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Lucien Favre ist ein genauer Beobachter - © Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images
Lucien Favre ist ein genauer Beobachter - © Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images
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Rückkehrer der Hinrunde: BVB-Trainer Lucien Favre

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Dortmund - Lucien Favre ist der Rückkehrer der Hinrunde. Nach knapp drei Jahren in Frankreich führt er mit Borussia Dortmund die Bundesliga an und bekommt für seine Arbeit Lob von allen Seiten.

Zettel und Stift gehören für Lucien Favre zur Grundausstattung an einem jeden Spieltag. Meistens läuft die Partie erst wenige Minuten, da macht sich der Schweizer schon die ersten Notizen. Wo stimmt es nicht im Spiel seiner Mannschaft? Wo tut sich eine Lücke auf? Favre schreibt mit und gibt die Informationen in einer Unterbrechung an seine Spieler weiter. Es fällt schnell auf, dass der Trainer nicht umsonst als extrem akribisch gilt. "Er zeigt Dir, wie du verteidigen sollst, wo du richtig stehst, welchen Fuß des Mitspielers du anspielen musst", verriet BVB-Kapitän Marco Reus schon während der Saisonvorbereitung. Ein halbes Jahr, nachdem er seinen Job bei Borussia Dortmund angetreten hat, kann festgehalten werden: Favre hat den Schwarz-Gelben neues Leben eingehaucht.

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Am liebsten hätten BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc schon im Sommer 2017 auf Favre als Nachfolger von Thomas Tuchel gesetzt, das gaben die Vereinsverantwortlichen freimütig zu. Doch sein damaliger Club OGC Nizza ließ Favre nicht gehen. Mit einem Jahr Verspätung, das für den BVB unbefriedigend verlief, nahm er dann doch auf der Trainerbank Platz. Die Beharrlichkeit der Dortmunder Verantwortlichen hatte sich ausgezahlt. Favre, der in der Bundesliga schon mit Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach Erfolge gefeiert hatte, kehrte nach knapp drei Jahren in die Bundesliga zurück.

Bei den BVB-Anhängern ist Lucien Favre beliebt - 2018 DFL

Obwohl der 61-Jährige um Geduld bat und warnte, dass die Mannschaft Zeit brauchen werde, um den von ihm gewünschten Spielstil zu verinnerlichen, stellte sich der Erfolg vom ersten Tag an ein. Mit etwas Glück überstand der BVB die erste DFB-Pokalrunde durch ein 2:1 nach Verlängerung bei der SpVgg Greuther Fürth. In der Bundesliga gelang gleich zum Auftakt ein 4:1-Sieg gegen die starken Gäste von RB Leipzig. Es sollte das erste von insgesamt 15 Bundesliga-Spielen in Folge ohne Niederlage sein. Vor Favre hatte es kein anderer BVB-Trainer geschafft, nach seinem Amtsantritt so lange nicht zu verlieren.

Watzke und Zorc loben BVB-Trainer Favre

Favre kommt gut an, bei den Dortmunder Fans ebenso wie bei seinen Vorgesetzten. "Wir haben einen neuen Trainer, der eine klare Philosophie hat. Lucien Favre verbessert manchmal Details, die auch für mich, obwohl ich seit Jahrzehnten im Fußball tätig bin, neu sind", sagte etwa Zorc im Interview mit "Sky Sport News HD". Und Watzke sprach Favre auf der Mitgliederversammlung sogar direkt an: "Du bist nicht nur ein erstklassiger Fußballlehrer, sondern auch ein sehr feinfühliger, anständiger Mensch."

Wo Favre besser ist als Klopp und Tuchel

Favre nimmt das große Lob meist mit einem Lächeln hin, gibt sich nach außen hin aber stets bescheiden. Trotz der Erfolge seiner Mannschaft spuckt er keine großen Töne. Die Herbstmeisterschaft bedeute ihm "nicht viel". Über Titelchancen seiner Mannschaft wolle er "noch nicht sprechen", sagte Favre, nachdem klar war, dass Dortmund auf Platz eins überwintern wird. Er betont lieber, wieviel harte Arbeit seiner Elf noch bevorsteht. Das nächste Spiel, darauf liegt stets sein Fokus. Darauf bereitet er sich akribisch vor. Und wenn doch mal etwas nicht läuft wie gewünscht, werden eben Zettel und Stift ausgepackt.

Tim Müller