des Turniers nun beste Chancen auf einen Startplatz haben.

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Sein bereits zweites Länderspieltor im erst dritten Spiel für Deutschland demonstrierte dabei alle Stärken, die Niclas Füllkrug als Mittelstürmer vereint: Die richtigen Räume zu erkennen, um in Abschlusssituationen zu kommen, das nötige Selbstvertrauen, mit dem er Vorbereiter Jamal Musiala einfach den Ball wegnahm, weil er besser postiert war und schließlich die brachiale Abschlussqualität, die seine Mannschaftskameraden zuvor hatten vermissen lassen. Keine Frage: Einen echten Neuner wie Füllkrug sucht man im WM-Kader Deutschlands sonst vergebens.

Zuvor hatte es Bundestrainer Hansi Flick mit Spielern probiert, die eigentlich eher aus dem Mittelfeld kommen: Kai Havertz gegen Japan und Thomas Müller in den ersten 70 Minuten gegen Spanien. Müller hatte viel gerackert und das Pressing organisiert, ein Torschuss war ihm aber in der gesamten Partie nicht gelungen. Füllkrug hingegen, der direkt für Müller in die Partie kam, hatte gleich einen ganz anderen Einfluss auf das Spiel. Drei Torschüsse gab er ab, einer davon landete im Tor. Und auch bei den Großchancen von Musiala und Leroy Sane hatte sich Füllkrug in die freien Räume geschlichen und wäre zum Einschieben anspielbar gewesen.

Füllkrug nimmt Maß: Für Spaniens Keeper Unai Simon gibt es nichts zu halten - Clive Brunskill/Getty Images

"Er ist ein unglaublich geiler Typ"

Obwohl Müller nun um seinen Platz in der Startelf fürchten muss, kam der Bayern-Spieler aus dem Schwärmen über seinen Sturmkollegen gar nicht mehr heraus: "Er ist wirklich geil reingekommen. Genau dafür ist er dabei. Genau das hat er die letzten Tage auch angekündigt. Er hat ein tolles Selbstvertrauen und wie man jetzt gesehen hat auch einen richtigen rechten Hammer. Ein unglaubliches Tor. Er ist auch ein unglaublich geiler Typ, muss man sagen."

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Einen Typen, den es so in der Nationalmannschaft zumindest schon lange nicht mehr gegeben hatte. Füllkrug debütierte erst mit 29 Jahren in der Nationalmannschaft und war noch in der letzten Saison beim damaligen Zweitligisten SV Werder Bremen nach Differenzen fast aufs Abstellgleis geraten. Doch seither ging es für Füllkrug nur noch steil nach oben. Mit 19 Saisontreffern hatte er entscheidenden Anteil am sofortigen Wiederaufstieg der Bremer. Und auch seine Nominierung für die WM hat er sportlich längst gerechtfertigt. 2022/23 ist er mit zehn Saisontoren der treffsicherste deutsche Stürmer der Bundesliga. Mit seiner Kopfballstärke bringt er außerdem eine weitere Facette in das deutsche Angriffsspiel.

Zwei Tore in 75 Minuten für Deutschland

Ähnlich beeindruckend sind nun auch seine ersten Minuten in der Nationalmannschaft. Drei Mal wurde Füllkrug bisher eingewechselt. Dabei erzielte er in nur 75 Minuten gleich zwei Treffer. Ein entscheidendes Argument für den Werderander, denn beim bisherigen WM-Turnier hatte Deutschland vor allem Probleme bei der Chancenverwertung: Ganze 37 Torschüsse gab die DFB-Elf gegen Japan und Spanien ab, aus dem Spiel heraus traf aber nur Füllkrug. Es war ganz nebenbei das erste WM-Tor eines deutschen Stürmers, seit Mario Götze den entscheidenden Ball im Finale von Rio 2014 versenkt hatte.

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"Demnächst werden wir so schnell kein Länderspiel mehr ohne Niclas Füllkrug sehen", prognostizierte ZDF-Experte Sandro Wagner, der einst beim SV Werder Bremen noch mit Füllkrug gemeinsam auf Torejagd gegangen war. Füllkrug selbst bemühte sich indes eher um Understatement: "Wir brauchen jetzt auch nicht duchdrehen, es ist immer noch ein 1:1 und kein Sieg."

Im letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica braucht Deutschland zwingend einen Dreier und ein wenig Schützenhilfe der Spanier im Parallelspiel gegen Japan, um ins Achtelfinale einzuziehen. Ein durchaus realistisches Szenario. Aber: Mit einer tief stehenden Abwehr hat Costa Rica gegen Japan gezeigt, dass sie nicht im Vorbeigehen zu schlagen sind. Es wäre alleine deshalb eine große Überraschung, wenn Niclas Füllkrug am kommenden Donnerstag (Anstoß: 20:00 Uhr) nicht seine Premiere in der deutschen Startelf feiern dürfte.