Ein häufiges Bild in diesem Jahr: Milot Rashica jubelt über einen Treffer in der Bundesliga - © Cathrin Mueller/Bongarts/Getty Images
Ein häufiges Bild in diesem Jahr: Milot Rashica jubelt über einen Treffer in der Bundesliga - © Cathrin Mueller/Bongarts/Getty Images
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Die Rakete startet durch: Milot Rashica ist der Hoffnungsträger bei Werder Bremen

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Milot Rashica ist nicht Max Kruse. Das wird jeder Gegenspieler, der mit dem Kosovaren schon einmal in ein Laufduell verwickelt war, bestätigen können. Auf und neben dem Platz sind sich der ehemalige und der aktuelle Bremer sogar ziemlich unähnlich. Dennoch ist Rashica in einem Aspekt der legitime Nachfolger des nach Istanbul abgewanderten Kruse: Wenn es eng wird, suchen ihn seine Mitspieler. Und beim 3:2-Erfolg beim VfL Wolfsburg rechtfertigte er einmal mehr das Vertrauen.

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Dabei zeigte er im Auswärtsspiel bei den Wölfen alle Facetten, die ihn so wertvoll für den SV Werder machen: Erst blieb er eiskalt vom Elfmeterpunkt, anschließend war er immer wieder Initiator gefährlicher Konter, bevor er in der Schlussphase überlegt zum 3:2-Siegtor einschoss. Zuvor war er die linke Flanke in beide Richtungen unermüdlich auf und ab marschiert und entlastete Linksverteidiger Augustinsson mit vorbildlicher Abwehrarbeit: "Milot hat das heute gut gemacht, die Defensivleistung war überragend von ihm", hob sein Trainer Florian Kohfeldt nach der Partie hervor.

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Leistungssprung zum Jahreswechsel

Tatsächlich ist die Weiterentwicklung in der Rückwärtsbewegung im Vergleich zu seiner Anfangszeit an der Weser kaum zu übersehen, aber auch in allen anderen Aspekten hat sich der 23-Jährige extrem verbessert, seit er im Winter 2018 den Sprung von Vitesse Arnheim in die Bundesliga wagte.

Dabei dauerte es eine ganze Weile, bis sich der schussgewaltige Rechtsfuß an die höheren Anforderungen in der Bundesliga gewöhnte. Bis zum Ende der Hinrunde der vergangenen Saison pendelte er zwischen Bank, Startelf und zweitweise sogar Tribüne, aber mit Beginn der Rückrunde machte es plötzlich klick und die "Rakete", wie Rashica in Bremen genannt wird, nahm richtig Fahrt auf.

14 Tore und sieben Torvorlagen stehen in diesem Kalenderjahr schon für den vielseitigen Angreifer zu Buche. Nur Timo Werner, Robert Lewandowski, Jadon Sancho, Kevin Volland und Wout Weghorst kommen seit dem Jahreswechsel auf mehr Torbeteiligungen in der Bundesliga.

Sicher vom Punkt: Milot Rashica verwandelt in Wolfsburg auch seinen dritten Bundesliga-Elfmeter - Martin Rose/Bongarts/Getty Images

Nur Werner und Lewandowski sind besser

Berücksichtigt man allerdings auch die Spielzeit, lässt Milot Rashica drei aus diesem namhaftem Quintett hinter sich. Verletzungsbedingt bringt es der Nationalspieler des Kosovo 2019 bislang auf 1.965 Einsatzminuten. Das bedeutet: Er war alle 94 Minuten direkt an einem Tor beteiligt. Zum Vergleich: Bei Timo Werner sind es 79, bei Robert Lewandowski 86 Minuten. Das sind allesamt überragende Werte, denen Rashica bereits sehr nahe kommt.

Dabei lernt der 1,78 Meter große Tempodribbler praktisch wöchentlich noch hinzu. Bestes Beispiel war der Siegtreffer in Wolfsburg. Rashica jagte einem Steilpass von Maximilian Eggestein hinterher und stürmte aus halblinker Position frei aufs Wolfsburger Tor zu. Allerdings hatte er den Ball auf seinem schwächeren linken Fuß liegen. In der Vergangenheit hatte er in ähnlicher Position häufig noch einen Haken geschlagen, um sich das Leder auf rechts zu legen. Damit rechneten offensichtlich auch Jeffrey Bruma und Koen Casteels, die sich vom schnörkellosen Abschluss mit links überraschen ließen.

Spielbericht: Rashica führt Bremen zum Sieg

Trotz seines bemerkenswerten Leistungsniveaus ist er noch lange nicht am Ende am Zenit seines Könnens angelangt. "Er wird sich noch weiterentwickeln, aber er braucht noch seine Zeit, um konstant zu sein", trat Florian Kohfeldt nach der Partie auch etwas auf die Bremse. In einer Kategorie ist Rashica allerdings spitze: Drei Mal trat er in der Bundesliga zum Elfmeter an, drei Mal zappelte der Ball anschließend im Netz. Das wäre übrigens eine weitere Parallele zu Max Kruse, der 14 von 14 Strafstößen in der Bundesliga verwandelte. Nur das Tempo beim Jubellauf war dann wieder unterschiedlich.

Florian Reinecke